Wenn Forscher die Studien-Lage zu einem Thema sichten und ihr Recherche-Ergebnis veröffentlichen, spricht man von einer Meta-Studie. Genau das hat nun ein Ärzteteam um Professor Thomas Münzel von der Universitätsmedizin Mainz getan. Sie verglichen erstmals, welche Folgen das Rauchen von Zigaretten, E-Zigaretten und Shishas auf den Körper hat und wie der Konsum das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, erhöht. Die Studie wurde am 26. Juni 2020 im Fachmagazin European Heart Journal veröffentlicht. Show
Wie wirken Zigaretten, E-Zigaretten und Wasserpfeifen auf den Körper?Um herauszufinden, welchen Einfluss die drei Rauch-Arten auf den Körper haben, untersuchten die Mediziner, wie diese auf Zellen in den Blutgefäßen (Endothel) wirkten, welche Chemikalien beim Rauchen frei wurden und welche Krankheiten durch den Konsum auftraten. Das Ergebnis, basierend auf der aktuellen Studienlage: Verglichen mit Nichtrauchern erhöhen Zigaretten das Risiko, eine Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu bekommen, wahrscheinlich um 704 Prozent, bei Wasserpfeifen/Shishas sehr wahrscheinlich um 218 Prozent und bei E-Zigaretten wahrscheinlich um 194 Prozent. Zigaretten und Wasserpfeifen erhöhen zudem das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken - erstere sehr wahrscheinlich um 1.210 Prozent und letztere um 122 Prozent. Bei E-Zigaretten reichte die Studienlage nicht aus, um belastbare Aussagen zu treffen. Das Medizinerteam wertete auch aus, ob und wie stark die drei Rauch-Arten Arterien versteifen ließen. Das ist ein deutliches Alarmzeichen, Herzprobleme oder einen Schlaganfall zu entwickeln. Bei Zigarettenrauchern im Vergleich zu Nichtrauchern stieg das Risiko bei mittlerer Wahrscheinlichkeit um 10 Prozent, bei Shishas um 9 Prozent und bei E-Zigaretten um 7 Prozent. Welche Chemikalien beim Rauchen frei werdenDer Rauch von E-Zigaretten enthält Formaldehyd und Acrolein (Acrylaldehyd) sowie Spuren von sogenannten Übergangsmetallen (Nickel, Kobalt, Chrom, Blei) und flüchtige organische Verbindungen (VOCs), die alle dafür bekannt sind, die Zellen zu schädigen. Im Rauch von Zigaretten und Wasserpfeifen steckt dagegen eine deutlich komplexere Mischung aus gesundheitsschädlichen Chemikalien und anderen Substanzen. Im Fall der Shishas sind das feste Feinstaubpartikel, die beim Verbrennen des Tabaks durch Kohle entstehen. Die Substanz ist in geringeren Dosen auch in Zigaretten zu finden. Nikotin ist in allen drei Rauch-Produkten - Zigarette, E-Zigarette und Shisha - enthalten und gilt als süchtig machend. Rauch-Art und Risikoeinschätzung für Covid-19Die Mainzer Mediziner schließen sich der Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an und bestätigen, dass das Rauchen von Zigaretten und Wasserpfeifen die Symptome einer Covid-19-Erkrankung verschärfen kann. "Darin eingeschlossen sind: auf eine Intensivstation zu kommen, künstlich beatmet werden zu müssen und ernsthafte Gesundheitsschäden davonzutragen." FazitAuf den ersten Blick wirken Zigaretten und Wasserpfeifen damit gefährlicher als E-Zigaretten. Doch auch E-Zigaretten-Raucher können sich nicht in Sicherheit wiegen. Die WHO warnt, dass es zunehmend Hinweise darauf gibt, dass auch E-Zigaretten für Nebenwirkungen in Lunge, Herz und Blutgefäßen sorgen sowie das Risiko erhöhen, schwer an Covid-19 zu erkranken. Professor Münzel und sein Team kritisieren zudem, dass Deutschland das einzige Land in der EU ist, in dem noch auf Plakatwänden im öffentlichen Raum Werbung fürs Rauchen gemacht werden darf. Sucht-Experten weisen schon seit Jahrzehnten darauf hin, dass Werbung einen verstärkenden Einfluss auf den Genuss von Suchtmitteln hat. