Was-zepter in bedeutung von anubis

Der Tod spielte seit jeher eine zentrale und wichtige Rolle im Leben der Menschen, was sich auch in den Gottheiten praktisch aller Kulturen wiederspiegelt: nahezu überall auf der Welt kannten die Menschen neben Göttern für Liebe und Krieg, Handel und Fruchtbarkeit oder Sonne und Mond auch stets einen Totengott. Im alten Ägypten, das einen besonders elaborierten und ritualisierten Umgang mit Verstorbenen entwickelte, kam dem Totengott Anubis eine ganz besondere Bedeutung zu. Wenn man es ganz genau nimmt, war der Schakal-köpfige Anubis (oder auch Inpu oder Anpu) nämlich nicht der Gott der Toten sondern der Gott des Totenkults und der Mumifizierung.

Die Ägypter glaubten daran, dass ein Mensch nach dem irdischen Leben im Jenseits weiterleben könne, allerdings nur, wenn die Totenriten exakt und peinlich genau eingehalten würden und der Leib des Verstorbenen durch Mumifizierung erhalten bleibt. Anubis’ Aufgabe war es, über die Mumifizierungsriten zu wachen und danach den Toten über den Fluß Eridanus zu begleiten, der die Welten der Toten von der der Lebenden trennt. Dieser Aufgabe verdankt er auch sein Ausehen, denn Schakale und Hunde galten bei Wüstenvölkern als Träger der Seelen Verstorbener. Neben dem bekannten Symbol des Anch (Henkelkreuz oder Nilschlüssel) wird Anubis meist auch mit dem sogenannten Was-Zepter dargestellt, einem Stab mit einer Art Haken am Ende, oft in Gestalt eines Tierkopfes. Im Gegensatz zum Anch ist die Bedeutung des Was-Zepters umstritten, es scheint sich aber um ein Autoritätssymbol zu handeln, das sich möglicherweise aus einem Hirtenstab abgeleitet hat.

In Stein gemeißelt sehen wir den Pharao mit ebenmäßigen Gesichtszügen, vollen Lippen, breitschultrig und mit schlanker Taille. Die ägyptischen Herrscher ließen sich idealisiert abbilden, in jugendlicher Schönheit, egal wie alt sie tatsächlich waren. Nur Wenige wichen von dieser Darstellungsweise ab.

Pharaos gottgleiches Aussehen

Pharao mit dickem Bauch, schiefer Nase, krummem Rücken und O-Beinen? – So konnte sich kein Gottkönig auf Erden abbilden lassen, auch wenn die Realität manchmal so aussah. Schönheit und Würde sollten Pharaos Statuen ausstrahlen. Der Betrachter sollte auf den ersten Blick sehen: Der König war den Göttern gleich. Seine Untertanen sahen das nicht so eng. Von ihnen kennen wir Bilder mit dicken Bäuchen (als Zeichen für ihren Wohlstand) oder körperlichen Gebrechen (zwergenwüchsig, Krüppelfuß). Doch auch wenn Gesicht und Körper eines Pharaos idealisiert dargestellt wurden, können wir bei Statuen davon ausgehen, dass zumindest einige Gesichtszüge dem ihrer menschlichen Vorbilder entsprochen haben.

Der breitschultrige Ramses II. mit idealisierten Gesichtszügen
Memphis
Neues Reich, 19. Dynastie

Welcher Pharao ist wer?

Bei den Reliefs, bei denen wir das Gesicht des Pharaos im Profil sehen, können wir die Herrscher nicht mehr ganz so gut voneinander unterscheiden. Hier war das auch nicht von Bedeutung, denn der Inhalt war hier wichtiger als die Darstellung. Hauptsache war, sein Name stand geschrieben. Denn ohne seinen Namen geriet er in Vergessenheit und konnte nicht bis in alle Ewigkeit existieren. Herrscher ließen sogar die Namen ihrer Vorgänger ausmeißeln und den ihren darüber schreiben. Aus XY gibt ein Opfer wurde YX gibt ein Opfer. Diese „Usurpation“, wie der Fachbegriff unter Ägyptologen lautet, finden wir, wenn auch nicht ganz so häufig, sogar bei Statuen. Obwohl sie von ihrem Gesicht her eindeutig einem bestimmten Pharao zugewiesen werden können, stehen doch die Königsamen eines anderen dort geschrieben.

Damit kein Nachfolger die Reliefs usurpieren konnte, meißelten die späten Ramessiden, wie hier Ramses III., ihre Namen tief in den Stein.
Tempel von Medinet Habu, Theben-West
Neues Reich, 20. Dynastie

Pharaos Kronen und Kopfbedeckungen

Der Pharao trug auf seinem Kopf unterschiedliche Kronen und Kopfbedeckungen, die fast alle eine, teilweise für uns heute schwer deutbare, mystische Bedeutung hatten.

Hedjet – die weiße Krone Oberägyptens

Die hedjet ist die weiße Krone Oberägyptens. Sie war die Verkörperung der oberägyptischen Göttin Nechbet.

Deschret – Die rote Krone Unterägyptens

Die deschret ist die rote Krone Unterägyptens. Sie galt als Verkörperung von Uto, Schutzgöttin von Unterägypten.

