Spooks -- Verräter in den eigenen Reihen Wikipedia

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Länge:

100 Minuten (Blu-ray: 104 Minuten)

Altersempfehlung:

Ab 16 Jahren

FSK-Freigabe:

Ab 16 Jahren

Regie:

Bharat Nalluri

Darsteller:

Peter Firth (Harry Pearce), Kit Harington (Will Holloway), Tuppence Middleton (June), Elyes Gabel (Adem Qasim), Jennifer Ehle (Geraldine Maltby), Lara Pulver (Erin Watts)

Genre:

Thriller , Action

Land:

Großbritannien, 2015

Als dem gefährlichen Terroristen Adem Qasim bei einem Gefangenentransport in London die Flucht gelingt, wird der Operationsleiter Harry Pearce für das Debakel verantwortlich gemacht. Nach seinem erzwungenen Abgang täuscht der ehemalige Chef der Antiterroreinheit beim britischen Inlandsgeheimdienst MI5 seinen Selbstmord vor und heftet sich auf eigene Faust an die Fersen des Geflohenen, der auf britischem Boden einen verheerenden Anschlag plant. Gleichzeitig erhält der ehrgeizige Agent Will Holloway den Auftrag, seinen früheren Mentor Harry aufzuspüren, der fest davon überzeugt ist, dass Qasim nur mit Hilfe eines MI5-Mitarbeiters entkommen konnte. Bei seinen Nachforschungen steht Will daher mehrmals vor der Frage, wem er wirklich trauen kann.

Grundlage dieses Agententhrillers ist einer britischen TV-Serie, in der Peter Firth von 2002 bis 2011 als Antiterrorleiter Harry Pearce zu sehen war. Mit „Spooks – Verräter in den eigenen Reihen“ kehrt der Schauspieler noch einmal in diese Rolle zurück und ist als gefallener wie undurchschaubarer Spionageprofi ohne Frage die spannendste Figur im ganzen Film. Neuzugang Will Holloway – gespielt von „Game of Thrones“-Star Kit Harington – tritt zwar als zweiter Protagonist in Erscheinung, bleibt im Vergleich allerdings erstaunlich blass, obwohl ihn und Harry eine persönliche Beziehung verbindet. Emotionale Zwischentöne werden immer mal wieder angeschlagen. Im Vordergrund stehen jedoch die Suche nach Qasim und die wechselnden Allianzen im Zuge der Ermittlungen. Einen besonders starken Sog entwickelt „Spooks“ – ein englischer Begriff für „Spione“ – dabei leider nicht. Der kritische Blick auf die Arbeit der Geheimdienstbehörden bringt meistens nur Allgemeinplätze hervor. Und auch die Actionmomente werden von Regisseur Bharat Nalluri allenfalls routiniert inszeniert – weshalb am Ende ein höchst mittelprächtiger Genre-Beitrag steht, der trotz einiger Querverweise die Kenntnis der Fernsehserie nicht voraussetzt.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch dts HD 5.1

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1

Anbieter

Verleih-Blu-rayUniversum Film

Verleih-DVDUniversum Film

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Kauf-DVDUniversum Film

Kauf-Blu-rayUniversum Film

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (41. Woche 2015).

Als die britische Serie Spooks im Jahr 2002 debütierte, da konnte man sie als Antwort auf das amerikanische Erfolgsformat 24 sehen. Der Unterschied lag aber auf der Hand. Bei Spooks setzte man weniger auf die halsbrecherische Action, die Jack Bauer immer wieder unternehmen musste. Dafür versuchte man, das Terror-Thema realistischer anzugehen.

Bis zum Jahr 2011 wurde die Serie fortgesetzt, von einigen Figuren musste man sich im Laufe der Zeit verabschieden; eine Konstante gab es jedoch: Peter Firth als MI5-Leiter Harry Pearce. Der Terrorist Adem Qasim wird vom MI5 transportiert, kann aber fliehen. Dafür macht man den zuständigen MI5-Leiter Harry Pearce verantwortlich. Pearce ist zum Rücktritt gezwungen, verschwindet dann aber über Nacht. Er will Qasim auf eigene Faust ausschalten. Dafür benötigt er die Hilfe von Agent Will Holloway, der einst für den MI5 tätig war und nun rekrutiert wird, um Harry zu finden und einen Terroranschlag mitten in London zu verhindern.

Vier Jahre nach dem Ende der Fernsehserie präsentierte man mit Spooks – Verräter in den eigenen Reihen eine Kinofortsetzung der Serie, die allerdings einen anderen Schwerpunkt setzt. Hier wird die Action betont, die noch dazu nicht nur in England angesiedelt ist: So gibt es etwa eine Schlüsselszene in Berlin.

Das wird die Fans der Vorlage aber wohl weniger stören als der Umstand, dass hier kaum noch Figuren der Serie vorhanden sind. Dass Firth eine Hauptrolle spielt, ist ein Lichtblick. Was die übrige Besetzung betrifft, so merkt man schon, dass eine Anbiederung ans neue Publikum stattfindet, das mit Spooks bislang nicht in Berührung gekommen ist. Denn Kit Harrington dürfte vor allem angeheuert worden sein, weil er mit Game of Thrones weltweit bekannt geworden ist.

Immerhin versucht man nicht, seine Figur inmitten der Serie zu platzieren. Denn erst nach der letzten Folge passiert es, dass Harry den jungen Mann suspendieren muss. Allerdings muss man natürlich anmerken, dass er eigentlich schon vorher in der Serie hätte auftauchen können und müssen, was sich nun nur dadurch erklären lässt, dass man in Spooks eben immer nur einen Ausschnitt des MI5-Treibens sah und Harry auch mit anderen Agenten arbeitete.

Von Vorteil für den Film ist, dass man die Serie nicht kennen muss. Alles ist selbsterklärend, sowohl die Figuren und ihre Beweggründe als auch die Geschichte selbst.

Der Reiz des Films liegt auch darin, dass er sich einer simplen Schwarzweiß-Zeichnung widersetzt. Es ist eine Welt des Grau, in der die Schurken sich für Helden halten — und umgekehrt.

Das gelingt, ohne dass Spooks – Verräter in den eigenen Reihen Sympathie für Schurken wecken würde, aber er versteht es zumindest, ihnen eine menschliche Dimension zu verleihen. Als Zuschauer kann man nachvollziehen, was sie antreibt. Und man versteht auch, mit welchen Einsätzen die Geheimen spielen. Am Ende kommt es mitunter auf simple Mathematik an: Bei welchem Szenario sterben weniger Menschen?