Co2 steuer wer ist dafür

Mit dem Klimapaket wird Heizen mit Öl und Gas teurer, Strom soll billiger werden. Energetische Sanierungen lohnen sich mehr. Wir sagen Ihnen, was auf Sie zukommt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Heizen mit Öl und Gas wird durch steigende CO2-Preise teurer, dafür soll der Strompreis sinken.
  • Energiesparende Gebäudesanierungen und der Einsatz erneuerbarer Energien werden durch neue und verbesserte Förderprogramme und die steuerliche Abschreibung unterstützt.
  • Ab 2026 dürfen Sie neue Ölkessel nur noch im Ausnahmefall einbauen.

On

Der Ausstoß von klimaschädlichem CO2-Gas muss in Deutschland (und natürlich weltweit) in den nächsten Jahren deutlich sinken. Um die gesetzten Ziele bis 2030 zu erreichen, hat die Bundesregierung ein Bündel an Maßnahmen beschlossen, das wir alle als "Klimapaket" kennen.

Im Kern sehen die Regelungen vor, dass fossile Energieträger wie Öl und Gas, mit denen viel CO2 ausgestoßen wird, durch einen CO2-Preis teurer werden. Diese höheren Kosten sollen sinkende Strompreise für alle Haushalte zumindest teilweise wieder auffangen.

Zudem hat die Bundesregierung beschlossen, das Wohngeld und die Pendlerpauschale zu erhöhen sowie eine Mobilitätsprämie einzuführen. Die Mobilitätsprämie soll Pendler:innen unterstützen, die wegen ihres geringen Einkommens keine Einkommensteuer zahlen und deshalb nicht durch die erhöhte Pendlerpauschale entlastet werden.

Die Zuschüsse des Bundes für energetische Sanierungsmaßnahmen, die über die KfW und das BAfA abgewickelt werden, machen eine energetische Sanierung am Gebäude und der Heizung für Sie finanziell attraktiv – um damit Ihren Energieverbrauch, Ihren CO2-Fußabdruck und letztlich auch Ihre Heizkosten zu verringern. Alternativ können energetische Sanierungen auch steuerlich abgeschrieben werden.

Fazit: Wer sparsam mit Energie umgeht, soll damit mehr Geld sparen können. Wer viel verbraucht, wird stärker belastet – unterm Strich soll diese "Energiewende" im Wärmebereich aber sozial gerecht bleiben.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

Warum wurde die CO2-Abgabe eingeführt und was soll sie bewirken?

Seit Januar 2021 gibt es in Deutschland eine Bepreisung für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in den Bereichen Verkehr und Wärme. Deutschland hat dafür, basierend auf dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung ein nationales CO2-Handelssystem eingeführt. Der Hintergedanke: Dort, wo besonders viele klimaschädliche fossile Brennstoffe eingesetzt werden, muss eine Art Strafe gezahlt werden. Was schlecht ist für die Umwelt, soll mehr kosten.

Im Startjahr lag der Preis pro Tonne CO2 bei 25 Euro. Das Preissystem, im Fachjargon ETS (Emission Trading System) genannt, existiert parallel zum europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS), das schon 2005 eingeführt wurde.

Das EU ETS gilt für Energiewirtschaft, energieintensive Industrie und seit 2012 auch für den innereuropäischen Luftverkehr. Das europäische Handelssystem hat sich Experten zufolge jedoch als zahnloser Tiger entpuppt, da Zertifikate die meiste Zeit viel zu billig zu haben waren. Konzerne und Unternehmen hätten sich so ein grüngewaschenes Image gegeben, aber kein CO2 eingespart. Der Energie- und Kohlekonzern RWE etwa hat sich schon vor Jahren zu Niedrigpreisen Verschmutzungsrechte bis 2030 gesichert.

Das Geld, das der Staat mit der nationalen CO2-Abgabe einnimmt, fließt in den Energie- und Klimafonds (EKF) zur Förderung der Energiewende. Das Bundesfinanzministerium, das für die Verwaltung des Sondervermögens zuständig ist, rechnet für das zurückliegende Jahr mit Einnahmen von 7,4 Milliarden Euro.

Handelssystem, aber keine Steuer

Im Gegensatz zu anderen Ländern ist der Handel mit CO2-Zertifikaten in Deutschland keine Steuer. Weltweit zählt die Weltbank derzeit 65 "Initiativen", die auf nationaler oder regionaler Ebene eine CO2-Bepreisung implementiert haben. Aus dem Dashboard der Weltbank geht hervor, dass Staaten die CO2-Bepreisung unterschiedlich handhaben. Unterschieden wird zwischen ETS, also einem Handelssystem und "carbon tax", was als CO2-Steuer übersetzt werden kann.

Eine "echte" nationale CO2-Steuer hat in Europa zum Beispiel Frankreich. Sie ist dort in andere existierende Steuern integriert, die im Zusammenhang mit Energieverbrauch stehen. Die Höhe der "CO2-Komponente" hängt dabei davon ab, wie viel Kohlendioxid beim jeweiligen Energieverbrauch von Öl, Gas oder Kohle entsteht.

Entwicklung der (CO2-)Emissionen in Deutschland

Was bedeutet die CO2-Abgabe für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Die CO2-Abgabe wird von den betroffenen Unternehmen an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Kraftstoffe, Heizöl und Gas sind also teurer geworden. Das ist politisch durchaus gewollt. Die Abgabe soll auch für Endkunden Anreiz sein, auf umweltfreundlichere Alternativen wie Elektroautos oder Solaranlagen umzusteigen.

Im Gegenzug sollten die Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel zur Entlastung der Privathaushalte genutzt werden. Die EEG-Umlage, die den Strompreis die letzten 20 Jahre deutlich nach oben getrieben hat, sollte gesenkt werden. Im Vergleich zu 2020 sank sie 2021 jedoch nur um 0,3 Cent pro Kilowattstunde auf 6,5 Cent pro kW/h. Einen deutlicheren Rückgang soll es im kommenden Jahr geben. 2022 soll die EEG-Umlage nur noch 3,7 Cent pro kW/h betragen. Die neue Ampel-Koalition plant, die EEG-Umlage ab 2023 komplett abzuschaffen. Mit einem deutlichen Rückgang der Strompreise ist dennoch nicht zu rechnen, da sich die Beschaffungskosten für die Strombetreiber deutlich erhöht haben. Für die Endkunden bleibt der Strompreis in Deutschland also weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau.

Wer ist für die CO2

Umweltbundesamt | Für Mensch und Umwelt.

Wohin geht das Geld der CO2

Das Geld, das der Staat mit der nationalen CO2-Abgabe einnimmt, fließt in den Energie- und Klimafonds (EKF) zur Förderung der Energiewende. Das Bundesfinanzministerium, das für die Verwaltung des Sondervermögens zuständig ist, rechnet für das zurückliegende Jahr mit Einnahmen von 7,4 Milliarden Euro.

Warum wird die CO2

Die CO2-Abgabe ist keine zusätzliche Steuer, soll also keine zusätzlichen Einnahmen für den Staat erbringen, sondern eine Lenkungswirkung für mehr Klimaschutz haben. Deshalb wird das Geld auch in Klimaschutzmaßnahmen reinvestiert und für Entlastungen der Bürger*innen und Unternehmen etwa beim Strompreis genutzt.