Aktualisiert: 12.01.2021 - 08:19
Weg mit dem Alkohol Leber regenerieren: So schützen Sie Ihr Entgiftungsorgan!
Foto: iStock/Chinnapong
Viel bewegen und die richtigen Lebensmittel können dabei helfen, die Leber bei der Regeneration zu unterstützen.
Die Leber leistet zeit Ihres Lebens eine ganze Menge – bei dem einen mehr als beim anderen. Dabei wird sie auch schon mal mehr in Mitleidenschaft gezogen als ihr gut tut. Zum Glück kann sie sich bis zu einem gewissen Punkt ganz gut selbst helfen. Sie können (und sollten) Ihre Leber aber beim Regenerieren unterstützen.
Unsere Leber – meine Güte, muss dieses Organ manchmal viel aushalten. Oft denken wir erst an sie, wenn wir am berühmten "Tag danach" mehr oder minder still vor uns hinleiden. Doch ihre Arbeit verrichtet sie eigentlich ständig, auch wenn sie einmal nicht auf Hochtouren laufen muss.
Apropos Hochtouren: Denen sollte unser Entgiftungsorgan definitiv nicht allzu oft ausgesetzt sein. Denn auch die Leber braucht ihre Ruhephasen, um sich selbst wieder aufzubauen. Sie können Ihre Leber aber beim Regenerieren unterstützen und sie entgiften. Was das Organ selbst kann und wie Sie helfen können, erfahren Sie hier.
Leber regenerieren: Das Entgiften kann sie ganz gut selbst
Unsere Leber ist ein echtes Arbeitstier, das sich tatsächlich ziemlich gut um sich selbst kümmern kann – jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt. Da ist das eigentlich wie bei uns: Wer ihr zu viel aufbürdet, zwingt auch die arbeitsfreudigste Leber irgendwann in die Knie.
Aber was kann sie eigentlich? Was macht sie so wichtig? Zuerst einmal: Die Leber entgiftet nicht allein. Unterstützung bekommt sie unter anderem von den Nieren. Dennoch stellt sie das wohl wichtigste Organ für den Stoffwechsel dar, da sie nicht nur "Gifte" und Fette, die tagtäglich gewollt oder ungewollt in unseren Körper strömen, zersetzt, sondern auch Blut-Eiweiße und Gallenflüssigkeit herstellt. Das macht sie, indem sie an eine doppelte Blutzufuhr angeschlossen ist. Zum einen erhält sie über die Leberarterie sauerstoffreiches Blut, um arbeiten zu können. Die Pfortader wiederum schickt Blut aus dem Darmtrakt zur Leber. Dieses Blut ist mit Nahrungsbestandteilen angereichert, die dann in der Leber verarbeitet werden.
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Und dann muss sie auch noch den einen oder anderen Alkoholexzess und das fette Festmahl zu Feiertagen verkraften. Ob Alkohol, Fett, Zucker oder Medikamente – mit alldem muss sie umgehen.
Auf Dauer setzt das gewaltig zu. Faszinierend also, dass die Leber es dennoch schafft, sich selbst ganz gut zu regenerieren, auch wenn sie bereits angeschlagen ist. Sogar eine Fettleber kann sich wieder regenieren, ebenso wird das Organ auch mit Entzündungen fertig. Schwierig wird es nur im Nachgang an eine Leberfibrose, eine stark vergrößerte Leber durch Alkoholmissbrauch. Wer spätestens bei diesem Warnschuss nicht aufhört mit dem Alkohol, nimmt in Kauf, dass sich möglicherweise eine Leberzirrhose, eine "Schrumpfleber" entwickelt. Das Gewebe stirbt ab und wird durch Bindegewebe ersetzt. Und wie das beim Sterben so ist: Dieser Vorgang ist dann tatsächlich nicht mehr rückgängig zu machen. Und auch ersetzt werden durch moderne Technik, wie es etwa bei den Nieren mit der Dialyse funktioniert, kann die Leber noch nicht.
Wie kann die Leber unterstützt werden?
