Im Jahr 1990 beschloss die National Science Foundation der USA, das Internet für kommerzielle Zwecke nutzbar zu machen, wodurch es über die Universitäten hinaus öffentlich zugänglich wurde. Tim Berners-Lee entwickelte um das Jahr 1989 am CERN die Grundlagen des World Wide Web.
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Bernd Pollermann war 30 Jahre alt, als er am Kernforschungszentrum CERN in Genf als Physiker anfing. „Ich bin vor allem deshalb zum CERN gegangen, weil ich von der Idee fasziniert war, in einem europäischen Forschungszentrum arbeiten zu dürfen“, erzählt Pollermann, der heute über 70 Jahre alt ist. In
den 1980er-Jahren nutzten die Forscher das in den Vereinigten Staaten entwickelte Internet bereits in sogenannten Newsgroups oder für den Emailversand. Surfen war nicht möglich, weil es keine Hyperlinks gab und die Entwickler nur über FTP-Server Daten austauschen konnten. In seinem Team, erinnert sich Bernd Pollermann, arbeitete auch ein gewisser Tim Berners-Lee, „ein Genialer, ein Besessener“, wie Pollermann sagt. Der
Brite war Experte für Hypertext und sollte eigentlich Software für die Hochenergiephysik entwickeln. Doch eine andere Idee fesselte ihn mehr: Berners-Lee habe sich gefragt, warum Teile von Hypertext eigentlich auf dem gleichen Computer gespeichert sein sollten, erinnert sich Pollermann. „Dann machte er sich daran, das zu ändern.“ Am 20. Dezember 1990 stellte Berners-Lee die erste Website der Welt online:
//info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html beinhaltete Infos und Anekdoten zur Entstehung der Websites. Es war die Geburt des World Wide Web, Tim Berners-Lee gilt als sein Begründer. Der Physiker Pollermann entwickelte im Team eine der ersten Suchmaschinen, XFIND. „Ich hatte immer Probleme, Sachen zu finden“, erzählt er. Zu dieser Zeit arbeiteten
Mitarbeiter aus 60 Nationen im CERN zusammen. Ohne die Websites, so ist sich Bernd Pollermann sicher, hätte das Internet seinen Siegeszug nicht antreten können. Doch den wirklichen Durchbruch erlebte es erst durch die Entwicklung der Browser wie Firefox, Explorer, Mozilla und Suchmaschinen wie Altavista oder Google. Sie machten das Internet so einfach, dass jeder es anwenden konnte. „Dass das Internet einmal wie heute benutzt werden würde und in welchem Ausmaß sich der damit verbreitete Inhalt
verändern würde, das hätte sich auch Tim nicht vorstellen können“, sagt Pollermann. Übrigens: Noch bevor das CERN 1993 die Nutzung des World Wide Web für die Öffentlichkeit freigab, interessierten sich Forscher des Hamburger Beschleunigungszentrums und CERN-Partners DESY für die neue Technologie. Thomas
Finnern, Diplom-Ingenieur am DESY, baute testweise einen Webserver und eine Website auf, um das CERN mit dem DESY zu verlinken. Damit kreierte er vermutlich die erste deutsche Website. „Die Seiten bauten sich oft langsam auf – aber man war zufrieden, wenn man Texte und vielleicht kleine Bilder austauschen konnte“, erinnert sich Finnern, der bis heute am DESY arbeitet. Spannend sei es gewesen, das neue Kommunikationswerkzeug mit Inhalt zu füllen. „Man konnte das Ende der Entwicklung noch nicht
absehen“, erzählt er. „Ich musste ja erst mal den Programmiercode lernen, es war alles Learning by Doing. Heute hätte man das einfach googeln können.“ Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, mit Sitz in Genf wurde 1954 gegründet und beschäftigt heute 3200 Mitarbeiter. Deutschland ist der größte Beitragszahler. Am 20. Dezember 1990 ging am Kernforschungszentrum CERN in Genf die erste Website der Welt online. www.cern.ch © www.deutschland.deTim Berners-Lee sollte eigentlich etwas anderes entwickeln
XFIND: eine der ersten Suchmaschinen
Die erste deutsche Website?
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