Stechender Schmerz in der rechten Schulter

Schulterschmerzen können Menschen jeglichen Alters treffen. Mindestens zehn Prozent aller Bundesbürger leiden darunter, so schätzen Mediziner – Männer genauso häufig wie Frauen. Schulterschmerzen können ab dem sechsten Lebensjahrzehnt gehäuft auftreten, schon Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben mit Schmerzen in der Schulter zu tun. Die rechte Schulter leidet häufiger als die linke, was jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit der überwiegenden Rechtshändigkeit steht. Ärzte unterscheiden zwei Schmerzformen – je nach Dauer und Ursache:

  • Akute Schulterschmerzen treten plötzlich auf. Die Ursachen sind oft Unfälle wie ein Sturz auf die Schulter oder den Arm, Überlastungen oder Fehlhaltungen. Akute Schulterschmerzen dauern nicht länger als drei Wochen an.
  • Chronische Schulterschmerzen entwickeln sich allmählich und dauern länger als drei Monate an. Häufig stecken ein Gelenkverschleiß (Arthrose) der Schulter oder Entzündungen dahinter. Viele Patienten leiden unter wiederkehrenden oder chronischen Schulterschmerzen.

Ärzte bezeichnen Schulterschmerzen auch als „Omalgie“. Sie betreffen nicht nur das Schultergelenk selbst, sondern auch die Weichteile mit den Muskeln, Sehnen, Bändern und dem Kapselapparat. Viele haben nicht nur Schulterschmerzen, sondern auch die Beweglichkeit der Schulter ist eingeschränkt. Und wenn sie diese bewegen, tut es meist noch mehr weh.

Stechender Schmerz in der rechten Schulter

Focus Gesundheit

Der Aufbau des Schultergelenks: Die Schulter besteht aus einer sehr flachen Pfanne und dem großen Oberarmkopf. Das Gelenk ist umgeben von Sehnen, Gelenkkapsel und Schleimbeutel. ➊ Schleimbeutel; ➋ Schulterdach; ➌ Schulterblatt; ➍ Rotatorenmanschette; ➎ Supraspinatussehne; ➏ Schlüsselbein; ➐ Oberarmkopf; ➑ Bizeps; ➒ Gelenkkapsel; ➓ Gelenkpfanne

„Zellen fahren gerne Fahrrad“, sagt Professor Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München. Wer sich bewegt, verjüngt die Blutgefäße, beugt Krankheiten vor und kann Symptome lindern. Wie das genau funktioniert, klären wir mit dem Präventivmediziner in dieser Folge unseres Podcasts.

Wir finden heraus, wie die Wunderpille Sport am besten wirkt – also was, wie lange und wie oft man trainieren sollte, damit die Bewegung besonders heilsam ist. Und inwieweit körperliche Aktivität sogar Medikamente ersetzen kann. Wir erfahren auch, wie wir uns vor Verletzungen schützen können, ob Muskelkater gefährlich ist und wie schnell man nach einer Corona-Infektion wieder ins Training einsteigen darf.

Der Sportexperte verrät außerdem seine ganz persönlichen Motivationstricks.

Die Behandlung der Schulterschmerzen hängt immer von der Ursache ab. Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen: ohne Operation (konservative Behandlung) und mit Operation. Zunächst versuchen Ärzte immer, die Schulterschmerzen konservativ zu behandeln. Dies gelingt jedoch nicht immer, zum Beispiel bei Brüchen, Rissen oder wenn der Einsatz eines künstlichen Gelenks nötig ist. Führen konservative Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg herbei, ist ein operativer Eingriff manchmal unumgänglich.

Schulterschmerzen: Behandlung mit Medikamenten

Akute Schulterschmerzen lassen sich mit Schmerzmitteln behandeln, die zugleich entzündungshemmend wirken. Wirksam sind Medikamente aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Häufig eingesetzte Wirkstoffe gegen Schulterschmerzen sind Ibuprofen oder Diclofenac. Die meisten Schmerzmittel gibt es heute (in niedrigen Dosierungen) rezeptfrei in der Apotheke vor Ort, Drogerie und im Internetversandhandel. Sie können zwischen verschiedenen Varianten (Darreichungsformen) der Schmerzmittel wählen:

  • Creme, Salbe, Gel oder Lotion, die Sie lokal auf die Haut der schmerzenden Schulter auftragen.
  • Tabletten, Kautabletten, Lutschtabletten, Kapseln, Pulver oder Granulat zum Einnehmen. Sie wirken im gesamten Körper (systemisch).
  • Manchmal verabreichen Ärzte die Schmerzmittel auch als Injektion ins Schultergelenk.