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Sieht aus wie Rauch. E-Zigaretten geben aber Dampf statt Rauch ab. © Getty Images / Martina Paraninfi Die einen preisen das Dampfen als harmlose Alternative zum Rauchen. Die anderen warnen vor unbekannten Gesundheitsgefahren der E-Zigaretten. Fakt ist: E-Zigaretten sind zwar weniger schädlich als klassische Zigaretten. Harmlos aber sind sie nicht: Ihr Dampf erzeugt viele Stoffe, die die Gesundheit angreifen. In den USA führten illegale, „gepanschte“ Produkte schon zu Todesfällen. Die Stiftung Warentest fasst die aktuelle Studienlage zusammen. Lesen Sie auf dieser Seite:Die wichtigsten Zahlen und FaktenDampfwolken statt Tabakqualm – die E-Zigarette hat sich als Alternative zur klassischen Zigarette etabliert. In Deutschland “dampfen“ derzeit etwa 2,45 Millionen Menschen regelmäßig, wie der Konsum von E-Zigaretten auch bezeichnet wird. Nach dem Hoch kam das böse ErwachenAnfangs hatten Dampf-Produkte hierzulande kräftige Umsatzzuwächse. 2019 ging der Umsatz erstmals seit sechs Jahren zurück auf 480 Millionen Euro, teilte der Verband des E-Zigarettenhandels mit. Grund sei eine schwere Form der Lungenerkrankung, die in den USA durch "gepanschte" E-Zigaretten hervorgerufen wurde. Sie habe der Branche geschadet, die Zahl der Nutzer sei darum rückläufig. Das sagt die WissenschaftÜber eine kurze Anwendungsdauer betrachtet ist Dampfen nach derzeitigem Forschungsstand weniger gesundheitsschädlich als Rauchen. Über Langzeitfolgen ist aber fast noch nichts bekannt. Bei Nutzern treten beispielsweise typische Atemwegserkrankungen auf wie Asthma, chronische Bronchitis oder COPD – zwar seltener als bei Rauchern, aber häufiger als bei Nicht-Nutzern. Am häufigsten treten diese Erkrankungen auf, wenn jemand sowohl E-Zigaretten als auch normale Zigaretten konsumiert. Längst nicht alle Risiken des Dampfens sind ausreichend erforscht. So stehen Geschmacksstoffe – hiervon gibt es eine unübersichtlich große Zahl – im Verdacht, bei Inhalation Entzündungen der Atemwege auslösen zu können. Ebenso ist nicht auszuschließen, dass sich durch E-Zigaretten-Konsum leichter Blutgerinnsel bilden oder dass das E-Zigaretten-Aerosol entzündungsfördernd wirkt und zu höherem oxidativen Stress führt. Auch könnten Feinstaub, Metalle und Aromen Herz-Kreislauf-Probleme verursachen. So funktioniert eine E-Zigarette
© Stiftung Warentest E-Zigaretten sind in diversen Ausführungen erhältlich. Manche erinnern an normale Zigaretten, andere hingegen nicht. Sie ähneln dann etwa Kugelschreibern, Asthmasprays, sogar Lippenstiften oder USB-Sticks. Und es gibt Abwandlungen wie E-Shishas, E-Pfeifen und E-Zigarren. Ihr Prinzip ist ähnlich: In aller Regel verdampft ein akku-betriebenes Heizelement eine Flüssigkeit mit oder ohne Nikotin, Liquid genannt. Nutzer ziehen den Dampf über ein Mundstück ein (siehe Grafik). Gleichzeitig ist bei vielen Modellen ein Schalter zu drücken, der den Verdampfungsprozess aktiviert. Auffällig groß und breit sind E-Zigaretten der Kategorie „Sub-Ohm“. Die Geräte besitzen einen größeren Akku, sind leistungsfähiger und stoßen mehr Dampf aus. Hunderte von Modellen und Aromen zur AuswahlZerlegt. E-Zigaretten lassen sich auseinanderschrauben. © Stiftung Warentest Im Jahr 2003 wurde in China die erste kommerzielle elektrische Zigarette entwickelt. Sie erhielt schnell Konkurrenz. Verkauft