Why is gomorrha bedeutung

Sodom und Gomorra (Gen 19) sowie Adma und Zebojim gelten im Alten Testament als Orte der Sünde, die von Gott zerstört wurden. Sie sollen im Bereich des Toten Meers gelegen haben, in dem Gebiet, das Abrahams Neffe → Lot nach Gen 13,10-12 besiedelte.

Die Namen der vier untergegangenen „Städte Lots“ kommen erst in späten Texten zusammen vor (Gen 10,19; Gen 14,2-8; Dtn 29,23). Sonst zerfallen sie in zwei Gruppen: Adma und Zebojim ohne Sodom und Gomorra (Hos 11,8) oder Sodom und Gomorra ohne Adma und Zebojim (Gen 13,10-13; Gen 14,10-22; Gen 18,16-19,28; Dtn 32,32; Jes 1,9-10; Jes 3,9; Jes 13,19; Jer 23,14; Jer 49,18; Jer 50,40; Ez 16,46-56; Am 4,11; Zef 2,9; Klgl 4,6). Während die „Südreichstradition“ von Sodom und Gomorra breit belegt ist, steht für die „Nordreichstradition“ von Adma und Zebojim nur ein Vers Hoseas zur Verfügung.

1.1. Sodom und Gomorra

Gomorra wird immer nur zusammen mit Sodom genannt, Sodom steht hingegen oft allein. Die – wahrscheinlich Jerusalemer – Tradition handelte ursprünglich von einem Strafgericht des Sonnengottes (Keel; Janowski), des Hüters der Gerechtigkeit, an einer exemplarisch sündhaften Stadt oder Gruppe von Städten. Sie will die Existenz des Toten Meeres und der umliegenden Landschaft damit erklären, dass dieser Gott hier die Erde „umgestülpt“ habe (Gen 19,21-29; Dtn 29,22; Am 4,11; Klgl 4,6). Ein arabischer Geograph beschreibt das Gebiet zutreffend als „Hölle auf Erden“: Hier tritt das Innere der Erde, wie Asphalt und Schwefelquellen, zutage, hier quillt das lebensfeindliche Urmeer (Gen 6,11) an die Oberfläche. Und dieser Kontext steht in starkem Kontrast zur tropischen Vegetation der Oasen, die das Tote Meer umgeben (Jericho, En Gedi, Kallirhoë).

Abb. 2 Die unwirtliche Landschaft am Toten Meer.

Die besonders schwere Sünde von Sodom wird von den biblischen Texten ganz verschieden konkretisiert: z.B. Hochmut und Geiz (Ez 16,49) oder Bruch der Gastfreundschaft (Gen 19, als Gegensatz zu Abraham in Gen 18 konstruiert). Der sexuelle Aspekt wird erst in der christlichen Tradition ab Augustin wichtig genommen, wobei verschiedene Kulturen bis heute unter „Sodomie“ Verschiedenes verstehen (im Englischen: Analverkehr; im Deutschen: Sexualverkehr mit Tieren).

Dass die Sodom-Tradition älter ist als die → Abrahamgeschichte, zeigt Ez 16,46-58, denn erstens will → Ezechiel von Abraham und seinen Tradenten nichts wissen (Ez 33,24), zweitens hätte er sich die Sünde von Gen 19 kaum entgehen lassen, wenn er sie gekannt hätte, und drittens schließt die Erzählung Gen 19 jeden Gedanken an eine Wiederherstellung Sodoms (Ez 16,55) aus. In der im 6. Jh. v. Chr. um Abraham erweiterten Vätergeschichte dient Sodom der dramatischen Ironie (Lots Habgier in Gen 13,10-12 erweist sich als kurzsichtig, sein Reichtum als unbeständig). Mit dem Kontrast des vorbildlichen Landbewohners Abraham mit den ruchlosen Städtern hat die Erzählung aber wohl auch das verwüstete Jerusalem der Exilszeit vor Augen und denkt bei „Lot“ vielleicht auch an die Landjudäer, die nach 597 v. Chr. in die Stadt gezogen waren (vgl. Ez 11,1-12), um dann 588-586 umzukommen oder deportiert zu werden. Die Gleichsetzung von Jerusalem mit Sodom vollziehen auch Jes 1,10-11; Jes 3,9; Jer 23,14, wobei es sich bei den Jesaja-Texten um frühestens exilische Fortschreibungen handelt.

