Mengenelemente
Chlorid (Cl, Cl– ,im Körper Vorkommen als Natrium- und Kaliumchlorid)
- Bestandteil der Magensäure
- Beteiligt am Wasser- sowie am Säure-Basen-Haushalt
- 800–850 mg
- Bestandteil des Kochsalzes (in unserer Ernährung mit Fleisch und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln überreichlich enthalten)
Selten, allenfalls bei starkem Erbrechen oder extremem Schwitzen, Diuretikaeinnahme oder Cushing-Syndrom. Beschwerden:
- Durst
- Benommenheit
- Ödeme, Kollapsneigung
Selten, z. B. bei chronischen Durchfällen, bestimmten Nierenleiden und übersteigerter Atmung (Hyperventilation).
Kalium (K, K+ ) hat großen Einfluss auf die
- Nerven- und Muskelfunktion
- Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts
- 2,5 g
- Pilze, Bananen, Bohnen, Käse, Spinat, Kartoffeln
Selten, außer als Nebenwirkung durch zu starke Abführmittel oder Diuretika, Durchfall und Erbrechen sowie Nierenerkrankungen. Beschwerden:
- Verstopfung
- Muskelschwäche bis hin zur Lähmung
- Herzstolpern
Starker Kaliummangel ist lebensbedrohlich.
Häufig als Nebenwirkung, z. B. von ACE-Hemmern, kaliumsparenden Diuretika oder Zytostatika.
- Führt zu unklaren Beschwerden, oft ähnlich dem Kaliummangel
- Extremer Kaliumüberschuss (durch Spritzen oder Infusionen) führt zu Herzstillstand
Kalzium (Calcium, Ca, Ca2+)
- Bildet zusammen mit Phosphat den wichtigsten Teil der Knochen- und Zahnsubstanz
- Beteiligt an der Blutgerinnung
- Erregungsübertragung von Nerven auf Muskel
- Muskelkontraktion
- 800 mg, bei Kindern und Schwangeren etwa 1 g
- Hoher Kalziumgehalt in Milchprodukten, Sesamkeimen, Algen
Leichter Kalziummangel ist sehr häufig, wegen erhöhten Bedarfs (Schwangerschaft, Pubertät, Stillzeit), übermäßiger Ausscheidung (z. B. durch Diuretika) oder hormoneller Störungen (siehe Hormone). Beschwerden:
- Trockene, rissige Haut, Haarausfall, Querrillen an den Nägeln
- Pelzigkeitsgefühl und Kribbeln der Haut
- Krämpfe der Muskulatur1, Krampfanfälle
- Langfristig droht Osteoporose
Bei hormonellen Störungen (z. B. Überfunktion der Nebenschilddrüse) oder bei bösartigen Tumoren mit Knochenmetastasen. Beschwerden:
- Muskelschwäche, seelische Beschwerden (v. a. Depressionen)
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
- Bei plötzlicher übermäßiger Kalziumzufuhr droht hyperkalzämische Krise mit vermehrtem Wasserlassen, Erbrechen und Austrocknung bis hin zum Koma
Magnesium (Mg, Mg2+ )
Wichtig bei
- Vielen Enzymreaktionen
- Muskelaktivität
- Erregungsbildung und leitung im Herzen
- 300–400 mg
- Sojamehl, Gerste, Reis, Weizenkleie, Linsen, Nüsse, Spinat
Leichter Mangel ist häufig, z. B. bei älteren Menschen, Erbrechen, Durchfall oder bei erhöhtem Bedarf (in Schwangerschaft und Stillzeit, bei Sportlern, Diabetikern, Alkoholikern). Beschwerden:
- Müdigkeit und Muskelkrämpfe (Waden)
- Herzstolpern
- Bei Schwangeren: Gebärmutterkontraktionen, vorzeitige Wehen
Ein Magnesiumüberschuss kommt außerhalb schwerster Erkrankungen oder medizinischer Therapien nicht vor.
Natrium (Na, Na+ )
- Reguliert zusammen mit Kalium den Wasserhaushalt
- Beeinflusst die Nerven- und Muskelaktivität
- 550 mg
- Bestandteil des Kochsalzes (in Fleisch und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln überreichlich enthalten)
- Bei Bluthochdruck sollte der Konsum bewusst reduziert werden, siehe auch Kochsalzvermeidung
Bei Erbrechen, Durchfall, Salzverlusten über die Niere (Diuretika), zu wenig Essen und Trinken im Alter (Mangelernährung im Alter) sowie schwerer Herzinsuffizienz. Beschwerden:
- Erschöpfung
- Schockzustand
- Kopfweh, akute Verwirrung
- Starkes Durstempfinden
- Muskelkrämpfe, Oberbauchkrämpfe, Krampfanfälle
Bei Durchfallerkrankungen, Fieber, Schwitzen, Wasserverlusten über die Niere (kaliumsparende Diuretika), hormonellen Störungen, Kortisontherapie. Beschwerden:
- Fieber, Verwirrungszustände, Schwäche bis zum Koma
- Neurologische Störungen
- Epileptische Krampfanfälle
Phosphor (P, vorkommend als Phosphat, PO43 – )
- In Knochen und Zähnen
- Wirkt im Energiestoffwechsel mit
- 750 mg, bei Heranwachsenden bis 1,25 g
- Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Getreide
Selten, Vorkommen wie bei Kalziummangel. Beschwerden:
- Knochenschädigung
- Muskuläre Probleme
- Kurzfristig: Magen-Darm-Störungen
- Langfristig: Gefahr einer Osteoporose durch negative Beeinflussung des Kalziumstoffwechsels
Schwefel (S) ist Bauteil von
- Vitamin B1 und Biotin
- Keratin (Knorpel, Haut und Haare)
- ca. 0,9–1,2 g
- In eiweißreichen und scharf schmeckenden Lebensmitteln (z. B. Knoblauch, Hühnerei)
Nicht bekannt
Nicht bekannt
Essenzielle Spurenelemente (Auswahl)
Eisen (Fe, Fe2+, Fe3+)
Schlüsselbaustein für Hämoglobin und damit wichtig für
- Blutbildung
- Sauerstofftransport und speicherung im Blut
- Männer, Frauen nach den Wechseljahren: 10 mg; Frauen vor Wechseljahren: 15 mg
- Fleisch, Leber, Hülsenfrüchte, Vollkorn5
Häufig bei akuten oder chronischen Blutungen (v. a. Mädchen) in Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit.