werden E-Zigaretten über das Internet, aber auch in Geschäften vor Ort, etwa in Supermärkten und Kiosken, an Tankstellen sowie in spezialisierten Shops. Die Fülle an Modellen ist enorm, ebenso wie die der Liquids. Diese Flüssigkeit besteht aus den Verdampfungsmitteln Propylenglycol und Glycerin. Nikotin wird optional zugemischt, ebenso Duft- und Aromastoffe. Von Apfel über Käsekuchen bis ZitroneNeben klassischem Tabakgeschmack gibt es eine Vielzahl an Aromen – von Apfel über Cognac und Käsekuchen bis zu Zitrone. Laut einer repräsentativen Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung sind 90 Prozent vormalige Raucher, die zur E-Zigarette greifen. Überwiegend sind es Männer. Sie versuchen, umzusteigen oder konventionelle Tabakprodukte zu reduzieren, weil sie E-Zigaretten für weniger schädlich halten. Etwa zwei von drei konsumieren E-Zigaretten und zusätzlich normale Zigaretten. Oder sie sehen die E-Zigarette als Brücke zur Entwöhnung. Rechtsgrundlage in DeutschlandE-Zigaretten und Nachfüllbehälter (Liquids), die Nikotin enthalten, sind in Europa streng reguliert. In Deutschland unterliegen E-Zigaretten mit Nikotin seit 2016 dem Tabakerzeugnisgesetz und der Tabakerzeugnisverordnung. Bestandteile der Liquids müssen den Behörden mitgeteilt werden, Name und die Anschrift des in der EU ansässigen Herstellers oder Importeurs müssen im Beipackzettel vermerkt sein. Damit die Produkte sicher sind, gelten zahlreiche Regeln. Unter anderem darf der Nikotingehalt der Lösungen 20 mg pro ml nicht überschreiten. Das Nikotin muss gleichmäßig abgegeben werden, Inhaltsstoffe müssen eine hohe Reinheit aufweisen. Bestimmte Zusatzstoffe sind verboten – zum Beispiel Vitamine, Carnitin, Koffein, Taurin, Aromen wie Diacetyl, Cumarin, Bittermandel, Poleyminze sowie Stoffe, die den Dampf färben. Für Liquids und Kartuschen dürfen maximale Füllmengen nicht überschritten werden. Jugendliche unter 18 Jahren dürfen in Deutschland seit 2016 aufgrund einer Änderung des Jugendschutzgesetzes weder E-Zigaretten erwerben, noch sie in der Öffentlichkeit verwenden. Ein Werbeverbot für E-Zigaretten ist erst ab 2024 geplant. Dampfen schadet der GesundheitRauchen ist erwiesenermaßen schädlich für die Gesundheit. Das enthaltene Nikotin macht süchtig. Die große Mehrheit der Krankheits- und Todesfälle bei Rauchern gehen auf das Konto giftiger und krebserregender Begleitstoffe im Qualm. Für das Verdampfen der Liquids sind bei E-Zigaretten viel geringere Temperaturen erforderlich als zum Verbrennen von Tabak beim herkömmlichen Rauchen. Auch Verdampfen erzeugt krebserregende StoffeDoch auch beim Verdampfen entstehen eine Reihe bedenklicher Inhaltsstoffe, die tief in die Lunge gelangen können. So entsteht beim Erhitzen der Liquids ein Aerosol, das aus feinen und ultrafeinen Flüssigkeitspartikeln besteht. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum kann es zahlreiche, schädliche Substanzen enthalten wie:
Höhere Belastung als durch Tabakrauch möglichAuftanken. Ein Nutzer füllt neue Flüssigkeit in den Liquidspeicher seiner E-Zigarette. © Your Photo Today Welche Schadstoffe sich in welcher Menge bilden, hängt von Leistung und Art der E-Zigarette ab, dem verwendetem Liquid und dem Nutzerverhalten. In der Regel liegen die Schadstoffe im Aerosol meist in deutlich geringeren Mengen als in Tabakrauch vor, einzelne Substanzen können unter bestimmten Bedingungen aber ähnlich hohe Konzentrationen wie im Tabakrauch erreichen, darunter Formaldehyd, Blei und Chrom. Bei Nickel kann die Konzentration