Stechender Schmerz im Finger bei Berührung

Stechender Schmerz im Finger bei Berührung

Marianne, 64 Jahre

„Wenn ich manchmal einen Teller in die Hand genommen habe, war alles normal und plötzlich hatte ich diese starken Schmerzen und ich konnte den Teller nicht mehr halten.“

Die Gicht fing bei mir ganz langsam an. Und zwar in der rechten Hand. Der Mittelfinger veränderte sich und der Nagel begann sich zu wellen. Es tat weh, aber ich hatte mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Sogar Arbeitskollegen sprachen mich darauf an, ob meine Beschwerden eventuell mit einer Gicht zusammenhängen könnten. Darauf habe ich abgewunken und gesagt, dass ich so etwas nicht habe.

Das Fingergelenk wurde jedoch immer dicker und ich konnte kaum noch zufassen. Die Schmerzen waren stechend, als wenn es einen „durchfährt“. Es waren sehr, sehr starke Schmerzen. Sie kamen immer sehr plötzlich. Beispielsweise wenn ich manchmal einen Teller in die Hand genommen habe, war alles normal und plötzlich hatte ich diese starken Schmerzen und ich konnte den Teller nicht mehr halten.

Andere Patienten haben die Beschwerden eher in den Zehen oder anderen Gelenken, aber ich habe es im Finger. Viele haben die Schmerzen in der Nacht und ich hatte sie eher am Tag. Nachts konnte ich gut schlafen und merkte nichts davon. Ich kann auch nicht sagen, dass die Schmerzen direkt auftraten, nachdem ich ein bestimmtes Nahrungsmittel gegessen hatte. Sie kamen einfach so.

Ich habe dann bewusst die rechte Hand geschont und eher die linke benutzt. Als mir dann der erste Teller aus der Hand fiel, weil ich ihn nicht mehr halten konnte, habe ich mich entschieden, zu einem Arzt zu gehen.

Daraufhin bin ich zu meiner Hausärztin gegangen. Sie hat mir Blut abgenommen und festgestellt, dass meine Harnsäurewerte erhöht sind und ich an Gicht erkrankt bin.

Ich hatte die Beschwerden nur an diesem Finger, an keinem anderen Gelenk. Die Ärztin hat mir eine Liste mit Lebensmitteln mitgegeben, die ich essen kann, die ich nicht essen sollte und welche ich kombinieren kann. Ich habe dann rigoros kein Schweinefleisch mehr gegessen. Etwa ein Vierteljahr habe ich mich streng an diesen Ernährungsplan gehalten.

Ich habe die Ernährungsumstellung ein halbes Jahr durchgehalten. Aber das fiel mir nicht leicht mit den Einschränkungen, da ich früher sehr gern Fleisch gegessen habe. Ich habe auch gerne Innereien und Spargel gegessen, dies aber alles weggelassen. Das war nicht einfach, aber diese Schmerzen waren so stark. Ich merkte mit der Zeit, wie mein Finger wieder dünner wurde. Ich hatte bisher keinen Gichtanfall mehr. Die Schmerzattacken kamen bisher nicht wieder. Ich konnte wieder richtig zufassen. Mittlerweile esse ich ab und zu wieder etwas Fleisch, aber alles in Maßen.

Da ich in so einem frühen Stadium beim Arzt war, brauchte ich keine Medikamente zu nehmen. Bei der letzten Untersuchung bei meiner Ärztin waren die Harnsäurewerte zwar wieder ein wenig erhöht – aber noch nicht so hoch, dass sie einen Anlass für die Einnahme von Medikamenten gesehen hat.

Mein Finger sieht jetzt wieder normal aus, es tut nicht mehr weh und ich bin in der Beweglichkeit nicht mehr eingeschränkt.

Danksagung

Erfahrungsberichte fassen Interviews mit Betroffenen zusammen. Alle Gesprächspartnerinnen und -partner haben der Veröffentlichung zugestimmt. Ihnen gilt unser herzlicher Dank.

