Wie oft darf man hintereinander Antibiotika nehmen?

Medikamente

Die richtige Einnahme von Antibiotika

Was ist bei der Anwendung von Antibiotika zu beachten?

© Diego Cervo, 123rf.com

Ganz wichtig: Wenn Ihnen ein Anti­bio­tikum von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verordnet wurde, muss das Arznei­mittel bis zum vor­ge­schriebenen Zeitpunkt ein­genommen werden. Nur so können alle Er­reger zerstört und Resistenzen verhindert werden. Abhängig von der Art der Erkrankung müssen diese Arzneimittel über mehrere Tage, manchmal auch über mehrere Wochen eingenommen werden, um sämtliche Krankheits­erreger beseitigen zu können. Der Arzt oder die Ärztin stimmt die verordnete Anwendung, Wirk­stoff­menge und Einnahme­dauer auf die vorliegende Infektion ab. Mögliche Begleit­erkrankungen, die Einnahme von weiteren Arzneimitteln sowie eventuell vorhandene Allergien müssen bei der Auswahl des Antibiotikums grund­sätzlich mit berücksichtigt werden.

Nehmen Sie außerdem niemals ein Antibiotikum ein, welches einer anderen Person verschrieben wurde. Geben Sie auch niemandem Ihr Arzneimittel - selbst dann nicht, wenn Sie glauben, dass es sich auf­grund der Krankheits­zeichen um die gleiche Erkrankung handelt. Dieses gilt im Übrigen grund­sätz­lich für alle Arzneimittel, die Ihnen verord­net wurden.

Weitere wichtige Vorschriften, die bei der Einnahme von Antibiotika unbedingt berücksichtigt werden sollten

  • Vor, zu oder nach den Mahlzeiten - aufgrund der unterschied­lichen Wirk­stoff­gruppen gibt es keine allgemein gültige Regel. Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre behandelnde Ärztin sowie Ihre Apo­the­ke geben Ihnen Hinweise zum richtigen Einnahme­zeit­punkt. Infor­ma­tionen können Sie auch dem Beipackzettel entnehmen.
  • Vorgeschriebene Zeitabstände zwischen den Einnahmen, in der Regel alle acht Stunden (dreimal täglich) oder alle zwölf Stunden (zweimal täglich), sind unbedingt einzuhalten. Nur so kann ein gleichmäßiger Wirkstoff­spiegel garantiert werden.
  • Leitungswasser (250 ml) ist das Getränk, mit dem das Antibio­ti­kum ein­genommen werden sollte. Milch oder auch Mineral­wasser können die Wirkung des Antibiotikums beeinflussen. Kann man während des Ein­nahme­zeit­raums dennoch nicht auf Milch oder Milch­­pro­dukte ver­zichten, sollten zwischen der Einnahme des Medikaments und Milch & Co mindestens zwei Stunden Abstand liegen.
  • Andere Arzneimittel können mit dem Antibiotikum Wechsel­wirkungen eingehen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin die Einnahme weiterer Medikamente mitteilen.

Zusammenfassung

  • Nehmen Sie Antibiotika immer wie verordnet ein: zur ent­spre­chen­den Mahlzeit, mit dem richtigen Zeitabstand, mit Lei­tungs­wasser
  • Antibiotika immer bis zum Ende des vorgeschriebenen Zeit­raums ein­nehm­en. Sie sollten die Einnahme nicht beenden, weil Sie sich wied­er gesund fühlen. Zumeist sind die Packungen so bemessen, dass keine Reste anfallen sollten
  • Wie für alle verschriebenen Medikamente gilt: Die Ver­schrei­bung von Antibiotika gilt nur für die eigene Person. Niemals sollten Antibiotika von anderen eingenommen oder an Dritte weitergegeben werden
  • Weitere Erkrankungen, Allergien, andere Medikamente oder zum Bei­spiel eine Schwangerschaft müssen Ärztinnen/Ärzte bei der Ver­schreib­ung von Antibiotika beachten

Letzte Aktualisierung: August 2022

Das Antibiotikum sollte mit einem Glas Leitungswasser eingenommen werden. Durch die reichliche Flüssigkeitszufuhr löst sich das Medikament leichter auf. Zudem beeinflusst Wasser die Wirkung des Medikaments am wenigsten. Kaffee, Tee und Milchprodukte hingegen können die Wirkstoffaufnahme hemmen.

Kalziumreiche Mineralwässer, Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse sollte man im Zeitraum der Antibiotika-Einnahme daher besser nicht verzehren. Auf Mineralstoffpräparate mit Kalzium, Magnesium und Zink sollte man ebenfalls verzichten. Auch Alkohol ist tabu.

Antibiotika-Fehler 2: Unregelmäßige Einnahme

Die regelmäßige Einnahme ist für die Wirksamkeit von großer Bedeutung. Wenn die Zeitabstände stimmen, ist eine dauerhaft ausreichende Menge des Wirkstoffs im Körper garantiert. Nur so können die Bakterien erfolgreich bekämpft werden.