sogar höher ausfallen. Geräte laufen heißEine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung ergab, dass Formaldehyd, Acrolein und Acetaldehyd dann verstärkt entstehen, wenn etwa zwei Drittel des Flüssigdepots aufgebraucht ist. Die Geräte laufen dann zu heiß. Bei der „direct dripping“-Methode soll die Belastung sogar höher sein als bei herkömmlichen Zigaretten. Dabei werden zirka vier bis sechs Tropfen des Liquids durch die Öffnung des Mundstücks direkt auf das Heizelement getropft und vernebelt. Dampfen plus Rauchen scheint problematisch zu seinBeeinflusst das Dampfen die Lungenfunktion? Dazu gibt es bisher nur Kurzzeit-Untersuchungen. Sie ergaben: Bei Anwendern sind kurzfristige negative Auswirkungen auf die Lungenfunktion und eine milde entzündliche Reaktion der Atemwege zu beobachten. Ein Beobachtungszeitraum von fünf bis acht Jahren zeigte: Bei E-Zigaretten-Nutzern treten Atemwegserkrankungen wie COPD, chronische Bronchitis, Emphysem und Asthma zwar seltener auf als bei Rauchern, aber häufiger als bei Nicht-Dampfern. Tipp: Laut einer aktuellen Studie des Center for Tobacco Control Research and Education in den USA treten bei der Kombination aus Dampfen und Rauchen Atemwegserkrankungen am häufigsten auf. Damit gibt es erste Hinweise, dass ein doppelter Gebrauch problematisch sein kann, insbesondere, wenn dadurch das ursprüngliche Rauchniveau überschritten wird. Lungenerkrankungen und Todesfälle durch „E-Joints“In den USA haben Dampf-Produkte im Herbst 2019 viele Menschen lungenkrank gemacht, die meisten davon waren junge Nutzer. Die Krankheit bekam den Namen EVALI (e-cigarette, or vaping, product use associated lung injury). Bis Februar 2020 wurden 2 800 Personen im Krankenhaus behandelt und 68 sind verstorben. Die meisten Betroffenen hatten Dampf-Produkte mit Cannabisöl konsumiert. Mehr als Dreiviertel hatte diese über informelle Quellen bezogen, etwa über Freunde, Dealer oder das Internet. Fataler Zusatz: Vitamin E in nikotinfreien LiquidsDer Verband eZigarettenhandel spricht von „gepanschten, illegalen E-Joints“. Mögliche Ursache von EVALI ist laut der amerikanischen Behörde Centers for Disease Control and Prevention Vitamin-E-Acetat, eine ölige Flüssigkeit. Sie war in nikotinfreien Liquids enthalten und wurde in der Lungenflüssigkeit der Patienten nachgewiesen. Oral aufgenommen ist Vitamin-E-Acetat ein harmloser Inhaltsstoff von Multivitamintabletten. Beim Dampfen diente der Zusatz wohl dazu, die Cannabisöl-Lösung zu strecken – mit fatalen Folgen. Wird Vitamin-E-Acetat verdampft, scheint es eine toxische Reaktion der Lunge auszulösen, bei der die Lunge ihre respiratorische Fähigkeit verliert. In Deutschland sind keine Sterbefälle bekannt. Ölige Flüssigkeiten nicht inhalieren!Verzichten Sie darauf, Liquids selbst zusammenzustellen. Inhalieren Sie keine öligen Flüssigkeiten und verzichten Sie auch auf Aromastoffe: Manche können eingeatmet akut schwere Atemwegserkrankungen auslösen. Auch langfristige Gesundheitsschäden sind nicht auszuschließen. Meiden Sie unseriöse Bezugswege für Liquids. Nikotinhaltige Liquids aus der EU sind noch am sichersten, da sie dem Tabakerzeugnisgesetz unterliegen. Einstiegsdroge E-Zigarette