Im Blick auf gerne mal ungesündere Ernährung können wir unsere Leber aber regelmäßig beim Regenerieren unterstützen. Und das klappt am besten wie? Klar, mit der richtigen Ernährung. Denn das Organ braucht in der schweren Zeit wichtige Nährstoffe, vor allem Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiß sowie Ballaststoffe. Verzichtet werden sollte dagegen unter anderem auf tierische Fette und natürlich Alkohol. Sowieso sollten Sie versuchen, möglichst zuckerfrei zu leben. Auf dem Ernährungsplan steht also folgende leberschonende Ernährung:
Die Ernährung zum Leber regenerieren
Was Sie essen sollten – und was nicht:
JA! | NEIN! | |
Fette | Pflanzenfette (Öl), wenig Butter | Schmalz, erhitztes Fett |
Fisch | fettarme Sorten (Kabeljau, Scholle, Schellfisch, Seelachs), aber unpaniert und nicht in Fett angebraten! | fette Fische (Lachs, Thunfisch, Aal, Makrele, Hering), gebratener Fisch |
Fleisch | mageres Fleisch (Pute, Hühnerbrust, Filet von Schwein und Rind, magerer Schinken), nicht angebraten | Lamm und fettes Schweinefleisch, Gebratenes und Paniertes, Wurstwaren |
Brot und Backwaren | Vollkornbrot, Mischbrot, Knäckebrot und Zwieback,Hefegebäck, Nudeln | Fettgebäck, frisches Brot, Torten mit Creme und Sahne, Kuchen nur in Maßen |
Gemüse und Salat | Salate (Feldsalat, Kopfsalat, Endivie, Chicorée), Tomaten, Zucchini, Karotten, Spargel, Spinat und Mangold, Kohlrabi, Kartoffeln (gekocht und gedünstet), Reis | Rotkohl, Weißkohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen und Bohnen; gebratenes Gemüse (Bratkartoffeln, Frittiertes), Sahnegemüse, Aufläufe |
Obst | In Maßen! Reife Äpfel und Pfirsiche, Zitrusfrüchte | Unreifes Obst, Johannisbeeren, Pflaumen, Stachelbeeren |
Getreide und Nüsse | Haferflocken, Grieß, Hirse, Vollkorn | Nüsse |
Milchprodukte | Buttermilch, Magermilch, magerer Joghurt und Magerquark, Käse unter 30 Prozent Fett, etwa Harzer Käse | Fetter Käse, gewürzter Käse |
Getränke | Stilles Wasser, ungesüßte Tees, Saftschorle mit wenig Zucker | Alkohol!, Softdrinks und gesüßte Getränke, etwa Eistee, viel Kohlensäure |
Die richtige Ernährung bei einer Fettleber sieht ganz ähnlich aus. Wenn Sie da zumindest ein bisschen drauf achten, wird es Ihnen Ihre Leber danken.
Die Leber und der Alkohol
Auch wenn die Leber noch nicht nachhaltig geschädigt ist: Nach seltenem hohem Alkoholkonsum kann es ebenfalls guttun, die Leber zu regenerieren bzw. sie dabei zu unterstützen. Handlungsempfehlung Nummer eins ist da ganz klar: (erstmal) keinen Alkohol mehr trinken! Die Leber schafft es dann ganz gut, die geschädigten Zellen loszuwerden und durch neue, frische Zellen zu ersetzen. Aber vier Wochen Abstinenz sollten Sie dafür schon durchhalten. Die oben genannte Ernährung hilft dabei.
Die gute Meldung: Wer über zwei Monate auf Alkohol verzichtet, kann seiner Leber sogar helfen, schwerere Schäden wie Fettleber und Leberentzündung loszuwerden.
Liegen die Gründe eines ausgewachsenen Leberschadens aber im Alkoholkonsum, heißt es ganz klar: strikter Alkoholverzicht! Da gibt es dann kein Wenn und Aber. Jeder Tropfen mehr schadet hier nur noch – wie er es ja eigentlich schon im Vorfeld macht, nur irgendwann eben ohne Regenerationsmöglichkeit. Übrigens muss dann auch auf alkoholhaltige Medikamente und Lebensmittel mit Alkohol geachtet werden.
Leber entgiften: Geht das?
Entgiften ist in dem Zusammenhang eigentlich falsch. Das Organ lässt sich von außen nicht "entgiften", das ist nur von innen durch die Leber selbst möglich. Sie können Ihrer Leber aber beim Detox helfen. Es gibt aber ein paar zusätzlich zu den oben genannten Zutaten, die die Leber beim "entgiften" unterstützen.
Und noch ein Ratschlag: Werden Sie aktiv!
Warum das Ganze, auch wenn Sie keine Symptome bemerken? Aus guten Gründen! Denn eine Fettleber beispielsweise wird oft erst sehr spät erkannt, weil sie einfach keine richtigen Symptome zeigt. Meist wird sie nur über einen Bluttest oder bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Symptome folgen erst, wenn die Fettleber entzündet ist und zu einem Gallenstau führt. Starker Juckreiz und gelb gefärbte Augen sind dann mögliche Anzeichen.
Die Fettleber ist aber natürlich viel einfacher loszuwerden, je weniger weit sie fortgeschritten ist. Bedenken Sie: Jeder dritte Deutsche leidet Experten zufolge heute an einer Fettleber. Neben Ernährung und Alkohol gibt es da mittlerweile sogar noch einen weiteren Grund. Wir bewegen uns einfach zu wenig. Sport und Fitness helfen also ebenfalls dabei, die Leber wieder zu regenerieren und gesund zu halten.
Die Leber leidet lange still und macht sich kaum bemerkbar. Das ehrt dieses fleißige Organ – jedoch ist es wie bei uns: Auch wenn wir Probleme haben, sollten wir uns am besten melden, bevor uns diese Probleme über den Kopf wachsen. Im Falle der Leber heißt es aber: Lieber gesund leben und regelmäßig durchchecken lassen, bevor der Leber-Burnout ins Haus steht und sich die Leber nicht mehr ohne Weiteres regenerieren kann.
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