Die Berichte geben einen Einblick in den persönlichen Umgang und das Leben mit einer Erkrankung. Die Aussagen stellen keine Empfehlung des IQWiG dar.

Hinweis: Um die Anonymität der Interviewten zu wahren, ändern wir ihre Vornamen. Die Fotos zeigen unbeteiligte Personen.

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Zuletzt aktualisiert am 21. April 2020

Unsere Hände sprechen Bände. Sie können gestikulieren, greifen, tasten, aber kaum das wahre Alter eines Menschen verbergen. 

Hände erfüllen jedoch weit mehr Funktionen: sie sind dank vieler Rezeptoren in der Hand ein wichtiges Sinnesorgan des Menschen. Schon kleinste Verletzungen können das Zusammenspiel von 27 Knochen, Bändern, Sehnen und Muskeln beeinträchtigen. Ist die Bewegung der Hände eingeschränkt, können meist wichtige alltägliche Funktionen nicht mehr erfüllt werden. Schmerzen an den Fingern, in den Muskeln, in den Gelenken im Bereich der Hände, können viele Ursachen haben, wie die folgenden 7 häufigsten Hand- Erkrankungen zeigen.

  • Das Karpaltunnelsyndrom wird oft durch PC-Arbeit ausgelöst und verursacht Schmerzen sowie ein Taubheitsgefühl in den Fingern.
  • Stechende oder ziehende Schmerzen im Bereich des Handgelenks deuten oft auf eine Sehnenscheidenentzündung hin.
  • Die Dupuytren'sche Kontraktur verursacht Knoten an der Handinnenfläche, wegen der Finger nicht mehr richtig ausgestreckt werden können.
  • Auch akute Verletzungen, rheumatoide Arthritis, Arthrose und andere Erkrankungen können Symptome an den Händen bewirken.

Der Karpaltunnel befindet sich am Handgelenk, hier fließen die Nerven vom Unterarm zur Hand. Durch ständigen Druck oder Überlastung des angrenzenden Gewebes kann der Nerv eingeengt und in der Folge beschädigt werden.

Auch eine ergnonomisch falsch positionierte Computertastatur kann zur Folge haben, dass die Sehnen im Karpaltunnel anschwellen und den Medianus-Nerv "unter Druck" setzen. Die Folgen sind heftige Schmerzen, die mitunter bis in die Schulter- oder Nackengegend ausstrahlen können. Erste Symptome sind Taubheitsgefühle der Finger ("Einschlafen", meist nachts), Muskelschwäche und eingeschränkte Funktionstüchtigkeit (z.B. beim Schrauben einer Flasche).

Der Handchirurg erkennt ein Karpaltunnelsyndrom im Rahmen einer fachärztlichen Untersuchung anhand der typischen Beschwerden. MRT oder die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit sichern die Diagnose ab.

Zwar können die Symptome mit Injektionen entzündungshemmender Medikamente oder einer Nachtschiene anfangs erfolgreich behandelt werden, es hat sich aber beim Karpaltunnelsyndrom (CTS) die Operation als erfolgreichste Behandlungsmethode etabliert. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: die offene und die endoskopische Operation ("Schlüssellochtechnik") . Beide haben zum Ziel, das Bindegewebsband um den Karpaltunnel zu lockern, um damit den Nerv zu entlasten.

Mehr lesen » Karpaltunnelsyndrom

Wird durch Verschleißerscheinungen an den Knorpeln, die die Knochenenden schützen, hervorgerufen. Im Allgemeinen kann eine Arthrose an jedem Gelenk auftreten, an den Händen ist meist das Daumensattelgelenk betroffen. Mediziner sprechen von einer Rhizarthrose.

Diese Form ist eine häufige Ursache für starke Schmerzen an der Daumenbasis. Abnützung, aber auch Gelenksentzündungen, Gelenksfehlstellungen oder Fehlbelastungen können zu einer Rhizarthrose führen. Die Schmerzen können sowohl in Ruhe, als auch bei bestimmten Bewegungen (beim Greifen oder Halten) auftreten, das Gelenk kann auch gerötet oder geschwollen sein. Eine weitere häufige Form der Arthrose an der Hand ist die Handgelenksarthrose oder Radiokarpalarthrose. Diese betrifft eine Abnützung zwischen Speiche und Handwurzel im Bereich des Gelenks.