Wenden Sie Schmerzmittel nicht über längere Zeit auf eigene Faust ein, sondern beraten Sie sich immer mit Ihrem Arzt.

Daneben kommt – je nach Ursache der Schulterschmerzen – auch Kortison zum Einsatz. Es bremst Entzündungen wirksam. Kortison setzen Ärzte als Tabletten oder Injektionen (Spritzen) direkt in den schmerzenden Bereich ein.

Schulterschmerzen: Behandlung mit Physiotherapie

Physiotherapeuten arbeiten mit verschiedensten Methoden, um die Muskulatur der Schulter zu kräftigen. Ein wichtiger Baustein ist die Bewegungstherapie (aktive und passive). Im ersten Fall müssen Sie mitarbeiten, im zweiten Fall nicht (der Therapeut arbeitet). Die Physiotherapie kann helfen, wenn Bewegungsmangel, Muskelschwäche und Fehlhaltungen die Ursachen der Schulterschmerzen sind. Auch nach einer Operation ist die Physiotherapie hilfreich. Zudem zeigen Ihnen Physiotherapeuten Übungen gegen Schulterschmerzen. Diese Dehn- und Kräftigungsübungen können Sie auch selbst zu Hause durchführen.

Andere Behandlungen bei Schulterschmerzen

Ansonsten kommen folgende Behandlungen bei Schulterschmerzen in Frage, deren Wirksamkeit jedoch oft nicht ausreichend belegt ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen deshalb die Kosten dafür oft nicht. Einige Beispiele:

  • Manuelle Therapie (Osteopathie, Chiropraktik): Therapeuten arbeiten mit Techniken der Manipulation (kleine ruckartige Bewegungen) und Mobilisation (vorsichtige, langsame Bewegungen der Gelenke).
  • Physikalische Behandlung der Schulterschmerzen mit Wärme, Kälte, Strom, elektromagnetischen Wellen oder Ultraschall
  • Massagen lockern die Muskulatur und kurbeln die Durchblutung an.
  • Akupunktur: Dabei sticht der Akupunkteur feine Nadeln in den schmerzenden Schulterbereich.
  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), zum Beispiel bei der Kalkschulter; der Kalk wird zertrümmert (ähnlich wie bei Gallensteinen)

Schulterschmerzen: Hausmittel

Sie können Ihre Schulterschmerzen auch mit Hausmitteln behandeln. Ihre Wirksamkeit ist meist nicht wissenschaftlich durch Studien belegt, aber es gibt langjähriges Erfahrungswissen mit Hausmitteln gegen Schmerzen. Einige Beispiele:

  • Kälte ist ein wirksames Hausmittel bei akuten Schulterschmerzen. Sie können Kälte in Form von kühlenden Salben, Cremes oder Gels anwenden. Aber auch ein Eispack (nie direkt auf die Haut) oder Umschläge mit kaltem Wasser können die Schulterschmerzen lindern. Hilfreich ist Kälte unter anderem bei Reizungen oder Entzündungen.
  • Wärme ist dagegen eher bei chronischen Schulterschmerzen ratsam. Wärmende Cremes, Salben und Gels wirken schmerzlindernd. Aber auch Wärmekissen (Kirschkern-, Hirsekissen), Wärmeumschläge, Fangopackungen, Vollbäder, Sauna oder Dampfbäder sind gute Wärmequellen.
  • Tapes: Vor allem Sportler setzen auf Tapes bei Schmerzen aller Art. Das sind elastische Bänder, die Sie auf die schmerzenden Hautbereiche der Schulter aufkleben. Sie sollen die Durchblutung ankurbeln und verspannte Muskeln lockern. Der Nachweis, dass die Klebebänder gegen die Schulterschmerzen wirken, steht allerdings aus. Tapes gibt es in Drogerien, Sportgeschäften oder im Internetversandhandel.
  • Ruhigstellung: Die verletzte Schulter zu schonen ist eine Möglichkeit nach Schulterverrenkungen, Kapselrissen, Knochenbrüchen und Operationen. Ansonsten ist Ruhe eher nachteilig, weil diese die Schulter weiter schwächt. Besser sind maßvolle Bewegung und gezielte Übungen bei Schulterschmerzen, um die Muskeln, Sehnen und Bänder in der Schulter zu stärken. Auch bei Muskelverspannungen ist Bewegung das weitaus bessere Mittel zur Behandlung von Schulterschmerzen.

