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Frauen kennen das, sie haben mal mehr, mal weniger Ausfluss. Aus der Scheide (Vagina) sondert sich ein geruchloses, weißlich-milchiges Sekret ab. Vor allem in der Zyklusmitte wird der Ausfluss (Fluor vaginalis) häufig etwas stärker. Auch Nervosität, Stress, seelische Belastungen können diese normale Ausscheidung beeinflussen. In der Schwangerschaft ist die Sekretion ebenfalls erhöht. Schon vor der Pubertät können junge Mädchen ein weißliches Sekret bemerken. Mit den Wechseljahren wird die Scheide in der Regel trockener, dafür aber anfälliger für krankhaften Ausfluss. Immer sind dabei die weiblichen Geschlechtshormone mit im Spiel, allen voran die Östrogene. Vaginalsekret: Natürlicher Schutz für die ScheideDie Scheidenflüssigkeit ist eine Flüssigkeit aus den Schleimhautzellen der Vagina. Sie enthält in wechselnder Zusammensetzung abgeschilfertes Zellmaterial, Schleim aus dem Gebärmutterhals, Salze und Mikroorganismen, vor allem Milchsäurebakterien. Diese bilden Milchsäure aus Stärkevorräten in den Scheidenhautzellen und sorgen so für ein saures Milieu (ph-Wert etwa 3,8 bis 4,4). Das ist wichtig, um Krankheitskeime und Pilze abzuwehren beziehungsweise sie daran zu hindern, sich zu vermehren und Krankheitsprozesse in Gang zu setzen. Bei sexueller Aktivität kommt noch Sekret aus speziellen kleinen Drüsen am Scheideneingang dazu.
Bakterielle Vaginose: Günstige Lactobazillen (stäbchenförmige Gebilde hier im Foto) werden teilweise von anderen Keimen verdrängt © Mauritius/Science Source Was ist eine bakterielle Vaginose?Eine Störung des bakteriellen Gleichgewichtes in der Scheide führt zur Besiedlung mit untypischen Keimen, zum Nachteil der angestammten Milchsäurebakterien. Fachbegriff: Bakterielle Vaginose. Weder liegt bei dieser "Dysbiose" aber eine Infektion noch eine Scheidenentzündung vor. Die genauen Ursachen sind unklar. Ärzte haben aber bestimmte Risikofaktoren im Blick, etwa hormonelle Schwankungen, vorausgegangene Behandlung mit Antibiotika, Rauchen, genetische Faktoren, teilweise auch sexuelle Aktivität (mehr in der Liste weiter unten). In der Schwangerschaft ist eine bakterielle Vaginose besonders bedeutsam, weil sie zu einer Frühgeburt oder Gebärmutterinfektion bei der Entbindung führen kann. Weiteres zum Thema im Kapitel "Ausfluss bei der Frau – Ursachen: Scheideninfektionen".
Auffälliges Sekret aus der Scheide: Häufig steckt eine Infektion dahinter © istock/diephosi Wie es zu Entzündungen im Intimbereich kommtVerändert sich die Scheidenflüssigkeit in der Farbe, der Beschaffenheit und im Geruch, kommen ein unangenehmes Jucken, Brennen oder Schmerzen außen oder innen im Scheidenbereich dazu, ist ihre natürliche Zusammensetzung, das Milieu, aus unterschiedlichen Gründen gestört. Keime wie Bakterien, Viren, Pilze oder andere Arten haben sich ausgebreitet und führen zu Scheidenentzündungen. Eine veränderte Scheidensekretion kann auch auf Geschlechtskrankheiten oder eine Krebserkrankung hinweisen. Achtung: Pilze wie der Hefepilz Candida albicans besiedeln häufig die Scheide, ohne sich bemerkbar zu machen und Schaden anzurichten. Aber: Wenn das Milieu aus dem Gleichgewicht gerät und die Pilze überhand nehmen, können sie Entzündungen auslösen. Das gilt auch für andere Mikroorganismen. Bestimmte Infektionen allerdings, wie bei Geschlechtskrankheiten, oder krankhafte Veränderungen durch einen Tumor kann selbst eine intakte Scheidenflüssigkeit nicht mehr abwehren. Auch mit dem Mangel an Geschlechtshormonen in den Wechseljahren sinkt die Keimabwehr.