Verlockend. Oft sind E-Shishas bunt und damit attraktiv für junge Leute. © Your Photo Today Weiterer besorgniserregender Trend: Kinder und Jugendliche werden zunehmend Zielgruppe von E-Zigaretten und können dadurch in eine Nikotinsucht geraten. Speziell auf Jugendliche ausgerichtete Werbekampagnen haben in den USA zu einer starken Zunahme des Konsums geführt. So soll wohl das schrumpfende Geschäft mit herkömmlichen Zigaretten ausgeglichen werden. Dampfer werden zu RauchernAktuellen internationalen Beobachtungen zufolge beginnen junge Leute, die E-Zigaretten nutzen, drei- bis viermal häufiger mit dem Rauchen als Nicht-Nutzer. Allerdings ist unklar, ob es sich hierbei um den Anteil handelt, der auch ohne E-Zigarette mit dem Rauchen begonnen hätte. Eine von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geförderte Beobachtungsstudie bei Jugendlichen der Klasse 10 zeigte: Junge Menschen, die zu Beobachtungsbeginn Nichtraucher waren, experimentierten später häufiger mit konventionellen Zigaretten, wenn sie zuvor E-Zigaretten konsumiert haben. Geringere HemmschwelleProduktneuheiten mit modernem Design sprechen Jugendliche an, etwa die schlanken, unauffälligen Juul Pod Mods, die in Geschmacksrichtungen wie „fruit medley“, „mango“, „cool mint“ erhältlich sind. Sie könnten ein erhöhtes Suchtpotenzial bergen, da bei ihnen hohe Nikotindosen einfach inhaliert werden können – sie haben nicht den anfänglich abschreckenden Geschmack wie Zigaretten. Keine E-Zigarette: Tabakerhitzer Iqos2016 kam der erste Tabakerhitzer auf den deutschen Markt: ein Gerät namens Iqos des Tabakkonzerns Philip Morris. Anders als E-Zigaretten erhitzt es echten Tabak, verbrennt ihn aber nicht. Seit April 2020 bietet Konkurrent British American Tobacco mit glo einen weiteren Tabakerhitzer an. Schadstoffarme Alternative zum Rauchen?Laut Werbung will Iqos ebenfalls Risiken des herkömmlichen Rauchens minimieren. Der Hersteller bewirbt es als schadstoffarme Alternative zum Rauchen. Laut überwiegend anbieterfinanzierten Studien entstehen in der Folge weit weniger schädliche Stoffe als durch herkömmliche Zigaretten. BfR warnt vor möglichen GesundheitsgefahrenDoch auch hier seien Gesundheitsgefahren nicht auszuschließen, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung in einer Stellungnahme. Bisherige Untersuchungen reichten nicht aus, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Iqos einzuschätzen. Mehr zum Thema in unserer Meldung Iqos Tabakerhitzer: Nicht ohne gesundheitliche Risiken. Taugt die E-Zigarette als Ausstiegshilfe für Raucher?Ob E-Zigaretten – wie von Rauchern erwartet – langfristig ein wirksames Hilfsmittel gegen Nikotinsucht sind, ist nicht erwiesen. Offiziell zugelassen als Raucher-Entwöhnungsmittel sind sie nicht. Doch es liegt nahe, dass Menschen auch auf die E-Zigarette hoffen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören wollen (Nichtraucher werden). Einige Studien haben sich dieser Frage gewidmet. E-Zigarette senkt ZigarettenkonsumEine neue kanadische Studie (Effect of e-Cigarettes Plus Counseling vs Counseling Alone on Smoking Cessation) zeigt, dass die E-Zigarette den konventionellen Zigarettenkonsum zumindest reduzieren und vor allem in der Anfangszeit deutlich senken kann. Rund 400 Personen nahmen über sechs Monate daran teil – alles langjährige Raucher, die ihr Laster aufgeben wollten. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip drei Gruppen zugeteilt: Sie bekamen