Führt zu charakteristischen Beschwerden, ausführlich bei der Eisenmangelanämie beschrieben
Selten. Bei andauernder Überversorgung drohen Organschäden und das Krebsrisiko steigt. Bei einer genetisch bedingten Eisenstoffwechselstörung (Hämochromatose, Hämosiderose) ist ein Zuviel an Eisen schädlich2.
Fluor (F)
Wichtig für
- Zahnschmelz
- Knochenwachstum
- 1,5–4 mg (Empfehlungen für Kinder Zahnpasta, Fluorid)
- Seefisch, schwarzer Tee, fluoridiertes Kochsalz
In Deutschland verbreitet. Zur Vorbeugung gibt es fluoridiertes Speisesalz und fluoridierte Zahnpasta. Beschwerden:
- Karies
- Osteoporose
- Arteriosklerose
Bisweilen Fluorose mit fleckiger Verfärbung der Zähne
Jod (Iod, I)
Wichtig für Produktion der Schilddrüsenhormone T4 ( Thyroxin) und T3 ( Trijodthyronin)
- 180–200 g, in der Schwangerschaft 250 µg; vorbeugende Einnahme von 150–200 µg Jod tägl. empfohlen, siehe auch Jod in der Schwangerschaft.
- Seefisch, Milch, Eier und jodiertes Kochsalz
In Deutschland ursprünglich weitverbreitet, siehe auch Jod. Zur Vorbeugung werden heute Speisesalz und Futtermittel in der Viehzucht jodiert. Beschwerden:
- Kropfbildung
- Unterfunktion der Schilddrüse
- Entwicklungsstörungen
Selten. Manche Menschen haben eine Jodunverträglichkeit, sie zeigt sich durch gereizte Haut und Schleimhäute, Ausschlag, Schnupfen und Kopfschmerzen.
Bei der Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln besteht Schockgefahr.
Kupfer (Cu, Cu2+)
- Wichtig für Blut- und Pigmentbildung
- Beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Arthrose vor
- 1,5–3 mg (während der Stillzeit bis 10 mg)
- Leber, Getreide, Gemüse, Portwein, Sherry, Nüsse
Selten. Beschwerden:
- Anämie, Pigmentstörungen
- Infektanfälligkeit
- Schlafstörungen
- Arteriosklerose, Bluthochdruck
- Störungen des Nervensystems, Wachstumsstörungen
- Fraglich: Auslöser der Alzheimer-Demenz
Selten chronische Vergiftung durch Pestizide, Leitungswasserkontaminierung oder Farbpigmente. Beschwerden:
- Entzündungen in Verdauungstrakt, Atemwegen und Gelenken
- Leberschädigung 3
Mangan (Mn).Beeinflusst
- Den Fettstoffwechsel
- Das Hormonsystem
- Die Blutgerinnung
- 2–5 mg
- Vor allem pflanzliche Lebensmittel, z. B. Haferflocken, Weizenvollkorn, Soja, Nüsse, Reis
Selten, kann z. B. durch Kalziumpräparate, hohen Alkoholkonsum oder starke Mangelernährung entstehen
Selten
Selen (Se)
- Schützt Zellmembranen vor oxidativer Zerstörung, deshalb häufig in Anti-Aging-Präparaten
- 20–100 µg
- Knoblauch, Innereien, Seefisch, Eigelb, Fleisch
Kommt in Europa außer bei Risikogruppen (z. B. Frühgeborene oder Alkoholiker) nicht vor
Selten, bei monatelanger Überversorgung:
- Übelkeit, Durchfall
- Muskelschwäche
- Später: Ausfall von Haaren und Fingernägeln, fleckiger Zahnschmelz
- eventuell erhöhtes Diabetes-Risiko
Zink (Zn).Unterstützt die
- Wundheilung
- Speicherung von Insulin
- Immunabwehr4
- Schützt den Verdauungstrakt vor Entzündungen
- Männer 15 mg, Frauen 12 mg, erhöhter Bedarf in der Pubertät
- Rotes Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Vollkorn, Ölsaaten (z. B. Sesam, Sonnenblumenkerne), Nüsse, Pilze, Hefe
Ausgeprägter Mangel ist selten. Beschwerden:
- Unregelmäßige Periode
- Eingeschränkte Fruchtbarkeit
- Gehäuft Fehlgeburten
- Wachstumsstörungen
- Anämie
Selten. Die über den Bedarf hinausgehende Einnahme von Zink stört die Kupferaufnahme im Magen-Darm-Trakt.