Die notwendige Behandlung richtet sich vor allem nach dem Grad der Abnützung und den dadurch verursachten Schmerzen. Gezielte Infiltrationen der kleinen Gelenke an der Hand oder die Verordnung einer speziellen Schiene können die Beschwerden lindern und die Daumenfunktion wiederherstellen. Falls es zu anhaltenden Beschwerden kommt, kann dem Patienten bei Rhizarthrosemit einer Operation geholfen werden. Ob Entfernung der schmerzhaften Knochenenden oder Implantation eine Daumensattelgelenksprothese, die operative Behandlung der Rhizarthrose ist eine der erfolgreichsten Operationen in der Handchirurgie mit einer sehr hohen Patientenzufriedenheit.

Mehr lesen » Arthrose

Ein Ganglion ist eine Schwellung, die im Weichgewebe des Handgelenksbereichs oder der Finger auftritt und Schmerzen auslösen kann. Dabei handelt es sich um eine mit gelartiger Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung, eine gutartige Veränderung an der Hand. Ein Ganglion muss aber von anderen Wucherungen (z.B. von anderen Hauttumoren) unterschieden werden.

Ein Ganglion kann ohne erklärbare Ursache auftreten, aber auch infolge von Verletzungen oder chronischem Druckreiz. Umgangssprachlich wird es oft als Überbein bezeichnet. Mithilfe einer MRT-Untersuchung kann der Facharzt ein Ganglion sicher diagnostizieren. Mitunter kann es sich von selbst wieder zurückbilden. Ein störendes Ganglion kann in der Regel problemlos und schonend chirurgisch entfernt werden.

Auch Tendovaginitis genannt, macht sich die Sehnenscheidenentzündung vor allem durch stechende oder ziehende Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Handgelenks oder der Finger bemerkbar. Wenn aufgrund der Sehnenscheidenenge der Finger hängen bleibt und schmerzt, spricht man von einem schnellenden Finger. Hier kann dem Patient rasch mit einer Operation in lokaler Vereisung oder einer einmaligen Kortisonspritze geholfen werden.

Mehr lesen » Sehnenscheidenentzündung

Der Morbus Dupuytren ist eine chronische, fortschreitende Bindegewebserkrankung bei der derbe Stränge und Knoten in der Haut der Hohlhand zu beobachten sind. Letztlich kommt es zu einem Streckverlust der Finger mit gestörter Funktion der Hand.

Die Erkrankung wurde nach Baron Guillaume Dupuytren benannt, sie verläuft meist schmerzfrei bzw. in Schüben. Größere Knoten können möglicherweise einen Druckschmerz oder Spannungsgefühl hervorrufen. Die Erkrankung schreitet jedoch fort, wenn sie unbehandelt bleibt und es kommt zur Bildung von Gewebssträngen zwischen Hohlhand und Fingern. Dies kann im späteren Verlauf die Streckfähigkeit der Finger einschränken und bei Alltagstätigkeiten zu Problemen beim Greifen, Händeschütteln, Schreiben etc. führen. Eine MRT- Untersuchung durch den Handchirurgen ermöglicht eine sichere Diagnose.

Da die Erkrankung fortschreitet, sollte schon im frühen Stadium mit einfacher und schonender Methoden wie Nadelstichelung oder der Injektionen mit Kollagenase der Krankheitsverlauf gebremst und somit die Handfunktion wiederhergestellt werden.


Mehr lesen » Dupuytren'sche Kontraktur

Dies ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem das eigene Gewebe angreift und häufig in Finger- und Handgelenken Schmerzen verursacht. Rheumatische Erkrankungen verlaufen jedoch nicht einheitlich, diese entzündlichen Erkrankungen können an fast allen Organen auftreten. Bei rheumatoider Arthritis an den Händen kommt es zu einer entzündlichen Veränderung der Gelenksinnenhaut und Sehnenscheiden. In der Folge schwellen die Fingergelenke oder das Handgelenk an, schreitet die Entzündung voran, können Gelenke zerstört und Fehlstellungen hervorgerufen werden. Die Hände können ihren eigentlichen funktionellen Aufgaben nicht nachkommen.