Schulterschmerzen und Homöopathie

Manche setzen gegen ihre Schulterschmerzen auf Homöopathie. Welche Mittel ein Homöopath einsetzt, hängt immer von der Ursache ab. So sollen bei Muskelverspannungen andere Globuli wirken als bei einer Gelenksarthrose oder Kalkschulter. Zudem hängt die Wahl des homöopathischen Mittels immer von den Begleiterscheinungen und der Ausprägung der Beschwerden ab. Suchen Sie sich immer einen Homöopathen, der viel Erfahrung mit der Behandlung von Schmerzen hat.

Schulterschmerzen: Übungen für zu Hause

Es gibt zahlreiche Übungen gegen Schulterschmerzen, die Sie selbst in den eigenen vier Wänden durchführen können. Diese lockern die Muskulatur in der Schulter, lösen Verspannungen und kräftigen die Muskeln im Bereich von Schulter und Arm. Führen Sie die Übungen nicht durch, wenn Sie starke Schulterschmerzen haben oder sie beim Training stärker werden.

Einige Beispiele:

  • Schultergelenk pendeln lassen: Stützen Sie sich mit Ihrer „gesunden“ Hand auf einen Tisch oder eine Stuhllehne. Lassen Sie den Arm Ihrer schmerzenden Schulter locker nach unten hängen und schwingen Sie ihn dann vor und zurück. Statt einer Schwingung können Sie auch eine Kreisbewegung mit dem Arm durchführen. Ein Gewicht in der Hand (Hantel, Wasserflasche) verstärkt die Wirkung. Führen Sie die Übungen regelmäßig und mehrmals durch.
  • Schultergelenk und Muskeln dehnen: Lassen Sie die Arme locker hängen und ziehen Sie die Schulterblätter nach hinten und gleichzeitig nach unten. Halten Sie die Position ungefähr zehn Sekunden lang. Wiederholung etwa zehnmal.
  • Schultern dehnen: Stellen oder setzen Sie sich mit aufgerichtetem Rücken hin. Ziehen Sie jetzt beide Schultern nach oben und halten Sie die Position einige Sekunden lang. Dann lassen Sie die Schultern nach unten „fallen“ und kontrahieren Ihre Rückenmuskeln auf der Höhe der Schulterblätter. Einige Sekunden halten. Der Effekt lässt sich wieder durch Gewichte in den Händen verstärken. Wiederholung ungefähr zehnmal. Die Übung gegen Schulterschmerzen eignet sich gut für Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen.
  • Schultern dehnen im Türrahmen: Bei dieser Übungen gegen Schulterschmerzen ist ein Türrahmen Ihr Trainingspartner. Stellen Sie sich in diesen hinein und positionieren Sie Ihre Hände an beiden Seiten es Rahmens etwas oberhalb des Kopfs. Dann lehnen Sie sich vorsichtig nach vorne, bis Sie einen Zug verspüren. Halten Sie die Dehnung für etwa 30 Sekunden. Wiederholen Sie die Übungen etwa dreimal. Sie eignet sich nicht bei einer Schulterverletzung oder dem Impingement-Syndrom.
  • Übung mit elastischem Band (z.B. Theraband): Legen Sie das Band um eine Türklinke und halten Sie die Enden mit beiden Händen fest, die Arme positionieren Sie unten. Ziehen Sie das Band jetzt beidseitig neben Ihrem Körper nach hinten und achten Sie darauf, die Schultern mit zu bewegen. Sie sollten eine Spannung oder einen Zug in den Armen spüren. Wiederholung mindestens dreimal. Alternative: Wickeln Sie das Theraband um beide Hände, winkeln Sie die Unterarme (90 Grad) an und strecken Sie diese waagrecht nach vorne. Dann ziehen Sie das Theraband vor Ihrem Körper auseinander.