Die Doppelkrone

Die Doppelkrone (griech. Pschent, altäg. Sechemty = „die beiden Mächtigen“) setzt sich aus den beiden Kronen von Ober- und Unterägypten zusammen. Der Pharao zeigte mit der Pschent, dass er der „Herrscher der beiden Länder“ war.

Die Atef-Krone

Die Atef-Krone ist zusammengesetzt aus der weißen Krone Oberägyptens und zwei Maat-Federn, die an beiden Seiten angebracht sind. An manchen Atef-Kronen konnten sich zusätzlich am unteren Ende zwei Widderhörner und am oberen Ende eine Sonnenscheibe befinden. Der Pharao trug sie nur zu bestimmten Kulthandlungen.

Der blaue Kriegshelm

Den blauen Kriegshelm (Chepresch) mit den goldenen Verzierungen trugen die Pharaonen seit der 18. Dynastie.

Das Nemes-Kopftuch

Das Nemes-Kopftuch hatte zwei herabfallende Seiten und wurde hinten zusammengebunden.

Das Chat-Kopftuch

Das Chat-Kopftuch war eine einfachere Variante des Nemes-Tuches.

Symbole, Zepter und weitere Attribute

Geier, Kobra und Uräusschlange

An den verschiedenen Kopfbedeckungen prangten Geier und Kobra, die beiden Schutzgöttinnen Nechbet und Uto von Ober- und Unterägypten. Auf manchen sehen wir nur die Uräusschlange. Das lateinische Uräus kommt vom griechischen ouraios, das sich wiederum vom ägyptischen “die sich Aufbäumende” ableitet. Wir ihr Name schon sagt, ist sie immer aufgerichtet dargestellt – angriffsbereit gegen die bösen Mächte.

Krummstab, Geißel und andere Zepter

Die wohl bekanntesten Symbole pharaonischer Macht sind der Krummstab (mitte) und die Geißel (rechts, der Wedel). Der Krummstab heißt auf altägyptisch heka und bedeutet herrschen. Er stellt wahrscheinlich einen Hirtenstab dar. Die Geißel (nechech) ist ein kurzer Stab mit drei herabhängenden Strängen. Sie könnte eine Hirtenpeitsche oder einen Fliegenwedel darstellen. Die genaue Bedeutung von Krummstab und Geißel sind uns nicht bekannt. Vielleicht wollte der Pharao damit zum Ausdruck bringen, dass er sein Volk wie der Hirte seine Schafe beschützen kann. Der Totengott Osiris wird fast immer mit Krummstab und Geißel dargestellt.

Das Was-Zepter

Das Was-Zepter endet oben in dem Kopf eines Tieres, wahrscheinlich dem eines Seth-Tieres. Seth galt als gewalttätiger aber auch mächtiger Gott. Der Träger demonstrierte mit diesem Zepter sowohl seine Macht als auch seine Gewalttätigkeit, die er gegen die Feinde Ägyptens richtete.

Das Sechem-Zepter

Der Name dieses Zepters Sechem bedeutet Macht. Die göttliche Macht soll mit dem Sechem auf den Herrscher übertragen werden.

Der falsche Bart und sonstige Attribute

Ein typisches Merkmal für den Pharao ist der „Pharaonenbart“. Ein künstlicher, mit Bändern versehener Bart, der gewellt, trapezförmig oder gerade sein konnte und der an das Kinn des Pharaos gebunden wurde. Da diesen Bart auch Götter trugen (wenn auch in einem etwas anderen Stil: ein wenig schmaler und in einem geschwungenen Bogen nach oben, während der Pharaonenbart glatt herunterhing) sollte er die Göttlichkeit des Pharaos verdeutlichen.

Der wesech-Kragen

Um den Hals trug der Pharao einen vergoldeten Kragen der mit Perlen verziert sein konnte und bei den Ägyptern wesech hieß.

Der Tierschwanz

Der Tierschwanz (führt auf dem Bild am rechten Bein des Pharaos entlang) ist noch ein Überbleibsel aus früher Zeit, wo sich der erfolgreiche Jäger das Fell des erlegten Tieres als Trophäe um seinen Körper schlang.

Was

Anubis wird vorwiegend als liegender schwarzer Hund, Schakal oder als Mensch mit einem Hunde- oder Schakalkopf dargestellt. Er trägt meistens ein Was-Zepter und ein Anch. Selten zeigen ihn Abbildungen auch mit Widderkopf.

Für was steht das Zepter?

Das Zepter ist ein wichtiger Teil der Krönungsinsignien. Es ist ein ellenlanger, oft reich verzierter Stab aus wertvollem Metall. Als königlicher Herrscherstab symbolisiert es die weltliche Macht des Königs. Auch das Zeichen des Zepters besitzt wie die Königssalbung alttestamentarische Bezüge.

Wer hat einen Zepter?

Es ist das Symbol des Herrschers eines Reiches und wurde ursprünglich von Kaisern und Königen, später auch von Fürsten getragen. Das Zepter kann eine unterschiedliche Bekrönung haben. So sind besonders in der Heraldik Zapfen, Adler, Kreuz, Krone, Lilie, Schwurhand und Reichsapfel als Endenform verbreitet.

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