Anorganische phosphate im blut zu niedrig

WIE ERKENNEN SIE EINEN PHOSPHATMANGEL

Phosphat ist ein Mineral, das in der Natur häufig als Phosphor vorkommt. Es ist ein Mineral, das in bis zu 85% Ihrer Zähne und Knochen vorkommt. Es wird von den Nieren verarbeitet. Außerdem wird diese Substanz von Enzymen als Baustein verwendet, damit Ihre Energieversorgung angemessen funktioniert. Diese Enzyme sind Proteine, die verschiedene Reaktionen im Körper beschleunigen (1). Eine Hypophosphatasämie oder ein niedriger Phosphatspiegel tritt auf, wenn zu wenig Phosphat im Blut vorhanden ist.

Da der Mensch selbst kein Phosphat produziert, müssen wir dieses Mineral aus unserer Nahrung holen. Glücklicherweise ist es eine häufige Substanz und kann in Milchprodukten, Organfleisch, Fleisch, Eiern, Vollkornprodukten, Kakao, Nüssen, Hülsenfrüchten, Fisch Austern und Plankton gefunden werden.

In Ihrem Körper besteht immer ein Gleichgewicht zwischen Phosphat und Kalzium. Wenn der Phosphatspiegel steigt, steigt auch der Kalziumspiegel im Blut. Um das zu erreichen wird Kalzium aus den Knochen freigesetzt. Dies kann jedoch zu spröden Knochen und Knochenbrüchen führen.

Menschen leiden selten an einem Phosphatmangel. Wenn Ihre Ernährung nicht genügend Phosphat enthält, gleicht Ihr Körper dies aus, indem er das Phosphat aus Ihrem Blut wieder aufnimmt. Wenn Sie an einer leichten Hypophosphatämie leiden, treten kaum bis gar keine Symptome auf. Diese treten nur auf, wenn Sie einen Phosphatmangel haben. Etwa 2% aller Patienten leiden an Hypophosphatämie (2).

Es gibt bestimmte Gruppen von Menschen, die ein höheres Risiko haben, auf einen Phosphatmangel. Diese Menschen können von der Verwendung von Phosphat Nahrungsergänzungsmitteln neben ihren täglichen Mahlzeiten profitieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Sie bei Verdacht auf einen Phosphatmangel immer einen Arzt konsultiert werden sollten, bevor Sie Ergänzungsmittel einnehmen.

Welche Bedeutung hat der Wert von Anorganischem Phosphat im Blut? (© Sagittaria - Fotolia)

Anorganisches Phosphat wird im Körper zum Aufbau von Knochen benötigt. Es wird hormongesteuert aus dem Darm aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden. Das Hormon der Nebenschilddrüse führt hierbei zu einer vermehrten Ausscheidung über die Nieren. Das aus Vitamin D gebildete Hormon Calcitriol führt zu einer vermehrten Aufnahme aus dem Darm.

Welche Bedeutung hat anorganisches Phosphat für die Gesundheit?

Der Wert von anorganischem Phosphat wird z.B. zur Abklärung von Knochenerkrankungen, Erkrankungen der Nebenschilddrüse, Verdacht auf Vitamin D-Mangel und Nierenerkrankungen bestimmt.

Was kann zu einer Erhöhung oder Verminderung des Wertes für anorganisches Phosphat führen?

Der Wert für anorganisches Phosphat im Blut ist abhängig von der Phosphat-Aufnahme aus dem Darm und der Phosphat-Ausscheidung über die Nieren. Normalerweise besteht zwischen beiden ein Gleichgewicht. Allerdings handelt es sich um ein sehr kompliziertes Zusammenspiel, das durch verschiedenste Erkrankungen gestört werden kann.

Zu einer Verminderung des Wertes kann es durch verringerte Phosphat-Aufnahme kommen z.B. infolge von Darmerkrankungen oder einem Mangel an Vitamin D, sowie durch vermehrte Phosphat-Ausscheidung z.B. infolge einer Nebenschilddrüsenüberfunktion, bestimmter Nierenerkrankungen oder Einnahme bestimmter Medikamente.

Eine Erhöhung des Wertes kann hervorgerufen werden durch eine erhöhte Phosphat-Zufuhr, beispielsweise bei Einnahme phosphathaltiger Medikamente, sowie durch eine verminderte Phosphat-Ausscheidung, zum Beispiel infolge einer Nebenschilddrüsenunterfunktion oder einer Niereninsuffizienz (= Nierenschwäche).

Wenn Ihr Wert für anorganisches Phosphat erhöht bzw. verringert ist?

Dies kann wie erwähnt eine Vielzahl von Ursachen haben. Eine weitere gezielte Abklärung durch Ihren Arzt ist anzuraten.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Was ist wenn Phosphat zu niedrig ist?

Symptome einer Hypophosphatämie treten nur auf, wenn der Phosphatspiegel im Blut sehr stark abfällt. Es entwickelt sich eine Muskelschwäche, gefolgt von Benommenheit, Koma und Tod. Bei leichter chronischer Hypophosphatämie werden die Knochen geschwächt, dadurch kommt es zu Knochenschmerzen und Knochenbrüchen.

Was passiert bei einem Phosphatmangel?

Bei einem schweren Phosphatmangel können Verwirrtheit, epileptische Anfälle oder auch ein Koma auftreten. Die Atmung und der Schluckvorgang sind gestört, die Darmtätigkeit wird träge, Muskeln und Herz werden schwach.

Was sind anorganische Phosphate?

Unter Phosphat, auch anorganisches Phosphat genannt, versteht man in de Labormedizin sowohl das primäre (ein Proton ist abdissoziiert) als auch das sekundäre Phosphat (zwei Protonen sind abdissoziiert). Die im Serum überwiegende Form des Phosphats ist also mit 75 % das sekundäre Phosphat.

Welche Nahrungsmittel binden Phosphat?

Meiden Sie besonders phosphatreiche Lebensmittel wie Schmelzkäse, Streichkäse, Kochkäse, Hartkäse, Milchpulver, Kondensmilch, Eigelb, Eipulver, Hülsenfrüchte, Pilze, Wurst mit Phosphatzusatz, Fisch, Kakao, Nüsse, Kleie und Hefe.

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