1.2. Adma und Zebojim

Über die beiden Orte ist nichts weiter bekannt, als dass sie Ende des 8. Jh.s v. Chr. in Nordisrael als Paradebeispiele für gründlich zerstörte Städte dienen konnten (Hos 11,8), wie Arbel (Irbid oder Arbela / Galiläa?) in Hos 10,14. An zerstörten Städten hatte Israel besonders nach dem Feldzug → Tiglat-Pilesers III. 733 v. Chr. keinen Mangel. Die Namen weisen lediglich auf verschiedene ökologische Kontexte hin: „Ackerkrum“ und „Gazellherdingen“.

So sinnlos die archäologische (oder geologische) Suche nach einer „Pentapolis“ von Sodom (mit Bela = → Zoar als fünftem Ort; Gen 14,8-9; Weish 10,6) ist, so wird sie doch immer wieder versucht. Die Fünfzahl ist durch die Verbindung der Sodom-Tradition mit der Lot-Tradition (Gen 13; Gen 19) und deren Haftpunkt Zoar (Zoara, Ġor es-Ṣāfī) entstanden, also durch die Verbindung von zwei mal zwei exemplarisch untergegangenen Städten mit einer fünften, die zumindest vom 7. Jh. v. Chr. bis zur Gegenwart kontinuierlich, wenn auch bisweilen spärlich besiedelt war. Damit besteht kein Grund, die Suche nach Sodom auf das flache und zur Zeit wieder einmal, wie schon öfters in den letzten 5000 Jahren, fast ganz verschwundene Südbecken des Toten Meeres zu beschränken. Je tiefer auf dem Grund des Meeres man die Lage von Sodom annimmt, umso mehr folgt man der Intention der alten Tradition. Das Tote Meer als ganzes trägt den schönen arabischen Namen baẖr / buẖairat Lūṭ „Meer / Meerchen Lots“. Ein geologisches katastrophales Ereignis, auf das die Entstehung des tiefstgelegenen Sees der Erde zurückginge, hat es nicht gegeben (sieht man von der Entstehung des syrisch-afrikanischen Grabenbruchs ab, die sich ohne jegliche menschliche Zeugenschaft abspielte und mit der Tektonik der arabischen und mediterranen Platten zusammenhängt). Das Tote Meer ist der Überrest eines prähistorischen Sees, des Lisan-Sees, der einmal von → Hazor bis nahe → Elat reichte. Konstellationen von fünf bedeutenden Siedlungsplätzen, z.B. aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., um den Ġor es-Ṣāfī herum sind für die Entstehung der Sodom-Tradition, zu der die Zahl 5 ursprünglich nicht gehört, ebenfalls bedeutungslos.

Was bedeutet Sodom und Gomorrha?

Sodom (hebräisch סדום ) und Gomorra (hebräisch עמורה ; andere Schreibweisen: Gomorrha, englisch Gomorrah) sind zwei in der Bibel genannte Städte, die den Mittelpunkt einer Erzählung bilden. Die Bedeutung der Namen ist nicht gesichert, ebenso wenig die genaue Lage der Städte.

Was war der Untergang von Sodom und Gomorrha?

„Die Zerstörung nicht nur von Tall el-Hammam (Sodom), sondern auch dessen Nachbarn (Gomorrha und die anderen Orte der Ebene) wurde höchstwahrscheinlich durch eine Meteoriten-Detonation in der Luft verursacht“, bekräftigen beide.

Wo liegt Gomorrha?

Archäologen glauben, die biblische Stadt Sodom in Jordanien ausgegraben zu haben. Sie fanden Anzeichen für einen Meteoriteneinschlag vor Tausenden von Jahren. Laut Bibel hat Gott die sündigen Städte Sodom und Gomorra ausgelöscht, indem er auf sie „Schwefel und Feuer“ herabregnete.

Warum Salzsäule?

Die Redewendung hat ihren Ursprung im Pentateuch in der Geschichte vom Gericht über Sodom und die Rettung Lots: Beim Verlassen der Stadt Sodom verstieß Lots Frau gegen das Verbot, sich zur zerstörten Stadt umzudrehen. Daher wurde sie bestraft: „Als Lots Frau zurückblickte, wurde sie zu einer Salzsäule.

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