Mit diesen Übungen können Sie sowohl Schulterschmerzen lindern, als diesen auch vorbeugen. Sie müssen allerdings regelmäßig üben, sonst nützen sie nicht viel. Daneben gibt es noch einige allgemeine Tipps, mit denen Sie Schulterschmerzen vorbeugen können:

  • Bewegen Sie Ihre Muskeln und den gesamten Schulterapparat regelmäßig und stärken Sie Ihre Schulter. Gut ist ein gezieltes Krafttraining, das Sie am besten unter professioneller Anleitung erlernen. Wichtig ist, dass Sie Ihren Schultern nicht zu viel zumuten und sie überlasten.
  • Muskelverspannungen durch Fehlhaltungen sind ein häufiger Grund für Schulterschmerzen. Wenn Sie beruflich viel Zeit im Sitzen verbringen:  Stehen Sie öfters zwischendurch auf und lockern und dehnen Sie Ihre Schultern.
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Schultern im Alltag und (wenn möglich) bei der Arbeit nicht dauerhaft einseitig belasten. So sind bestimmte Sportarten (Handball, Tennis) oder Überkopfarbeiten schädlich für die Schulter.

Schulterschmerzen-Diagnose: Diese Untersuchungen macht der Arzt

Meist schließt sich an das Gespräch eine körperliche Untersuchung an, bei der folgende Punkte im Zentrum stehen: Körperhaltung, Bewegungen, Stand der Schultern, Haltung der Arme oder der Zustand Ihrer Schlüsselbeine.

Weitere Informationen liefern verschiedene Beweglichkeitstests. Der Arzt lässt Sie Ihre Arme bewegen, drehen oder abspreizen. Daneben bewegt er selbst Ihre Arme, während Sie passiv bleiben. Verursachen die Bewegungen Schmerzen? Ist die Beweglichkeit eingeschränkt? Wie ist es um Ihre Kraft bestellt?

Sind die Ursachen weiterhin unklar, helfen bildgebende Verfahren und andere Diagnosemethoden, um den Schulterschmerzen auf die Spur zu kommen. Beispiele sind:

  • Ultraschall (Sonografie)
  • Röntgenuntersuchung
  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
  • Punktion des Schultergelenks und Entnahme von Gelenkflüssigkeit

Was tun bei stechenden Schulterschmerzen?

Schulterschmerzen treten meist an der Außenseite der Schulter auf und machen sich vor allem beim Anheben des Arms bemerkbar. Sie können durch entzündungshemmende Schmerzmittel, Kortisonspritzen und Physiotherapie gelindert werden. Die meisten Schulterschmerzen entstehen unter dem Schulterdach.

Was tun bei Schulterschmerzen rechts?

Heilpflanzen: Sind die Schulterschmerzen auf Arthrose zurückzuführen, können Sie mit Heilpflanzen viel gegen die Beschwerden tun. Bei akuten schmerzhaften Gelenksentzündungen etwa eignen sich Umschläge mit Arnikablüten oder Einreibungen mit Arnika-Salbe oder -Gel.

Wie macht sich eine Entzündung in der Schulter bemerkbar?

Zudem ist eine Entzündung in der Schulter durch eine Morgensteifigkeit des Schultergürtels sowie Einschränkungen der Beweglichkeit und Funktionalität bis hin zum Funktionsverlust des Schultergelenks gekennzeichnet. Darüber hinaus ist die Schulter oft geschwollen, gerötet, überwärmt und stark druckschmerzhaft.

Wie äußern sich Nervenschmerzen in der Schulter?

Symptome: Typische Symptome sind einschießende, elektrisierende, stechende oder brennende Schmerzen, Kribbeln, Taubheit sowie verstärkte Schmerzen durch Reize, die eigentlich keine Schmerzen auslösen, z.B. Berührung (Allodynie).