Nach drei Monaten mussten die Verdampfer abgegeben werden. Welche Gruppe kam am ehesten von der Zigarette los? Nach drei Monaten hatte das rund jeder Fünfte in Gruppe 1 erreicht, etwas weniger waren es in Gruppe 2 – aber nur weniger als jeder Zehnte in Gruppe 3, der Beratungsgruppe, schaffte es, mit dem Rauchen aufzuhören. Nach sechs Monaten waren die Unterschiede zwischen den Gruppen statistisch nicht mehr zu unterscheiden, sie hatten sich einander angenähert. Immerhin: Sowohl nach drei als auch nach sechs Monaten konnten mehr Teilnehmer der Gruppen 1 und 2, die Verdampfer genutzt hatten, zumindest die Zahl ihrer täglich gerauchten Zigaretten deutlich reduzieren. Die Vergleichsgruppe war weniger erfolgreich. Zudem scheint – unabhängig von der Linderung von Entzugssymptomen – ein nikotinfreier Verdampfer auch einen gewissen Ersatz bieten zu können. Nikotinersatztherapie doppelt erfolgreichViele Raucher, die auf E-Zigaretten umsteigen, kommen zwar vom Glimmstängel los. Sie geraten dafür aber in eine Abhängigkeit von E-Zigaretten. Das untermauert eine Studie aus Großbritannien (E-Cigarettes Versus Nicotine-Replacement Therapy). Die rund 900 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt: Eine versuchte mittels E-Zigaretten das Rauchen zu beenden, die andere über eine konventionelle Nikotinersatztherapie. Nach einem Jahr waren 18 Prozent der Teilnehmer in der E-Zigaretten-Gruppe rauchabstinent, und nur rund 10 Prozent in der Gruppe mit Nikotinersatztherapie. Allerdings schafften es in der Gruppe der E-Zigaretten-Nutzer nur 4 von 100 Menschen, komplett abstinent von Nikotin zu werden. Bei den Personen mit Nikotinersatztherapie erreichten das 8 von 100 Personen – doppelt so viele. Legt man die Suchtfreiheit als Maßstab zugrunde, schneidet also die erprobte Nikotinersatztherapie besser ab. Tipp: Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen, sind Raucherentwöhnungskurse, Nikotinersatzpräparate oder rezeptpflichtige Medikamente besser als der Griff zur E-Zigarette. Ausführlich behandeln wir die genannten Methoden in unserem Special Mit dem Rauchen aufhören. Unsere Datenbank Medikamente im Test informiert über geeignete Nikotinersatzpräparate. E-Zigaretten können allerdings für schwere Raucher, die schon alles vergebens ausprobiert haben, eine Option sein. Fazit: Am besten nichts (b)rauchenAbschließend bewerten lassen sich E-Zigaretten anhand der vorliegenden Studien noch nicht, es fehlen aussagekräftige Langzeitstudien. Wie schädlich sie langfristig sind, ist also weiterhin unklar, längst sind nicht alle Risiken erforscht. Wer gar nichts braucht – weder Kippe noch E-Kippe – lebt am gesündesten. Dieses Special ist erstmals am 27. Februar 2015 auf test.de erschienen. Wir haben es seitdem mehrfach aktualisiert, zuletzt am 25. Januar 2021.
Wie schädlich ist die EDas gilt auch für nikotinfreie Liquids. Das häufig verwendete Verneblungsmittel Propylenglykol kann bei empfindlichen Menschen die Augen reizen und Atembeschwerden auslösen. Die langfristigen Folgen sind dabei noch nicht ausreichend untersucht. Einige der in Liquids verwendeten Aromen können Allergien auslösen.
Was ist schlimmer Zigaretten oder E Shisha ohne Nikotin?Unter Hitze bilden sie aber Aldehyde wie Formaldehyd und Acrolein, die in höherer Konzentration giftig sind. Somit sind auch E-Zigaretten ohne Nikotin nicht ungefährlich. In Hinblick auf oxidativen Stress, Entzündungen und Endothelfunktion könnten sie sogar schädlicher sein als E-Zigaretten mit Nikotin.
Wie schädlich sind Shishas ohne Nikotin?Tabakfreie Wasserpfeifen sind weniger gefährlich.
Ohne Tabak kommen Dampfsteine, Kräutermischungen und spezielle Gele aus. Lass' dich davon beim Shisha-Rauchen aber nicht blenden: Wo Kohle oder andere Stoffe verbrannt werden, steigt die Krebsgefahr, bei der Wasserpfeife genauso wie beim herkömmlichen Rauchen.
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