Manches wird erst gut wenn wir es gut sein lassen


Machst du auch die Erfahrung, dass du etwas nicht loslassen kannst. Du ärgerst dich über einen Satz deines Freundes, deiner Freundin. Du fühlst dich gekränkt und enttäuscht. Wie konnte sie nur so etwas sagen! Jetzt hat er alles zerstört.
Dann wollen wir eine Erklärung, damit wir es verstehen. Wir fragen den Freund und der erklärt sich. Aber wir sind nicht einverstanden damit. Die Erklärung reicht nicht aus. Da bleibt ein "hätte" und "könnte". Wir hätten gerne noch eine tiefere Erklärung. Eine die mehr befriedigt. Und außerdem noch eine Entschuldigung. Und zugleich lehnen wir die Entschuldigung hab, weil der Groll noch so tief sitzt. 
Wir können es einfach nicht stehen lassen. Wir erzählen anderen Menschen von diesem Satz und von dieser Kränkung und von dieser Freundin, die so etwas macht. Wir bekommen Bestätigung oder Skepsis oder Widerspruch. Und es ist wieder nicht genug. Als ob die Seele keine Ruhe finden kann. Da muss noch was geklärt werden. Da löst sich ein Ärgergefühl einfach nicht auf. Wir bleiben tief in der Kränkung vergraben.
Manches wird gut, wenn wir es gut sein lassen. Manches wird nie gut. Es wird auf keinen Fall gut, wenn ich mir den Groll immer wieder bestelle. Indem ich darüber nachdenke. Indem ich es anderen erzähle. Manches kann erst anfangen gut zu werden, wenn ich als ersten Schritt aufhöre, mir den gleichen Gedanken wieder aufzuwärmen. Wenn ich darauf verzichte, die Kränkung gesühnt haben zu wollen. Manches wird gut, wenn wir es gut sein lassen. Ich lasse also... die Gedanken, die mich kränken. Ich lasse die Bilder und das Erlebnis los. Ich gebe meine "Güte" hinein in das Bild und in das Ereignis. Ich höre auf, passiv zu sein und das Opfer zu spielen. Je mehr Güte ich hineinfließen lasse, desto mehr wird etwas gut. Oder wieder gut! Nach einem Streit fragen wir ja manchmal: "Und? Ist es wieder gut? Bist du mir wieder gut?" "Ja, ich bin dir wieder gut! Meine Liebe zu dir ist stärker als mein Groll! Ich lasse den Groll los!" Manches wird (von selber) gut, wenn wir es mit (Gut Sein) füllen.
www.matthias-koenning.de

Mit Stressmanagement, Resilienz und „Self-Care“ hat sich der österreichische Schriftsteller Ernst Ferstl beim Verfassen dieses Zitates sicherlich nicht beschäftigt, umso mehr konnten sich unsere „Führung bewegt“-Teilnehmer*innen in den beiden vergangenen Online-Workshops am 19.01. und 26.01.2021 zu diesen Themen austauschen.

Bild von eko pramono auf Pixabay.

Im ersten Workshop haben wir uns auf den Schwerpunkt Stressmanagement konzentriert, wobei Stressoren und Stressanzeichen eine Rolle spielten. Termindruck, die Erledigung von vielen Aufgaben gleichzeitig, aber auch Ansprüche an sich selbst können schnell den Alltag bestimmen. Das Kurzzeitgedächtnis leidet darunter, an Schlaf mangelt es auch und man ist permanent unzufrieden. Das „Du wirst gearbeitet“-Gefühl darf kein Dauerzustand sein. Um dem entgegenzuwirken haben sich unsere Teilnehmer*innen zum Stressabbau ausgetauscht, angefangen bei der richtigen Aufgabenorganisation, der geregelten Erreichbarkeit im Home-Office und dem „Weglächeln“ von Stress waren viele gute Lösungsansätze dabei.

 

Mit Resilienz und „Self-Care“ haben wir uns am 26.01. beschäftigt. Nach einem Erfahrungsaustausch zur persönlichen Resilienz ging es darum, wie man die eigene Widerstandsfähigkeit stärken kann. Die innere Einstellung, das soziale Umfeld, aber auch das vermeintlich simple Akzeptieren und Abstand schaffen waren hier wichtige Aspekte. Ein weiterer Punkt war die Stärkung der organisationalen Resilienz. Natürlich möchte man als Führungskraft das Unternehmen unterstützen und stärken, dabei waren sich unsere Teilnehmer*Innen einig, aber man darf sich als Führungskraft dabei nicht selbst vergessen. Sich um sich selbst kümmern, positive Erfolge in Erinnerung rufen, einfach einmal Abschalten oder kurz gesagt „Self-Care“ sind wichtig für das Berufs- und Privatleben. Im gemeinsamen Austausch stellte sich heraus, dass Sport und Bewegung enorm dazu beitragen, den nötigen Ausgleich zu schaffen.

 

Auf unsere beiden Austauschrunden folgten zwei Unternehmensvorstellungen: Seitens eines IT-Dienstleisters aus Chemnitz und seitens der Rosskopf und Partner AG mit Standorten in Obermehler und Hennersdorf.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die interessanten Diskussionen und Anregungen. Vielen Dank auch die beiden Unternehmen für ihre Vorstellung in der Teilnehmendenrunde.

Da sitze ich wieder in meinen vier Wänden und versuche die richtigen Worte für meine Emotionen zu finden. Nicht falsch verstehen, mir geht es momentan echt gut. Ich denke so gut ging es mir lange nicht mehr. ABER es ist viel passiert und auch wenn ich mehr als bereit für neue Erinnerungen bin,  bringt mein Gedächtnis mich immer wieder in die vergangenen Jahre zurück. Ich begreife Stück für Stück und Tag für Tag, warum alles so gekommen ist, wie es eben gekommen ist.


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