Die Diagnostik einer fortgeschrittenen Leberzirrhose beruht in erster Linie auf einer kompetenten klinischen und sonographischen Untersuchung. Die Seite „Leberzirrhose in Bildern“ vermittelt typische Befunde.
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→ Diagnostik der Leberzirrhose
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Klinische Symptome
Sklerenikterus:
Gelbe Augen: Sie sind vieldeutig. Bei einer Leberzirrhose kommen sie erst bei einer Dekompensation zustande. Zunächst tritt
Sklerenikterus auf (Sklera – Augenweiß). Er ist das erste klinische Zeichen (Symptom) einer systemischen Gelbsucht (Ikterus). Sie ist zurückzuführen auf eine mangelhafte Ausscheidung von Bilirubin, das aus dem Blutabbau stammt. Ab einer
Bilirubinkonzentration von ca. 2,5 – 3 mg/dl beginnt die Gelbverfärbung an der Skleren erkennbar zu werden, an der Haut ab 4 – 5 mg/dl.
→ Mehr zum Ikterus
Weißnägel:
Die weißliche Verfärbung der Nägel (Hand rechts) zählt zu den Leberhautzeichen bei Lebererkrankungen. Typischerweise ist die Lunula des Nagels nicht mehr abgrenzbar. Links zum Vergleich normale Fingernägel.
→ Mehr zu Leberhautzeichen
Spidernävus:
Sternförmige erweiterte Blutgefäße (Teleangiektasien) an der rechten Schulter mit zentraler zuführender Arteriole. Wenn man auf das Zentralgefäß drückt, entleeren sich die spinnenartigen Ausläufer. Löst man den Druck wieder, füllen sie sich von der
Mitte her erneut. Spidernävi zählen zu den typischen Leberhautzeichen bei Leberzirrhose.
→ Spidernävus
Palmarerythem:
Rötung der Handinnenfläche, ebenfalls ein typisches Leberhautzeichen bei Leberzirrhose.
→
Mehr zu Palmarerythem
Gynäkomastie:
Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann als Zeichen einer verstärkten Östrogenwirkung. Sie ist häufig bei einer dekompensierten Leberzirrhose (mit mangelhaftem Östrogenabbau) zu finden, kann aber auch andere,
endokrine Ursachen haben.
In diesem Fall sprechen einzelne Spidernaevi am oberen Thorax und der klinisch diagnostizierbare (inzwischen in Ausschwemmung begriffene und damit nun nicht mehr pralle) Aszites mit Nabelbruch für eine Leberzirrhose als Ursache.
→ Mehr zu Gynäkomastie
Aszites:
Eine Wasseransammlung im Bauchraum wird als Aszites bezeichnet. Bei portaler Hypertension (erhöhter Druck in der Pfortader) entwickeln sich neben Aszitzes auch venöse Umgehungskreisläufe, um die Widerstandserhöhung durch die vernarbte Leber zu umgehen.
Klinisch imponiert ein Kollateralkreislauf auf Bauchhaut als sog. Caput medusae (Medusenhaupt) oder als sichtbar gefüllte seitliche Bauchwandvenen. Wegen der Bauchwanddehnung bei massivem Aszites bildet sich häufig wie hier ein Nabelbruch.
→ Mehr zu Aszites
In
diesem Fall liegt ebenfalls Aszites mit Umfangszunahme des Bauchs vor. Die seitlichen Bauchwandvenen sind erkennbar gefüllt, was auf einen Umgehungskreislauf hindeutet. Die Behaarung fehlt, es liegt eine „Bauchglatze“ vor. Die besonders dunklen Mamillen lassen an eine Hämochromatose denken, die zusammen mit dem hier ursächlichen vermehrten
Alkoholkonsum zur Leberzirrhose geführt haben könnte. Eine entsprechende Labordiagnostik wäre hier also besonders dringend indiziert.
→ Hämochromatose – einfach erklärt.
→ Alkoholkonsum.
