Baby hat jeden Tag Schluckauf im Bauch

Schluckauf bei Babys ist ein ganz natürliches Phänomen. Vor allem Frühchen und Neugeborene haben in den ersten Lebensmonaten häufig Schluckauf. “Manche Babys verbringen schätzungsweise fast 15 Minuten ihres Tages hicksend”, erklären die Kinder- und Jugendärzte im Netz (BVKJ). Die Kleinen empfindet das meist weder als schmerzhaft noch als störend. Manche Kinder sind von dem Reflex sogar derart unbeeindruckt, dass sie trotz penetranter Hickser schlafen können.

: kurz erklärt

Was ist Schluckauf?

Schluckauf entsteht, wenn sich das Zwerchfell unwillkürlich zusammenzieht und Luft feststeckt, die wieder raus muss. Babys können aus mehreren verschiedenen Gründen Schluckauf bekommen. Im Normalfall ist das Hicksen aber völlig ungefährlich und geht von selbst wieder vorbei.

Schon Ungeborene haben Schluckauf

Welchen biologischen Zweck Schluckauf hat, ist noch nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass es einen Zusammenhang mit der Lungenreifung gibt. Denn bereits im Mutterleib – ab etwa der 9. SSW – lässt sich beobachten, dass Ungeborene Schluckauf haben. Vielleicht hast du das während deiner Schwangerschaft sogar als Zucken oder Klopfen wahrnehmen können.

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Schluckauf trainiert die Atemmuskulatur des Babys

Wenn ein Baby im Bauch Schluckauf hat, ist das eine Art abgebrochener Atemversuch – bevor das Fruchtwasser der Gebärmutter in die Lunge eindringen kann. Dadurch wird die Atemmuskulatur trainiert. Eine britische Studie unter der Leitung der Neurowissenschaftlerin Kimberley Whitehead aus dem Jahr 2019 geht davon aus, dass der Schluckauf Babys auch noch nach der Geburt hilft, das Atmen zu üben.

Durch das Hicksen würde das Gehirn nach und nach lernen, wie es die Atemmuskulatur kontrolliert, indem das Zwerchfell nach oben und unten bewegt wird, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler. “Das erklärt auch, warum Frühgeborene so oft Schluckauf haben, da sie erst noch ein Gefühl für ihre Atemmuskulatur entwickeln müssen”, meint die Kinder- und Jugendärztin Dr. Monika Niehaus, Pressesprecherin des BVKJ.

Bei Babys ist Schluckauf also eine Art Anpassungsprozess – er trainiert die Zwerchfell- und Rippenmuskulatur – und ein sehr nützlicher Schutzmechanismus. So wird verhindert, dass dein Baby sich verschluckt. Beim Stillen könnte sonst versehentlich Muttermilch in der Lunge statt im Magen landen. Auch beim Fläschchen geben besteht diese Gefahr. Du musst dir also keine Sorgen machen, das Hicksen ist meist harmlos und hört von selbst wieder auf.

FAQs zum Thema Schluckauf-Baby

Ist Schluckauf bei Neugeborenen gefährlich?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Neugeborene Schluckauf bekommen. Das ist einfach Teil der Baby-Entwicklung. Die Kleinen empfindet den Schluckauf weder als schmerzhaft noch als störend. Manche Babys sind von dem Reflex sogar derart unbeeindruckt, dass sie trotz penetranter Hickser schlafen können.

Warum hat mein Baby so oft Schluckauf?

Häufiger Schluckauf bei Babys ist normal: Neugeborene verbringen bis zu 15 Minuten am Tag mit Hicksen. Häufige Gründe sind zu schnelles Trinken, Luft verschlucken bei der Nahrungsaufnahme oder Aufregung.

Wann hört der Schluckauf beim Baby auf?

Meist verschwindet der häufige Schluckauf bei Babys in den ersten Monaten.

Welche Lage bei Schluckauf Baby?

Du kannst dein Baby bei Schluckauf helfen, indem du sanft sein Bäuchchen massierst oder “Fahrrad fährst”, indem du seine Beine sanft anwinkelst.

Wie oft ist Schluckauf bei Babys normal?

Babys und Neugeborene haben über den Tag verteilt bis zu 15 Minuten lang Schluckauf.

Ursachen: Warum hat mein Baby Schluckauf?

Schluckauf entsteht, wenn sich das Zwerchfell unwillkürlich zusammenzieht. Das passiert bei Babys zum Beispiel beim Stillen beziehungsweise Trinken aus der Flasche, wenn sie einatmen, sich aber gleichzeitig der Kehlkopfdeckel schließt. Jetzt steckt die Luft irgendwie fest und dein Schatz muss hicksen.

Die konkreten Ursachen für das Hicksen können sehr unterschiedlich sein. Oft wird vermutet, dass der Schluckauf beim Baby aus ähnlichen Gründen wie bei einem Erwachsenen entsteht:

  • zu schnelle Nahrungsaufnahme
  • das Baby verschluckt beim Trinken viel Luft
  • sehr kaltes oder warmes Essen
  • psychische Ursachen (Aufregung, Angst, Lachen, etc.)

