Sollte man einem Hund nur Trockenfutter geben?

Kommerzielles Hundefutter wird als Trockenfutter oder Nassfutter angeboten. Doch wo liegen die genauen Unterschiede und was ist für Hunde besser? Wir sagen Ihnen, worauf es beim Hundefutter ankommt.

Alleinfutter versorgt Ihren Hund mit allen wichtigen Nährstoffen

Grundsätzlich ist keine der beiden Formen von Hundenahrung – weder Trockenfutter noch Nassfutter – besser als die andere. Hundefutter, das als „Alleinfutter“ gekennzeichnet ist, versorgt Ihren Hund mit allen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen – egal ob Trockenfutter oder Nassfutter.

Sie können Ihren Hund aber auch mit einer Kombination aus Nass- und Trockenfutter ernähren. Darüber hinaus gibt es sogenannte Ergänzungsfuttermittel, mit denen Sie das Hundefutter zusätzlich anreichern können, zum Beispiel mit Eiweiß, Kohlenhydraten oder Mineralstoffen.

Sollte man einem Hund nur Trockenfutter geben?
Sollte man einem Hund nur Trockenfutter geben?
Trockenfutter oder Nassfutter? Keine der beiden Futtersorten ist grundsätzlich besser als die andere. Foto: vetproduction

Unterschiede vor allem im Wassergehalt

Der wesentliche Unterschied zwischen Trockenfutter und Nassfutter für Hunde ist der Wassergehalt. Nassfutter für Hunde besteht zu etwa 60 bis über 84 Prozent aus Wasser. Trockenfutter weist dagegen nur einen Wassergehalt von drei bis zwölf Prozent auf.

Dies wirkt sich auf die Haltbarkeit des Hundefutters aus: Nassfutter verdirbt wesentlich schneller als Trockenfutter für Hunde. Es gibt auch sogenanntes halbfeuchtes Futter, das etwa 40 bis 25 Prozent Wasser enthält. Es spielt in der Praxis aber kaum eine Rolle.

Trockenfutter für Hunde enthält zum Beispiel:

  • getrocknetes Frisch- oder Gefrierfleisch
  • Blut
  • Geflügel-Schlachtabfälle
  • vorgetrocknete tierische Futtermittel

In Nassfutter für Hunde stecken unter anderem:

  • Fleisch
  • Innereien
  • Geflügel-Schlachtabfälle
  • Blut
  • Getreide

Beide Futtersorten haben Vor- und Nachteile

Trockenfutter ist energiereicher als die gleiche Menge Nassfutter. Dadurch ist kann es je nach Hersteller die günstigere Alternative beim Hundefutter sein, denn Sie benötigen weniger davon, um Ihren Vierbeiner satt zu bekommen. Zudem ist es einfach zu verfüttern: Mit Trockenfutter für Hunde bleibt die Umgebung des Futternapfs sauber, Ihr vierbeiniger Freund kann nichts verschlabbern. Verteilte Reste der Trockenmahlzeit können Sie einfach mit dem Staubsauger aufsaugen. Ein weiterer Vorteil von Trockenfutter: Es reinigt die Zähne Ihres Hundes, denn die festen Bestandteile reiben Zahnbeläge ab. Als alleinige Zahnpflege reicht Trockenfutter für Hunde aber nicht aus.

Auch wenn Trockenfutter für Sie als Hundehalterin oder Hundehalter viele Vorteile bringt: Hunde bevorzugen meistens Nassfutter. Dies liegt vor allem am Geschmack. Der hohe Wassergehalt wirkt sich außerdem positiv auf den Flüssigkeitshaushalt von Hunden aus. Besonders für Hunde, die ansonsten nur wenig trinken, ist Nassfutter mitunter eine gute Wahl. Hunde, die zu Übergewicht neigen, halten ihr Gewicht mit Nassfutter häufig besser, da sie davon größere Mengen fressen können, um die gleiche Menge an Energie aufzunehmen.

Für welche Futtersorte Sie sich letztendlich entscheiden, ob für Trockenfutter oder für Nassfutter, hängt von den Bedürfnissen Ihres Hundes und Ihren persönlichen Möglichkeiten und Ansprüchen ab. Ein „richtig“ oder „falsch“ gibt es bei dieser Frage nicht, solange Sie sich für ein Alleinfutter entscheiden oder gegebenenfalls für entsprechendes Ergänzungsfutter sorgen.

