Was tun wenn man sich vom Partner nicht verstanden fühlt?

Beziehungsprobleme - Dieses geheime Muster steckt dahinter

Du, dein Partner oder ihr beide seid schon länger in eurer Beziehung unglücklich? Immer öfter gibt es Streit? Dann habt ihr Beziehungsprobleme. Doch das ist noch kein Grund Schluss zu machen

Du ziehst ja auch nicht gleich um, nur weil in deiner Wohnung Chaos herrscht. Es braucht nur aufgeräumt zu werden. Dazu kommt, dass Ordnung gelernt werden kann, um neues Chaos zu vermeiden.

Genauso verhält es sich in deiner Beziehung. Es kommt zu Beziehungsproblemen, weil ihr noch nicht gelernt habt, wie man sie in Ordnung hält.

Tatsächlich lassen sich die meisten Beziehungsprobleme auf ein geheimes und zerstörerisches Beziehungsmuster herunterbrechen.

Das Drama-Dreieck.

Mein Name ist Steffen Raebricht und in diesem Artikel zeige ich dir, wie dir dieses geheime Drama-Dreieck Beziehungsprobleme bereitet. (Ich stehe für Geschlechter-Gerechtigkeit. Um den Lesefluss aufrecht zu erhalten, spare ich das Feminisieren ein.)

1. Beziehungsprobleme - Das Drama-Dreieck ist schuld


Es gibt eine Menge Symptome für Beziehungsprobleme:

  • Du kannst es deinem Partner nicht recht machen
  • Der Partner tut Dinge, die dich stören, trotz Hinweisen
  • Dein Partner muss immer seinen Willen durchsetzen
  • Du nimmst deinen Partner nicht ernst
  • Gespräche führen meistens zu Streit
  • Ihr sprecht nicht mehr über Wesentliches
  • Im Bett herrscht Flaute
  • Probleme werden nicht mehr angesprochen
  • Du hast resigniert
  • Ein Partner hat eine Affäre, trotz geschlossener Beziehung

Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Kurz gesagt:

Man hat Beziehungsprobleme, wenn man sich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlt.

Sich nicht wohlfühlen: Hier kommt das Drama-Dreieck ins Spiel. (Es stammt kommt von einer psychologischen Methode, die sich Transaktionsanalyse nennt. Ein schrecklicher Begriff. Aber die Methode ist sehr gut und verständlich.)

Drama ist: Wenn alle Parteien am Ende eines "psychologischen Spiels" mindestens schlechte Gefühle haben.

Schluss mit Drama!

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Lass uns den Satz auf seine Bedeutung untersuchen:

  • Alle Parteien: Also jeder ist betroffen
  • Am Ende eines psychologischen Spiels: Es wird ein unbewusster Kommunikations-Ablauf durchgespielt - Du kennst das Phänomen vielleicht als "Teufelskreis"
  • mindestens schlechte Gefühle: Schlechte Gefühle auf beiden Seiten ist das Mindeste, was am Ende herauskommt. Doch dabei muss es nicht bleiben. Beziehungskrisen, Scheidungsanwalt, blaue Flecken und sogar das Leichenhaus können eine Folge von Drama sein

Du siehst, psychologische Spiele im Drama-Dreieck sind überhaupt nicht zum Lachen. Die Sängerin Mary J. Blige besingt in ihrem Song No More Drama, wie leid sie Drama-Spiele ist:

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Das Problem am Drama-Dreieck ist, dass die Beteiligten meistens nichtmal wissen, dass sie innerhalb dieser unheilvollen Dynamik spielen.

Dem schaffen wir jetzt Abhilfe.

Das Drama-Dreieck besteht aus den Rollen

  • Retter
  • Verfolger
  • Opfer

Jeder Partner fängt in einer anderen Rolle an zu spielen.

Angenommen eine Frau kann es ihrem Partner nicht Recht machen. Bevor er seine Unzufriedenheit äußert, gibt es wahrscheinlich einen Moment, in dem sie es ihm recht machen wollte.

Somit startet sie in der Retter-Rolle. In diesem Fall lädt sie ihren Partner in die Opfer-Rolle ein. Denn sie trifft Annahmen darüber, was für ihn gut sein könnte, ohne dass sie es tatsächlich weiß. Er selbst äußert sich ebenfalls nicht. Damit trägt er zur unheilvollen Entwicklung bei.

Wenn sie ihm beispielsweise recht zu machen versucht, stellt sie Vermutungen darüber an, was er will. Damit bringt sie ihn in eine Opfer-Position ihres guten Willens.

Indem der Mann anfängt zu nörgeln, wechselt er die Rolle. Er geht von der Opfer-Rolle zur Verfolger-Rolle: 

“Was hast du denn schon wieder gemacht?”

Mit diesem Verhalten lädt er sie in die Opfer-Rolle ein. Sie ist vielleicht ganz bedröppelt darüber, dass sie es schon wieder nicht recht machen konnte.

Dein Partner hat sich aufgeregt, du bist bedröppelt: Drama!

Ihr habt nun einen Drama-Zyklus durchlaufen. Weitere werden mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen. Das Drama-Dreieck setzt eine Abwärtsspirale eurer Beziehung in Bewegung und hält sie mit weiteren Drama-Zyklen am Laufen.

  • Der Streit wird heftiger
  • Die Distanz wird größer
  • Das kann bis zum Beziehungsende führen

Ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben, wie sich das Drama-Dreieck auf Beziehungen auswirkt. Wenn Beziehungsprobleme der Vergangenheit angehören sollen, könnte es interessant für dich sein.