Sonographie
Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Leber und des Pfortadersystems ist in vielen Fällen diagnoseweisend. Insbesondere lässt sich eine Leberzirrhose, die bereits zu einem Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) und Bauchwasser (Aszites) geführt hat, relativ sicher ohne weitere eingreifende
Untersuchungen diagnostizieren.
→ Sonographie der Leber.
Zirrhotische Leber mit Aszites
Schallkopf auf dem Oberbauch links paramedian. Erkennbar ist die im Aszites (reflexfrei, schwarz)
schwimmende zirrhotische Leber. Typisch sind eine feinhöckrige Oberfläche mit hellen Reflexen, ein prominenter Lobus caudatus und eine grobkörnige Binnenstruktur wegen der kleinen und größeren Regeneratknoten und den Narbensträngen. Der Unterrand ist meist abgerundet.
→ Leberzirrhose.
→ Die
Leber.
→ Aszites.
Wiedereröffnete Nabelvene
Bei hohem Gefäßwiderstand durch die verhärtete Leber und dadurch bedingtem Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) sucht sich das Blut Umgehungskreisläufe um die Leber herum. Eine wiedereröffnete Nabelvene leitet das Blut aus der Pfortader über
Bauchhautvenen ab. Dadurch kommt es zur Senkung des Pfortaderhochdrucks.
→ Leberzirrhose.
→ Portale Hypertension.
Wiedereröffnete Nabelvene bei Leberzirrhose mit portaler Hypertension im duplexsonographischen Bild: rote Markierung bedeutet Blutfluss auf den Schallkopf (auf der Bauchhaut) zu, blaue von ihm weg.
→ Duplexsonographie der Leber.
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Leberzirrhose in Bildern
Verweise
Leberzirrhose – Neues
Leberzirrhose-Kompendium
- Leberzirrhose-Hauptseite
- Therapie der Leberzirrhose
- hepatische Enzephalopathie
- portale Hypertension
- Aszites
- hepatorenales Syndrom
- hepatopulmonales Syndrom
- Child-Pugh-Klassifikation
- MELD Score
- Leberzirrhose in Bildern
- Substitution von Vitaminen und Spurenelementen bei Leberzirrhose
- Ernährung bei
Leberzirrhose
Weitere Fachinfos
- Ernährung bei Lebererkrankungen
- Symptome bei Leberkrankheiten
- Laborwerte bei Leberkrankheiten
- Lebertransplantation
Patienteninfos
- Leberzirrhose – einfach erklärt
- Ernährung bei Lebererkrankungen
- Leberzirrhose – einfach
erklärt
- Leberkrebs – einfach erklärt
- Die Leber: Informationen zum Organ
- Normale Funktionen der Leber
Autor der
Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Wie sehen Augen aus bei Leberzirrhose?
Die Zeichen einer schweren Lebererkrankung wie z.B. einer Leberzirrhose sind: gelbe Augen, eingerissene Mundwinkel (Rhagaden), Kratzspuren auf der Haut (durch Juckreiz), gerötete Handflächen (Palmarerythem), Wachstum von Brustdrüsengewebe (Gynäkomastie),sternförmige Gefäßneubildungen (Spider Naevi),Bauchwassersucht ( ...
Hat die Leber Einfluss auf die Augen?
Besonders geschädigt wird dabei die Niere, aber auch die Leber, die Schilddrüse und auch die Augen sind häufig betroffen. Dies ist besonders bei der Form der Fall, die Erwachsene betrifft.
Welche Organe haben Einfluss auf die Augen?
Herz und Kreislauf – besonders der Blutdruck beeinflusst das Auge. Unser Herz pumpt das Blut durch die Adern und hält so den ganzen Blutkreislauf des Körpers aufrecht. Liegen Erkrankungen an dem Organ vor, kann es daher Auswirkungen auf den ganzen Körper haben – die Augen bilden hier keine Ausnahme.
Was verraten die Augen über Krankheiten?
Auch kleine Einblutungen im Auge können ein Hinweis auf Diabetes sein. Rheumatische Erkrankungen sind für Augenärzte etwa an der Regenbogenhaut und der Aderhaut im Auge sichtbar. Betroffene bemerken womöglich, dass ihre Augen zeitweise gerötet sind oder tränen.