Schulterschmerzen können Menschen jeglichen Alters treffen. Mindestens zehn Prozent aller Bundesbürger leiden darunter, so schätzen Mediziner – Männer genauso häufig wie Frauen. Schulterschmerzen können ab dem sechsten Lebensjahrzehnt gehäuft auftreten, schon Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben mit Schmerzen in der Schulter zu tun. Die rechte Schulter leidet häufiger als die linke, was jedoch nicht in direktem Zusammenhang mit der überwiegenden Rechtshändigkeit steht. Ärzte unterscheiden zwei Schmerzformen – je nach Dauer und Ursache: Show
Ärzte bezeichnen Schulterschmerzen auch als „Omalgie“. Sie betreffen nicht nur das Schultergelenk selbst, sondern auch die Weichteile mit den Muskeln, Sehnen, Bändern und dem Kapselapparat. Viele haben nicht nur Schulterschmerzen, sondern auch die Beweglichkeit der Schulter ist eingeschränkt. Und wenn sie diese bewegen, tut es meist noch mehr weh. Focus Gesundheit Der Aufbau des Schultergelenks: Die Schulter besteht aus einer sehr flachen Pfanne und dem großen Oberarmkopf. Das Gelenk ist umgeben von Sehnen, Gelenkkapsel und Schleimbeutel. ➊ Schleimbeutel; ➋ Schulterdach; ➌ Schulterblatt; ➍ Rotatorenmanschette; ➎ Supraspinatussehne; ➏ Schlüsselbein; ➐ Oberarmkopf; ➑ Bizeps; ➒ Gelenkkapsel; ➓ Gelenkpfanne „Zellen fahren gerne Fahrrad“, sagt Professor Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München. Wer sich bewegt, verjüngt die Blutgefäße, beugt Krankheiten vor und kann Symptome lindern. Wie das genau funktioniert, klären wir mit dem Präventivmediziner in dieser Folge unseres Podcasts. Wir finden heraus, wie die Wunderpille Sport am besten wirkt – also was, wie lange und wie oft man trainieren sollte, damit die Bewegung besonders heilsam ist. Und inwieweit körperliche Aktivität sogar Medikamente ersetzen kann. Wir erfahren auch, wie wir uns vor Verletzungen schützen können, ob Muskelkater gefährlich ist und wie schnell man nach einer Corona-Infektion wieder ins Training einsteigen darf. Der Sportexperte verrät außerdem seine ganz persönlichen Motivationstricks. Die Behandlung der Schulterschmerzen hängt immer von der Ursache ab. Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen: ohne Operation (konservative Behandlung) und mit Operation. Zunächst versuchen Ärzte immer, die Schulterschmerzen konservativ zu behandeln. Dies gelingt jedoch nicht immer, zum Beispiel bei Brüchen, Rissen oder wenn der Einsatz eines künstlichen Gelenks nötig ist. Führen konservative Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg herbei, ist ein operativer Eingriff manchmal unumgänglich. Schulterschmerzen: Behandlung mit MedikamentenAkute Schulterschmerzen lassen sich mit Schmerzmitteln behandeln, die zugleich entzündungshemmend wirken. Wirksam sind Medikamente aus der Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Häufig eingesetzte Wirkstoffe gegen Schulterschmerzen sind Ibuprofen oder Diclofenac. Die meisten Schmerzmittel gibt es heute (in niedrigen Dosierungen) rezeptfrei in der Apotheke vor Ort, Drogerie und im Internetversandhandel. Sie können zwischen verschiedenen Varianten (Darreichungsformen) der Schmerzmittel wählen:
Wenden Sie Schmerzmittel nicht über längere Zeit auf eigene Faust ein, sondern beraten Sie sich immer mit Ihrem Arzt. Daneben kommt – je nach Ursache der Schulterschmerzen – auch Kortison zum Einsatz. Es bremst Entzündungen wirksam. Kortison setzen Ärzte als Tabletten oder Injektionen (Spritzen) direkt in den schmerzenden Bereich ein. Schulterschmerzen: Behandlung mit PhysiotherapiePhysiotherapeuten arbeiten mit verschiedensten Methoden, um die Muskulatur der Schulter zu kräftigen. Ein wichtiger Baustein ist die Bewegungstherapie (aktive und passive). Im ersten Fall müssen Sie mitarbeiten, im zweiten Fall nicht (der Therapeut arbeitet). Die Physiotherapie kann helfen, wenn Bewegungsmangel, Muskelschwäche und Fehlhaltungen die Ursachen der Schulterschmerzen sind. Auch nach einer Operation ist die Physiotherapie hilfreich. Zudem zeigen Ihnen Physiotherapeuten Übungen gegen Schulterschmerzen. Diese Dehn- und Kräftigungsübungen können Sie auch selbst zu Hause durchführen. Andere Behandlungen bei SchulterschmerzenAnsonsten kommen folgende Behandlungen bei Schulterschmerzen in Frage, deren Wirksamkeit jedoch oft nicht ausreichend belegt ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen deshalb die Kosten dafür oft nicht. Einige Beispiele:
Schulterschmerzen: HausmittelSie können Ihre Schulterschmerzen auch mit Hausmitteln behandeln. Ihre Wirksamkeit ist meist nicht wissenschaftlich durch Studien belegt, aber es gibt langjähriges Erfahrungswissen mit Hausmitteln gegen Schmerzen. Einige Beispiele:
Schulterschmerzen und HomöopathieManche setzen gegen ihre Schulterschmerzen auf Homöopathie. Welche Mittel ein Homöopath einsetzt, hängt immer von der Ursache ab. So sollen bei Muskelverspannungen andere Globuli wirken als bei einer Gelenksarthrose oder Kalkschulter. Zudem hängt die Wahl des homöopathischen Mittels immer von den Begleiterscheinungen und der Ausprägung der Beschwerden ab. Suchen Sie sich immer einen Homöopathen, der viel Erfahrung mit der Behandlung von Schmerzen hat. Schulterschmerzen: Übungen für zu HauseEs gibt zahlreiche Übungen gegen Schulterschmerzen, die Sie selbst in den eigenen vier Wänden durchführen können. Diese lockern die Muskulatur in der Schulter, lösen Verspannungen und kräftigen die Muskeln im Bereich von Schulter und Arm. Führen Sie die Übungen nicht durch, wenn Sie starke Schulterschmerzen haben oder sie beim Training stärker werden. Einige Beispiele:
Mit diesen Übungen können Sie sowohl Schulterschmerzen lindern, als diesen auch vorbeugen. Sie müssen allerdings regelmäßig üben, sonst nützen sie nicht viel. Daneben gibt es noch einige allgemeine Tipps, mit denen Sie Schulterschmerzen vorbeugen können:
Schulterschmerzen-Diagnose: Diese Untersuchungen macht der ArztMeist schließt sich an das Gespräch eine körperliche Untersuchung an, bei der folgende Punkte im Zentrum stehen: Körperhaltung, Bewegungen, Stand der Schultern, Haltung der Arme oder der Zustand Ihrer Schlüsselbeine. Weitere Informationen liefern verschiedene Beweglichkeitstests. Der Arzt lässt Sie Ihre Arme bewegen, drehen oder abspreizen. Daneben bewegt er selbst Ihre Arme, während Sie passiv bleiben. Verursachen die Bewegungen Schmerzen? Ist die Beweglichkeit eingeschränkt? Wie ist es um Ihre Kraft bestellt? Sind die Ursachen weiterhin unklar, helfen bildgebende Verfahren und andere Diagnosemethoden, um den Schulterschmerzen auf die Spur zu kommen. Beispiele sind:
Was tun bei stechenden Schulterschmerzen?Schulterschmerzen treten meist an der Außenseite der Schulter auf und machen sich vor allem beim Anheben des Arms bemerkbar. Sie können durch entzündungshemmende Schmerzmittel, Kortisonspritzen und Physiotherapie gelindert werden. Die meisten Schulterschmerzen entstehen unter dem Schulterdach.
Was tun bei Schulterschmerzen rechts?Heilpflanzen: Sind die Schulterschmerzen auf Arthrose zurückzuführen, können Sie mit Heilpflanzen viel gegen die Beschwerden tun. Bei akuten schmerzhaften Gelenksentzündungen etwa eignen sich Umschläge mit Arnikablüten oder Einreibungen mit Arnika-Salbe oder -Gel.
Wie macht sich eine Entzündung in der Schulter bemerkbar?Zudem ist eine Entzündung in der Schulter durch eine Morgensteifigkeit des Schultergürtels sowie Einschränkungen der Beweglichkeit und Funktionalität bis hin zum Funktionsverlust des Schultergelenks gekennzeichnet. Darüber hinaus ist die Schulter oft geschwollen, gerötet, überwärmt und stark druckschmerzhaft.
Wie äußern sich Nervenschmerzen in der Schulter?Symptome: Typische Symptome sind einschießende, elektrisierende, stechende oder brennende Schmerzen, Kribbeln, Taubheit sowie verstärkte Schmerzen durch Reize, die eigentlich keine Schmerzen auslösen, z.B. Berührung (Allodynie).
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