Wie sind die Pupillen bei Sterbenden?

Wie ist das eigentlich mit den Augen – man liest ab und zu von ‚gebrochenen Augen‘, oder dass die Augen von Toten blind; seien, ich deute das so, dass sie aussehen wie manche blinden Augen, denen ansieht, dass sie nicht sehen können (oder z.B. grauer Star). Sehen die Augen von Toten anders, tot, aus?

Jemand sagte einmal, die Augen seien der Spiegel der Seele. Was sieht man, wenn man einem Menschen in die Augen schaut?
Ist ein Mensch gestorben, sieht man das alles nicht mehr.

Die Augen blicken starr, es gibt keine Bewegungen mehr und auch Pupillen- und Lidreflex sind nicht mehr gegeben.

Zunächst bleiben die Augen so, wie sie zu Lebzeiten waren, dann verändern sie sich mit zunehmendem körperlichen Verfall des Verstorbenen. Sie trüben im Verlaufe von mehreren Tagen ein und werden auch kleiner. Körperflüssigkeiten, die hinter dem Auge oder über den Tränenkanal austreten, können einen wässrigen Belag auf den Augen bilden.

Davon bekommt man als Angehöriger allerdings nichts mit, weil die Augen längst geschlossen wurden.
Nebenbei bemerkt ist es eine affige Erfindung der Filmregisseure, wenn in Spielfilmen, entweder nur eine Hand kurz über die Augen gelegt wird oder so eine leichte wischende Handbewegung über der Augenpartie gemacht wird und dann bei einem Verstorbenen die Augen geschlossen sind. Man sieht das immer wieder.

Da die Muskulatur erschlafft ist, ist es normalerweise kein Problem, die Lider über die Augen zu ziehen, aber nur mal eben so mit einer segnenden Bewegung übers Gesicht fahren, bringt gar nichts.

Über das Sterben denken die meisten Menschen nicht gern nach. Kein Wunder – denn wie sich der Tod anfühlt, ob es danach weitergeht und wenn ja, wie, darüber kann niemand berichten. Wie der Sterbeprozess im Körper abläuft, ist dagegen medizinisch zu einem großen Teil erklärbar.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

  • Sterbeprozess
  • Sterbephase
  • Klinischer Tod, Hirntod, biologischer Tod
  • Scheintod
  • Todeszeichen

Sterbeprozess: Wenn das Leben zu Ende geht

Auch wenn Sterben für viele gleich Tod bedeutet, ist der Sterbeprozess genau genommen auch Teil des Lebens: Er beginnt in der letzten Lebensphase und kennzeichnet den Übergang vom Leben in den Tod.

Der Sterbeprozess ist ein Prozess des Abschieds, des Ablösens und Wandels. Der Kontakt zu den Mitmenschen geht immer mehr verloren. Das Bewusstsein und geistige Aktivitäten schwinden. Die Vitalfunktionen wie Puls, Herzschlag und Atmung bleiben aus. Die Zellen des Körpers sterben nach und nach ab, womit sich auch die sterblichen Überreste verändern. Zu welchem Zeitpunkt der Prozess des Sterbens genau einsetzt, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.

Der Tod kann sehr abrupt eintreten, zum Beispiel nach einem Unfall oder als Folge eines akuten Herzinfarkts. Dann verläuft der Sterbeprozess unter Umständen sehr viel schneller, als wenn jemand aufgrund langer Krankheit verstirbt.

Phasen bis zum Tod

Menschen, die an einer schweren, unheilbaren Erkrankung leiden, durchlaufen oft verschiedene Phasen, bevor sie aus dem Leben gehen: Zunächst sind viele trotz fortschreitender Erkrankung selbstständig und führen nach wie vor ein selbstbestimmtes Leben. Irgendwann nehmen jedoch die körperlichen Einschränkungen trotz Pflege und Behandlungen so stark zu, dass sie den Betroffenen immer mehr in seinem Alltag einschränken. Letztendlich nehmen die Körperfunktionen so weit ab, dass der Kranke immer schwächer wird und schließlich der Tod eintritt.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin unterteilt die letzten Phasen vor dem Tod bei lebensverkürzenden Erkrankungen wie folgt:

  • Rehabilitationsphase: Obwohl die Erkrankung fortschreitet und der Kranke pflegebedürftig ist, kann er weiterhin selbstständig und selbstbestimmt leben. Die prognostizierte Lebenszeit beträgt dann meist noch einige Monate, selten Jahre.