Trockenfutter für Hunde ist aus der heutigen Futtermittelindustrie kaum mehr wegzudenken. Der Markt boomt. Die Hersteller locken Hundebesitzer unaufhörlich mit neuen Futtermittelsorten, die eine noch bessere und raffiniertere Rezeptur versprechen – natürlich alles zur Gesundheit und zum besten Wohle der lieben Vierbeiner. Herrchen und Frauchen haben die Möglichkeit, Spezialfuttersorten zu kaufen, deren Inhaltsstoffe auf die jeweilige Rasse oder das Alter ausgerichtet sind.

Einige Halter gehen sogar soweit, ihrem Hund das präferierte Trockenfutter den ganzen Tag über zugänglich zu machen, damit dieser niemals einen leeren Magen hat und sich nach Lust und Laune am gefüllten Napf bedienen kann. Wenn man jedoch bedenkt, dass sich der Hund ursprünglich als Jäger in der freien Wildbahn von fermentiertem Aas sowie vom Fleisch erbeuteter Tiere ernährt hat und seine Verdauungsphysiognomie die eines Fleischfressers ist, so ist stark anzuzweifeln, dass eine Hundeernährung, die zu kleinen oder größeren Bestandteilen aus Trockenfutter besteht, eine gesunde und ausgewogene Art der Ernährung darstellt.

Trockenfutter als Produkt der industriellen Revolution

Dass es bei der Herstellung von Trockennahrung für Hunde mehr um eine Steigerung der Produktivität der diversen Futtermittelhersteller als um die Gesunderhaltung der Tiere geht, lässt sich alleine schon von der Tatsache ableiten, dass Trockenfutter erstmals zu Beginn der industriellen Revolution entwickelt wurde.

Die Vorzüge der Trockennahrung lagen schon damals in der äußerst langen Haltbarkeit und der einfachen Darreichungsform und Lagermöglichkeit. Trockenfutter wurde zum Massenprodukt, das sich vor allem während der Großen Depression großer Beliebtheit erfreute, da es wesentlich kostengünstiger war als frisches Fleisch.

Viele Problematiken im Hinblick auf Herstellung und Zusammensetzung von Trockenfutter

Heutzutage greifen Hundehalter gerne auf das breite Angebot an industriell gefertigter Hundenahrung zurück. Jedoch lassen die meisten Menschen die Problematiken, die sich aus der Herstellung von Trockenfutter ergeben, häufig außer Acht. So ist die Gefahr des Schimmelpilzbefalls, der aufgrund der langen Haltbarkeit begünstigt wird, enorm groß. Auch ist die Zugabe von Konservierungsstoffen wie BHA oder Formaldehyd im Zuge des Herstellungsverfahrens unerlässlich.

Diesen wird nachweislich eine giftige Wirkung zugesprochen. Um den Tieren das Futter dennoch schmackhaft zu machen, setzt die Futtermittelindustrie auf die Hinzugabe von sensorischen Zusatzstoffen für ein optimales Geruchs- und Geschmackserlebnis. Darüber hinaus wird das Futter zur Haltbarmachung extrem erhitzt, was zur Folge hat, dass zugesetztes Fleisch seine frische Qualität verliert. Überaus problematisch ist das verwendete Getreide, das bei der Herstellung von trockenen Futter als Basis dient, weil es nicht nur die lange Haltbarkeit begünstigt, sondern auch äußerst preisgünstig ist.

Sollte man einem Hund nur Trockenfutter geben?

Da Hunde als Karnivore jedoch erhebliche Probleme damit haben, auch nur kleinste Mengen an Getreide gut zu verwerten, ist die Fütterung mit Trockenfutter höchst bedenklich. Auch getreidefreie Futtervarianten stellen eine schlechte Alternative dar, da sich die Verwertung von Kohlenhydraten, die stattdessen verwendet werden, für den Hund ebenso problematisch gestaltet. Daneben fehlen dem Hund die essenziellen proteinreichen Energielieferanten, die gewährleisten, dass wichtige Nährstoffe bestmöglich absorbiert werden.

