Heute gibt es mal etwas ungewöhnliches auf meinem Blog. Wie die Überschrift vermuten lässt, handelt es sich um ein Gerät, das nur begrenzt mit Informationselektronik zutun hat. Ein Kaffeeautomat, genauer: Die Dolce Gusto Circolo von Krups. Das runde Ding mit dem Loch in der Mitte für die Pötte.
Warum schreibe ich darüber? Nicht um mich aufzuregen. Ganz im Gegenteil. Ich bin eher begeistert! Aber fange ich vorn an. Dazu gehört natürlich der Hinweis, dass ich weder die Verantwortung noch irgendwelche Garantien für die folgenden Basteleien übernehme. Jeder ist selbst dafür verantwortlich!
Vor wenigen Tagen quittierte die DG ihren Pumpwillen. Die Pumpe schnurrte eher, als sie brummte. Kam nicht nur mir seltsam vor, sondern offenbar auch dem Wasser, welches sich eher gelangweilt nur tropfenweise aus der Nadel (durch welche das Wasser in die Kapseln gepresst wird) quälte.
Mangels der typischen Pumpgeräusche lag der Schluss nahe, diese hätte sich in Rente begeben oder
stünde kurz davor. Spontan hatte ich keine Idee. Am nächsten Tag beim Einkaufen sind wir dann in den Mediamarkt, wo wir sie kauften. Grund: Mangels Garantie eine Anfrage auf eine Schätzung der Reparaturkosten bei vermutlich defekter Pumpe. Erwartungsgemäß hatte der Küchenfritze in rot keinen blassen Schimmer und verwies uns zum Reparaturservice.
Die konnten immerhin einigermaßen schätzen. Bearbeitungs- und Kundenabzockpauschale vorab von 35,-€, welche aber im Reparaturfall verrechnet werden
würde. Reparatur selbst: 80-90,-€ könne man mit rechnen.Obwohl wir es vorab anders besprochen hatten – nämlich bei einem Reparaturpreis unterhalb des Neupreises von immer noch 150,-€ unser Gerät reparieren zu lassen – sagte meine Frau, dass wir dann ja auch eine neue kaufen könnten. Natürlich. Kann man. Kann man drei mal machen und hat dann eine vierte Maschine bezahlt, die aber noch im Laden steht. Außerdem – und das ist eigentlich bei solchen Situationen mein
Hauptantrieb – spart man Elektromüll, der vielleicht gar keiner ist, weil es nur ein kleiner Defekt ist. Außerdem hat man 60,-€ gespart, wo doch alle Naselang immer geweint wird, wie sehr sich doch alles verteuert. Unbestätigten Meldungen zufolge ist das teils ja auch so gewollt, mit hohen Reparaturkosten eben eine solche abzuwenden. Der Gedanke, von Garantie, Kostensicherheit und Ersparnis hat sich doch nur allzu gut in den Köpfen der Konsumenten eingegraben. Und dem will zumindest ich entgegen
wirken. Und ich sollte recht behalten.
Nach unserem Mediamarktbesuch googelte ich am nächsten Tag und wurde sofort fündig. Jemand anders hatte das gleiche Problem und hatte festgestellt, dass sich in der kleinen Nadel – den Wasserauslass – ein kleiner Kalkpfropfen festgesetzt hatte. Er gab sogar eine kleine schriftliche Anleitung bei, wie sich dieses Problem beseitigen lassen kann.
Nimmt man nun die Platte mit der Nadel darin und eine ausreichend dünne und lange Nähnadel, kann man mit dieser die Auslassnadel wieder frei stochern. Klappte auf Anhieb und ohne Probleme. Man sollte allerdings wirklich eine sehr dünne Nadel nehmen und darauf achten, dass man sie nicht abbricht. Dann könnte man tatsächlich ein Problem haben.
Das schwarze runde Teil unten auf der rechten Seite links neben den Schrauben ist das gummierte Bauteil, welches sich heraushebeln lässt, auch ohne das Gehäuse abzunehmen.
Ist der Auslass wieder frei, einfach in der richtigen Position die Platte wieder eindrücken. KLACK und fertig. Die Dolce Gusto sollte nun wieder funktionieren. Eventuell ist eine etwas längere Anlaufzeit beim ersten Start zu erwarten, bevor die Pumpe wieder startet.
Wer nun meint, regelmäßiges Entkalken würde helfen: In einem anderen Forum fand ich ebenfalls diese Art der Fehlerbehebung. Es wurde auch beschrieben, dass mit diversen Entkalkungssets vorher keine Erfolge erzielt wurden. Es kommt vermutlich nicht genug Entkalkungsmittel in der Nadel an, diese effektive von dem Pfropfen zu befreien.
Da ich schon mal soweit war, packte mich das Bastelfieber komplett und ich fing an, das Gehäuse zu demontieren. Dazu ist ein Torx 10er (TX 10) mit Innendorn vonnöten, da auf der Rückseite unter dem Wassertank hiermit die sechs Schrauben gelöst werden müssen. Gibts für um die 5,-€ in jedem Baumarkt.
Unter vorsichtigem bearbeiten der Kunststoffwiderhaken – die jedoch erstaunlich flexibel und stabil zugleich wirken – konnte ich zuerst das innere Gehäuse (bei uns braun) entfernen, anschließend die beiden weißen Seitenteile. Den Starthebel kann man einfach abschrauben und anschließend noch das Gehäuseteil mit der heiß-/kalt Markierung entfernen. Beim vorderen inneren Gehäuseteil sollte man vorher das Kabel für die beiden Beleuchtungs-LEDs am Stecker hinten abziehen. Geht alles ohne großen Kraftaufwand. Wer sich übrigens soweit vor traut, wird feststellen, dass offenbar von Krups hochwertige Teile und Materialien verbaut wurden. Bis auf die sechs Torx Schrauben nur wenige Widerhaken und diese
Auch die elektromechanischen Teile wie Pumpe und Erhitzer dürften sich vermutlich sehr leicht austauschen lassen. Bei den Mechanismen für den Start- und Verschlusshebel sieht es zwar auch recht einfach aus, jedoch sind hier einige Federn verbaut, die man ggf. nicht ohne weiteres ersetzen kann.
Da ich das Gehäuse bereits entfernt hatte, nahm ich gleich die Ge
Alles in allem ein kleines Erfolgserlebnis, dessen Ursprung einfach darin beruht, nicht unnötig Teilnehmer dieser Wegwerfgesellschaft sein zu wollen.