Im Zuge einer ausführlichen Anamnese untersucht der Facharzt die Hände, ergänzend dazu wird eine MRT durchgeführt, eine Laboruntersuchung zeigt, ob rheumatoide Entzündungsfaktoren vorliegen. Je nach Stadium der Erkrankung stehen verschiedene Therapien zur Wahl. Einerseits können Schienen, Physiotherapie oder Ergotherapie die Beschwerden lindern, andererseits gibt es in fortgeschrittenen Stadien unterschiedliche chirurgische Möglichkeiten. So etwa kann eine Operation durchgeführt werden, um den Druck auf die Nerven zu nehmen, hinzu kommt eine Entfernung der Sehnenscheiden, möglicherweise können auch Gelenksversteifungen erforderlich sein. Die entsprechende Therapie erfolgt individuell in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Radiologen bzw. Handchirurgen.

Mehr lesen » Arthritis

Bedingt durch Freizeit- und Arbeitsunfälle mit bleibenden Schäden und Funktionsverlust an der Hand. Dauerbelastung, also Aktivitäten, die immer wieder die gleichen Handgelenksbewegungen beinhalten, machen das Gewebe um die Handgelenke empfindlich für Entzündungen und können Schmerzen verursachen (z.B. Computerarbeit). Weiters können alltägliche Aktivitäten in Haus, Garten, Freizeit und am Arbeitsplatz, Verletzungen wie Schnitte, Stiche, Bisse oder Verletzungen mit Maschinen zu Verletzungen führen, die die Funktion der Hände einschränken. Jede noch so kleine Verletzung sollte daher von einem erfahrenen Handchirurgen behandelt werden.

Achten Sie bei Alltagstätigkeiten auf Ergonomie, wie z.B. die richtige Schreibtischhöhe, eine entsprechende Tastatur Ihres PCs und ev. auch auf eine ergonomische "Maus". Vergessen Sie nicht, bei monoton ablaufenden Bewegungen Pausen einzulegen und die Hände zu entspannen, die Muskeln und Sehnen zu dehnen. Tragen Sie bei der Gartenarbeit Handschuhe, um Schnitte oder Verletzungen (an Dornen, Ästen oder auch Scherben) zu vermeiden. Bedenken Sie die Infektionsgefahr, wenn Sie sich z.B. mit einem Küchenmesser schneiden. Handschuhe beim Radfahren oder Skaten schützen vor Sturzverletzungen.

Was hilft bei Nervenschmerzen im Finger?

Häufig kommt eine Kombination aus mehreren Maßnahmen infrage. Hierzu gehören beispielsweise Medikamente, Akupunktur, Physiotherapie, Psychotherapie, Entspannungsverfahren und Patientenschulungen sowie die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).

Wie macht sich eine Entzündung im Finger bemerkbar?

Allen Entzündungen gemeinsam ist oft die folgende Symptomatik: Schwellung, Rötung und Druckschmerz des betroffenen Areals. In der Regel bestehen pochende Schmerzen, eine Überwärmung und auch eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Einschränkung der Beweglichkeit und Funktion der Hand.

Was tun bei Kapselentzündung im Finger?

Die konservative Behandlung umfasst Maßnahmen wie Ruhigstellung, Kühlen und die Gabe von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Eine Operation kann erforderlich sein, wenn die konservative Therapie erfolglos bleibt oder es zu einer Verschlechterung kommt. Die OP ist minimal-invasiv durchführbar.

Wie sehen Rheuma Finger aus?

Finger- oder Handgelenke sind geschwollen, gerötet, fühlen sich heiß an und schmerzen. Allerdings sind häufig nur vereinzelte Gelenke betroffen.