Oft wird auch angenommen, dass Babys Schluckauf bekommen, wenn sie frieren. Dies kannst du durch der Jahreszeit entsprechende Kleidung leicht vermeiden.

Das Hicksen stoppen: 7 Tipps gegen Baby-Schluckauf

Dein Baby hat Schluckauf und du hast das Gefühl, dass es das Hicksen als nervig oder irritierend wahrnimmt? Hier findest du sieben Methoden, die gegen das Hicksen sanft helfen können:

Was kann man gegen Schluckauf bei Babys tun?

1. Bäuerchen machen lassen
“Kleine Pausen beim Füttern helfen dem Säugling, die Luft aufzustoßen, was einem Schluckauf vorbeugen kann”, rät Dr. Monika Niehaus vom BVKJ. Auch nach jeder Mahlzeit solltest du dein Baby aufstoßen lassen. Das hilft, Blähungen beim Baby vorzubeugen.

2. Babymassage
Massiere dein Baby, zum Beispiel an den Fußsohlen – es atmet dadurch ruhiger, sein Atemrhythmus wird gleichmäßiger und das Zwerchfell entspannt sich. Hier findest du eine Videoanleitung für die Babymassage.

3. Ein Schluck Milch oder Wasser
Du kannst deinem Kind etwas Milch, oder wenn es alt genug ist, einen Schluck Wasser anbieten. Das kann den Schluckauf stoppen. Entsprechend kannst du auch weiter stillen, wenn das Baby Schluckauf hat.

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4. Schnuller
Das Saugen an einem Schnuller kann das Zwerchfell entspannen und den Schluckauf stoppen.

5. Wärme
Ein warmes Kirschkernkissen (Vorsicht, dass es nicht zu warm ist!) auf dem Bauch kann ebenfalls helfen. Hat dein Baby oft nach dem Stillen Schluckauf kannst du schon während dem Stillen ein warmes Tuch auf seinen Bauch legen – das kann vorbeugend wirken.

6. Knie zur Brust drücken
Versuche ganz sanft, das Knie deines Babys zur Brust zu drücken. Diese Übung kann den Schluckauf stoppen.

7. Ins Gesicht pusten
Hans-Ulrich Neumann, Facharzt für Kinder-und Jugendmedizin hat noch einen echten Geheimtipp bei Schluckauf: Neugeborenes sanft ins Gesicht pusten. Dadurch ändert es seinen Atemrhythmus und das Zwerchfell entspannt sich.

Hebamme Sandra Schneider, sie ist Teil unseres Experten-Teams, hält das Anpusten ins Gesicht allerdings eher für nicht sinnvoll: „Das Kind hält erstmal reflexartig die Luft an. Und man kann sich ja vorstellen, wie es einem selbst geht, wenn einem der Wind z.B. extrem ins Gesicht bläst, das fühlt sich nicht so schön an. Deswegen würde ich das nur im Notfall raten.“

Was NICHT tun bei Baby-Schluckauf

Wichtig: Versuche auf keinen Fall, den Schluckauf deines Babys wie bei Erwachsenen loszuwerden. Erschrecken solltest du es also genauso wenig wie ihm die Nase zuhalten.

Helfen sanfte Methoden wie oben beschrieben nicht, dann warte, bis das Hicksen von selbst verschwindet. Meist regelt der Körper deines Kindes den Reflex schon nach ein paar Minuten selbst.

Schluckauf Baby: Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

In der Regel ist Schluckauf bei Neugeborenen unbedenklich. Verschwindet das Hicksen nach einigen (mehr als drei) Stunden nicht von allein oder zeigt dein Baby zusätzlich andere Symptome wie Bauchschmerzen oder starkes Husten, dann solltest du das zur Sicherheit mit deinem Kinderarzt besprechen.

Wie lange darf ein Baby im Bauch Schluckauf haben?

Ab der neunten Schwangerschaftswoche kann ein Fötus im Mutterleib schon Schluckauf bekommen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft beschäftigt das Hicksen die Embryonen jeden Tage etwa 15 Minuten lang. Frühere Studien an Neugeborenen haben Schluckauf als eine wichtige motorische Aktivität identifiziert.

Welche Position bei Schluckauf Baby?

7. Ein Bäuerchen entspannt das Zwerchfell. Tritt der Schluckauf bei deinem Kind besonders nach dem Stillen oder dem Fläschchen auf, kann ein Bäuerchen dies verhindern. Es ist also wichtig, dass du dir das Baby nach dem Essen zur Brust nimmst und ihm oder ihr leicht auf den Rücken klopfst.

Wie verhält sich das Kind kurz vor der Geburt?

Dein Baby wird ruhiger Gerade in den letzten Tagen vor der Geburt legt Dein Baby nochmal ordentlich an Gewicht zu und es wird einfach zu eng im Bauch, um sich viel zu bewegen. Das bedeutet aber nicht, dass sich Dein Baby gar nicht mehr bewegt. Die Bewegungen sind nur nicht mehr so ausladend.