Ein weiterer Nachteil ist die feste Konsistenz der Trockennahrung

Die zusammengepressten Briketts können erst verdaut werden, wenn diese durch reichlich Wasser aufgespalten werden. Für den Hund ist die Verdauung von Trockennahrung bzw. das Aufquellen der Briketts im Magen allerdings äußerst beschwerlich. In diesem Kontext gilt es auch zu bedenken, dass ein Großteil der in der Trockennahrung enthaltenen Nährstoffe im Zuge dieses unnatürlichen Verdauungsvorgangs unverwertet ausgeschieden wird. Das Tier kann somit nicht ausreichend mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden.

Gesundheitliche Risiken durch Trockennahrung

Da Trockenfutter keine artgerechte Ernährung für Hunde darstellt, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen und zum Teil schwere Erkrankungen die Folge. Große gesundheitliche Probleme, unter denen zahlreiche Tiere leiden, die mit Trockennahrung ernährt werden, sind Allergien, Unverträglichkeiten, Übergewicht sowie Verdauungsbeschwerden. Natürlich mindern diese die Lebensqualität der Tiere erheblich.

Darüber hinaus kann die Aufnahme von Trockenfutter Zahnschäden verursachen und sogar die Bildung von Zahnstein begünstigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Trockenfutter bei regelmäßigem Verzehr zu einem zu hohen pH-Wert des Speichels führt.

Weitaus gravierender ist allerdings die Schädigung innerer Organe wie Nieren oder Leber durch die Aufnahme von Trockenfutter. Angesichts der Tatsache, dass ein Hund die vierfache Menge an Wasser benötigt, um die Verdauung der Trockennahrung in Gang zu bringen und durch den immensen Wasserentzug kontinuierlich austrocknet, sind Nierenprobleme quasi vorprogrammiert. Aber auch Immunerkrankungen und Krebserkrankungen können die Folge der nicht artgerechten Ernährung mit Trockenfutter sein.

Einer Studie in Belgien zufolge, die von 1998 bis 2002 an 500 Haushunden durchgeführt wurde, haben Hunde, die Trockennahrung zu sich nehmen, eine bis zu 32 Monate geringere Lebenserwartung als Hunde, denen man eine hochwertige Nahrung zukommen lässt.

Bei fragen zu diesem Thema wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, er kann Sie sicher beraten. In unserem Tierarztverzeichnis finden Sie einen Tierarzt in Ihrer Nähe.

Ist es schlimm wenn Hunde nur Trockenfutter essen?

Hochwertiges Trockenfutter für Hunde reicht als Alleinfutter durchaus aus. Es hat für das Tier sogar Vorteile gegenüber dem Nassfutter. Nicht selten passiert es, dass Hundebesitzer sich erst in den ersten Stunden nach der Anschaffung eines Hundes überlegen, was frisst der neue vierbeinige Kumpan eigentlich?

Was ist gesünder für den Hund nass oder Trockenfutter?

Generell bietet das Kombinieren beider Futtervarianten keine Vorteile für die Hundegesundheit. Der Hund kann sowohl mit Trockenfutter als auch mit Nassfutter alle lebensnotwendigen Stoffe aufnehmen. Wenn Sie also herausgefunden haben, welches Futter Ihrem Liebling gut schmeckt und gut bekommt, bleiben Sie ruhig dabei!

Warum empfehlen manche Tierärzte Trockenfutter?

Der Vorteil von Trockenfutter ist, dass bei einem hochwertigem Futter-/Anbieter, alles das drin ist, was das Tier braucht. Beim Trockenfutter weniger Essensreste zwischen den Zähnen. Die Zahnsteinbildung ist dadurch geringer als beim Nassfutter. Zur Vermeidung von Zahnstein gibt es sogar spezielles Trockenfutter.

Was macht länger satt Trockenfutter oder Nassfutter?

Trockenfutter ist etwas energiereicher als Nassfutter und sättigt schneller, was für den Hundehalter sehr praktisch ist. Der Fressnapf bleibt sauber und selbst ein versehentliches Verschütten des Trockenfutters führt nicht zu unschönen Flecken.