Erstellt: 04.05.2021Aktualisiert: 04.05.2021, 15:32
Uhr KommentareTeilen Eine 32-jährige Frau aus dem Kreis Herford starb an einer Corona-Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca. Das ergab nun ein Gutachten. Todesursache ist jedoch keine Sinusvenenthrombose.
Herford – Das traurige Schicksal ereilte die 32-jährige Frau am 9. März. Die Psychologin, die in Löhne gearbeitet hat, bekam zu Beginn des Monats starke Kopfschmerzen, nachdem sich mit dem Impfstoff von Astrazeneca gegen das Coronavirus* hat immunisieren lassen. Wie ihre Mutter (66) litt die Herforderin jedoch unter starker Migräne. Die Schmerzen führte sie daher auf die Krankheit zurück und nicht auf die Corona-Impfung.
Als die 66-Jährige ihre Tochter zwölf Tage nach der Corona-Impfung besuchen wollte, lag diese leblos im Badezimmer. Ein Gutachten der Universitäten Münster* und Greifswald hat ergeben, dass die 32-jährige Frau an der Corona-Impfung mit Astrazeneca* verstorben ist. Der abschließende Bericht des Instituts für Rechtsmedizin lässt keine Zweifel aufkommen. Eine Hirnblutung wurde als Todesursache festgestellt.
Corona-Impfstoff | Astrazeneca |
Herkunft\t | Universität Oxford (Vereinigtes Königreich) |
Zulassung in der EU\t | 1. Februar 2021 |
Herford: Tod nach Corona-Impfung mit Astrazeneca – woran starb die Frau?
Von den vier in Deutschland zugelassenen Impfstoffen gegen das Coronavirus* hat der Wirkstoff von Astrazeneca in den vergangenen Wochen und Monaten wohl am häufigsten Schlagzeilen gemacht. In wenigen Fällen bestand der Verdacht, dass die Impfung mit dem Vakzin aus dem Vereinigten Königreich Sinusvenenthrombosen bei geimpften Personen auslösen kann. Die ständige Impfkommission (EMA) veranlasste daraufhin eine genaue Untersuchung der Fälle. Vorübergehend wurden die Impfungen ausgesetzt.
Die EMA ließ das Serum schließlich wieder in Deutschland zu. Der Nutzen von Astrazeneca sei höher als das Risiko einer Sinusvenenthrombose, hieß es damals. Letztendlich starb die Herforderin auch nicht an dem Verschluss einer Hirnvene. Die Rechtsmediziner diagnostizierten bei ihr eine „ausgeprägte Hirn-Massenblutung“. Ausgelöst wurde diese durch den umstrittenen Corona-Impfstoff. Die Mediziner sprechen von einer Thrombozytopenie – einer Störung, bei der man zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) hat. Weil Blutplättchen wichtig für die Blutgerinnung sind, kann ein Mangel zu Blutungen führen. Die Immunreaktion führte zum Tod der 32-Jährgen.
Herford: Vakzin von Astrazeneca führt zum Tod – Landrat spricht sein Beileid aus
Aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs zwischen Tod und Impfung der Frau aus Herford, hat das Kreis-Gesundheitsamt umgehend das Landeszentrum Gesundheit (LZG NRW) und das Paul-Ehrlich-Institut informiert. Von der Staatsanwaltschaft Bielefeld* wurde umgehend eine Obduktion veranlasst. Das Ergebnis der ersten Untersuchung konnte die Todesursache jedoch noch nicht endgültig klären. Bei weiteren Nachforschungen kamen die Mediziner zu dem Ergebnis, dass eine durch die Impfung hervorgerufene Gerinnungsstörung mit Einblutung ins Gehirn zum Tod geführt hat.
Jürgen Müller, Landrat im Kreis Herford, sprach den Angehörigen der 32-Jährigen sein Beileid aus: „Wir sind über den Tod der jungen Frau, die mitten aus dem Leben gerissen wurde, tief traurig. Mit der Impfung wollte sie sich selber und vor allem andere Menschen schützen. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Wir wünschen ihnen viel Kraft.“ Krisenstabsleiter Markus Altenhöner ist ebenfalls tief betroffen: „Der Tod der jungen Frau hat mich und meine Kolleg*innen sehr hart getroffen. Die Planungen und der Betrieb rund um das Impfzentrum erfordern sehr viel Energie. Diese konnte ich daraus ziehen, dass wir vielen Menschen mit der Impfung das Leben gerettet haben. Jetzt ist eine Person wegen einer Impfung gestorben. Das geht nicht spurlos an uns allen vorüber.“ (*msl24 und owl24 sind Angebote von IPPEN.MEDIA.)