Nicht vergessen: Safer Sex schützt vor vielen Geschlechtskrankheiten © Thinkstock/Goodshot Krankheitserreger, die Scheidenentzündungen auslösen, werden sehr häufig über sexuellen Kontakt übertragen. Auch Infektionen beziehungsweise Gesundheitsprobleme in benachbarten Bereichen, zum Beispiel von Anus, Harnröhre oder Darm, können auf die Geschlechtsorgane der Frau übergreifen. Der äußere Genitalbereich, die Vulva, umfasst vor allem die Schamlippen, Klitoris und den Scheidenvorhof. Zum inneren Genitalbereich zählen die Vagina, Gebärmutterhals und Gebärmutter (Uterus) sowie Eileiter und Eierstöcke. Entzündlicher Ausfluss kann in beiden Bereichen entstehen. Wenn eine Scheideninfektion (Kolpitis, Vaginitis) auch den Bereich der Vulva (Vulvitis) und umgekehrt betrifft, verwenden Mediziner den umfassenderen Begriff Vulvovaginitis.
Achtsamkeit hilft den Körper gesund zu halten © iStock/Urilux Faktoren, die das natürliche Scheidenmilieu angreifen
Ausflussbeschwerden sind ein Grund, zum Frauenarzt zu gehen © Brand X Pictures/RYF Ausfluss: Wann zum Arzt?Wenn der natürliche Ausfluss sein Aussehen verändert, stärker wird und riecht, sollte eine Frau aufmerksam werden und ihren Frauen- oder Hautarzt befragen. Das gilt besonders, wenn weitere Krankheitszeichen dazu kommen, wie Juckreiz, Brennen, Rötungen und Schwellungen im Schambereich. Bei Bauchschmerzen beziehungsweise Schmerzen im Unterbauch, Fieber oder Blutbeimengungen aus der Scheide sollten die Betroffenen sofort zum Frauenarzt gehen. Die Art des Ausflusses sowie eventuell begleitende Krankheitszeichen können schon erste Hinweise geben. Eine eingehende Untersuchung wird dann den Behandlungsweg weisen, in die häufig auch der Sexualpartner mit einbezogen werden muss. Lesen Sie auch:
Toxisches Schocksyndrom: Was ist das? Wenn Tampons oder bestimmte Verhütungsmittel zu lange in der Scheide bleiben, können sich giftige Stoffe bilden. Wie gefährlich das Toxische Schocksyndrom ist Mehr zu den möglichen Ursachen, den jeweils kennzeichnenden Symptomen sowie Informationen zu Diagnose und Therapie in den folgenden Kapiteln dieses Artikels (siehe Übersicht am Anfang des Textes). Wichtiger Hinweis: Was bedeuten die verschiedenen Ausfluss Arten?Wie sich der Ausfluss verändert: Zervixschleim im Zyklusverlauf. Zyklusbeginn: Menstruation. ... . Kurz nach der Menstruation: kein Schleim, trocken. ... . Kurz vor dem Eisprung: klebrig, weiß, cremig, dickflüssig. ... . Um den Eisprung herum: eiweißartig, nass, glitschig, durchsichtig, spinnbar. ... . Lutealphase: klebrig, trocken.. Welcher Ausfluss sagt was aus?Wenn der Ausfluss sich verändert
Meist kündigt sich der Eisprung mit einem vermehrten Fluss an und der Zervixschleim wird flüssiger. Ist die Blutung vorbei, wird er wieder zähflüssiger. Verändert sich der Ausfluss jedoch auffällig in Farbe oder Konsistenz, könnte dies auf eine Erkrankung oder Bakterien hindeuten.
Wie sieht der Ausfluss bei einer Infektion aus?Eine Pilzinfektion äußert sich durch Juckreiz der Scheide und einen starken, weißlich-bröckeligen, buttermilchähnlichen Ausfluss. Die Vaginalschleimhaut ist gerötet und geschwollen und mit weißlichen Belägen bedeckt, unter denen der Frauenarzt die Entzündung sehen kann.
Welcher Ausfluss ist nicht normal?Anzeichen von "untypischem" Vaginalausfluss
Konsistenz: Der Ausfluss wird ungewöhnlich dünnflüssig, dickflüssig oder klumpig. Farbe: Grauer, grüner, gelber oder brauner Ausfluss. Menge: Signifikante und unerwartete Veränderung. Geruch: fischig, metallisch oder einfach anders.
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