  • Präterminalphase: In dieser Phase hat der Patient meist wenige Wochen oder Monate zu leben. Er hat aufgrund seiner Erkrankung immer stärker werdende Beschwerden und ist in seinem Alltag zunehmend eingeschränkt. Therapie und Pflege können Einschränkungen durch die Krankheit nicht aufhalten, die Symptome häufen sich, der Kranke wird schwächer und seine Aktivität nimmt ab.

  • Terminalphase: Der Erkrankte ist permanent oder überwiegend bettlägerig. Bis zum Tod dauert es meist nur noch einige Tage.

  • Finalphase oder Sterbephase: Die Körperfunktionen lassen immer weiter nach, bis schließlich der Tod eintritt. Diese Phase beschreibt den eigentlichen Sterbeprozess. Sie tritt in den letzten Tagen bis Stunden vor dem Tod ein.

Genau genommen befindet sich der Körper ein Leben lang im Sterbeprozess: Mit dem Älterwerden sterben stetig Zellen ab. Dies ist ein ganz normaler Vorgang, von dem allerdings nur bestimmte Zellen betroffen sind, wie zum Beispiel Hautzellen, Nervenzellen oder Blutzellen. Zwar erneuern sich diese Zellen durch Zellteilung ständig, sodass immer wieder neue Körperzellen entstehen. Mit zunehmendem Alter läuft dieser Prozess jedoch immer langsamer ab und stellt sich irgendwann komplett ein.

Sterbephase: Die letzten Stunden bis zum Tod

In den letzten Lebensstunden oder -tagen beginnt die Finalphase des Sterbeprozesses: die Sterbephase. Man bezeichnet sie auch als Agonie. Die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit lässt in dieser Phase immer mehr nach. Der Erkrankte "liegt im Sterben".

Die Sterbephase verläuft bei jedem Menschen etwas anders. Bei vielen Sterbenden treten kurz vor dem Tod bestimmte körperliche Veränderungen und Anzeichen auf, die den nahenden Tod ankündigen – bei anderen fehlen diese Anzeichen.

Die Atmung verändert sich

Die Atemzüge können im Sterbeprozess schneller und flacher werden oder aber auch viel langsamer. Manchmal wird der Atem sehr unregelmäßig.

Wenn der Kranke zu schwach ist, die natürlich bestehende Schleimschicht in den Atemwegen abzuhusten, entsteht oft ein rasselndes oder röchelndes Geräusch. Das Atemgeräusch behindert die Atmung des Betroffenen vermutlich nicht, häufig sind jedoch die Angehörigen davon beunruhigt. In diesem Fall kann es helfen, den Oberkörper hoch zu lagern oder den Kranken in der Seitenlage zu positionieren. In den meisten Fällen wird nicht empfohlen, den Schleim in den Atemwegen abzusaugen: Diese Prozedur wäre für den Sterbenden eine große Belastung. Zudem bildet sich der Schleim innerhalb kürzester Zeit erneut. Auch kann es sein, dass die Schleimproduktion durch das Absaugen sogar angeregt wird.

Wie sieht eine Sterbephase aus?

Die Pupillen reagieren nur noch schwach auf Licht. In der letzten Sterbephase sinken Augen und Wangen ein. Die Haut im Gesicht um Nase und Mund wirkt fahl. Diese blasse oder gräuliche Färbung ist ein typisches Anzeichen des unmittelbar bevorstehenden Todes.

Wie lange dauert die finalphase Sterben?

Die Terminalphase: Das Ende ist abzusehen Die Blässe im Gesicht wird auch Dreieck des Todes oder Todesdreieck genannt. Die Sterbenden erleiden häufig Angstzustände und verlieren den Appetit. Die Terminalphase dauert wenige Tage bis zu etwa einer Woche.

Wie sieht der letzte Atemzug aus?

Vor dem Tod kommt der letzte Atemzug. Manche Menschen hecheln kurze, harte Luftstöße im Stakkato. Andere sammeln noch einmal alle Kraft, saugen die Luft langsam ein - als wollten sie sich mit einem lauten Seufzer verabschieden. Oft gleicht das Atmen einer Rassel.

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