Muss das Medikament ein Mal am Tag eingenommen werden, dann sollte dies immer um die gleiche Uhrzeit erfolgen. Muss der Patient das Antibiotikum zwei Mal pro Tag anwenden, sollte dies in einem Abstand von zwölf Stunden passieren. Bei drei Mal täglich bietet der Acht-Stunden-Rhythmus eine gute Orientierung.

Wichtig ist zudem, das Antibiotikum zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen:

  • "Vor dem Essen": Das Medikament wird etwa eine halbe Stunde bis Stunde vor der Mahlzeit eingenommen
  • "Zum Essen": Das Medikament wird direkt zum Essen eingenommen
  • "Nach dem Essen": Das Medikament wird etwa zwei Stunden nach dem Essen eingenommen

Außerdem sollte man aufgrund möglicher Wechselwirkungen dem Arzt mitteilen, wenn man bereits andere Arzneimittel einnehmen muss. Achtung: Manche Antibiotika beeinträchtigen die Wirkung der Antibabypille.

Antibiotika-Fehler 3: Antibiotika zu früh absetzen

Uhrzeiger und Tabletten: Frühzeitiges Absetzen von Antibiotika erhöht das Risiko, dass sich Resistenzen bilden. (Quelle: Sergei Chuyko/getty-images-bilder)

Ebenfalls wichtig ist es, Antibiotika konsequent bis zum Schluss anzuwenden. Selbst wenn die Beschwerden nach einigen Tagen geringer sind. Eine Verbesserung der Symptome bedeutet nicht, dass die Bakterien im Körper vollständig bekämpft sind. Im schlimmsten Fall bricht die Erkrankung erneut und deutlich stärker wieder aus. Wer das Antibiotikum vorschnell absetze, riskiere zudem die Bildung von Resistenzen, warnt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Wie lange das Antibiotikum eingenommen werden muss, hängt vom Wirkstoff und der zu behandelnden Erkrankung ab. Als Faustregel empfehlen Apotheker, immer die gesamte vom Arzt verordnete Packung einzunehmen. Sollten bei einem Antibiotikum Nebenwirkungen auftreten, bespricht man mit dem Arzt das weitere Vorgehen. Das gilt auch dann, wenn das Antibiotikum nach zwei bis drei Tagen keine Wirkung zeigt.

Auf keinen Fall sollte man das Präparat auf eigene Faust absetzen oder die Dosis gar erhöhen. Und: Reste von Antibiotika dürfen nicht aufgehoben und vom Patienten bei der nächsten Infektion eigenmächtig eingenommen werden.

Antibiotika-Fehler 4: Falsche Entsorgung

Sollten Tabletten übrig bleiben, werden diese über den Hausmüll entsorgt. Viele Apotheken bieten als freiwilligen Service an, Arzneimittelreste anzunehmen. Auf keinen Fall gehören sie in die Toilette oder in das Waschbecken. Über die menschlichen Ausscheidungen und die Tierhaltung gelangen bereits jede Menge Antibiotika in die Umwelt.

Wie das Umweltbundesamt (UBA) warnt, können Kläranlagen nicht alle Arzneimittelrückstände zurückhalten. Deshalb seien sie nahezu flächendeckend und ganzjährig im Bereich von Kläranlagenabläufen sowie in Bächen, Flüssen und Seen, aber auch im Grund- und vereinzelt im Trinkwasser zu finden. Am häufigsten würden Schmerzmittel und Antibiotika nachgewiesen. Die Entstehung von Resistenzen werde dadurch gefördert.

Wie lange Pause zwischen zwei Antibiotika?

Spricht der Arzt von "1x1 täglich", dann bedeutet das: Etwa alle 24 Stunden die Tablette oder die Creme anwenden. Mit "2x1 pro Tag" ist gemeint, das Präparat im Abstand von zirka 12 Stunden zu verwenden. "3x1 am Tag" heißt, ungefähr alle acht Stunden nehmen.

Kann man nach 3 Wochen wieder Antibiotika nehmen?

Neue Regeln für die Dauer der Einnahme Früher hieß es: Das Antibiotikum sollte so lange wie möglich genommen werden. Heute lautet die Empfehlung: So lange wie nötig – so kurz wie möglich. Studien zeigen, dass bei bestimmten Infektionen eine kürzere Einnahmezeit genauso wirksam ist wie eine längere.

In welchem Abstand kann ich Antibiotika nehmen?

Vorgeschriebene Zeitabstände zwischen den Einnahmen, in der Regel alle acht Stunden (dreimal täglich) oder alle zwölf Stunden (zweimal täglich), sind unbedingt einzuhalten. Nur so kann ein gleichmäßiger Wirkstoffspiegel garantiert werden.

Was passiert wenn man zu oft Antibiotika nimmt?

Werden Antibiotika sehr häufig eingesetzt, kann sich ein resistent gewordener Erreger besonders gut vermehren, da seine Antibiotika-empfindlichen Artgenossen ja gehemmt werden. Infiziert sich nun ein Mensch mit dem resistenten Erreger, helfen Antibiotika nicht mehr.

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