Schluss mit Drama!

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2. Beziehungsprobleme lösen


Menschen spielen unter anderem psychologische Spiele im Drama-Dreieck, weil es ihnen Aufmerksamkeit bringt ohne zu viel Nähe aufzubauen

Eine intime Beziehung löst bei vielen Menschen Angst vor Verletzung aus. Denn sich wahrhaftig einzulassen erfordert eine Menge Mut. Man ist dann auch verletzbar. Das wollen die meisten Menschen vermeiden.

Deswegen spielen sie im Drama-Dreieck, das sie regelmäßig auf emotionale Distanz zu ihrem Spielpartner bringt. Das sind die Vorteile von Spielen:

  • nicht zu viel Nähe zum Partner
  • viel Aufmerksamkeit
  • sich nicht wahrhaft zeigen müssen

Das bringen dir Spiele im Drama-Dreieck noch:

  • dass du dich schlecht fühlst - oder schlimmer
  • dass sich dein Partner schlecht fühlt - oder schlimmer
  • dass sich Zwietracht ausbreitet und Verbundenheit schwindet
  • dass du dich selbst geheimen (und oftmals zerstörerischen) Lebenszielen näher bringst (“Zu meinem Topf gibt es keinen Deckel”, “Ich werde einsam sterben”, “Immer werde ich enttäuscht”...)

Um aus dem Drama-Dreieck auszusteigen, kannst du viele Schritte unternehmen. Ich will dir ein paar vorstellen.

  1. Selbstfürsorge
  2. Wissen, was du willst
  3. Deine Lieblingsposition im Drama-Dreieck kennen

1. Selbstfürsorge 

Selbstfürsorge bedeutet auf dich zu achten.

  • auf dein Denken
  • auf dein Fühlen
  • auf dein Handeln

Es bedeutet Verantwortung für diese drei Bereiche zu übernehmen und darauf zu achten, dass es dir gut geht.

Das hat nichts mit Egoismus zu tun, der als übermäßige Selbstbezogenheit definiert wird. Selbstfürsorge ist angemessene Selbstbezogenheit. Die ist erlaubt und sogar erwünscht!

Lass uns das Prinzip an einem überzogenen Beispiel verdeutlichen:

Stell dir vor du würdest deine angemessene Selbstbezogenheit vernachlässigen. Um anderen zu helfen isst du nichts mehr. So bleibt mehr Zeit zum Unterstützen. Wie lange würdest du mit deiner Aufopferung durchhalten?

Spätestens nach ein paar Wochen wärst du ein Pflegefall, weil du so abgemagert wärst, dass andere dich nun unterstützen müssten.

Genauso verhält es sich oftmals mit dem Gefühlsleben. Viele verausgaben sich emotional und müssen irgendwann gestützt werden, weil ihre Balance von Selbstfürsorge nicht gut ausgerichtet ist. Hier ein paar Indizien, dass deine Selbstfürsorge an manchen Punkten nicht gut balanciert ist. Du:

  • bist ärgerlich, obwohl du es nicht sein willst
  • fühlst dich ungesehen und unverstanden
  • fühlst dich als Opfer deiner Umwelt
  • fühlst dich machtlos
  • fühlst dich von anderen abhängig
  • fühlst dich gefangen in Verpflichtungen
  • hast den Eindruck, dass du Dinge tun musst

Neulich hatte ich eine Verabredung zu 18:00 Uhr. Um 18:15 erhalte ich eine Whatsapp mit dem Standort meines erwarteten Besuchs und der Aussage: “Ich brauche noch eine Stunde.”

Ich gebe den Standort im Routenplaner ein und sehe, dass es noch mindestens 1,5 Stunden sind.

Ich habe bereits Hunger. Aus gesunder Selbstfürsorge heraus entschließe ich mich zu essen. Als mein Besuch über 2 Stunden später eintrifft und nach Abendessen fragt, biete ich verschiedene Dinge zu Essen an und gebe zu verstehen, dass ich bereits gegessen hätte.

Verärgert geht mich mein Besuch an: “Wieso hast du schon gegessen?”

Ich: “Weil ich Hunger hatte. Wäre es dir lieber gewesen, dass ich jetzt stinksauer wäre - weil über 2 Stunden hungrig auf dich warte?”

Mein Besuch entspannt sich darauf sichtlich und zeigt Einsicht. Ich bereite ihm etwas zu essen zu und der Abend verläuft freudvoll.

Indem du auf angemessene Weise für dich und deine Bedürfnisse sorgst, kannst du Drama vermeiden, dass von deiner Seite aus startet.

2. Wissen was du willst

Kennst du das?

Du fragst deinen Partner am Freitag Abend, was er machen will und er sagt: “Keine Ahnung, schlag du was vor.” Du hast die Idee, dass ihr zum Italiener geht.

Später regt sich dein Partner auf: “Immer geht es nach deiner Nase.”

In diesem Fall weiß dein Partner nicht, was er will bzw. er hat es nicht klar geäußert. Daraus können Situationen entstehen, die Streit auf den Plan rufen.

Du kannst Streit vermeiden, indem du diese Frage stellst:

“Was will ich jetzt gerade?”

Wenn dein Partner unklar ist, kannst du das hier sagen:

“Okay, jeder von uns beiden denkt jetzt für sich 1 Minute lang darüber nach, was er am liebsten machen würde. Danach tauschen wir uns über unsere Ideen aus aus.”

Damit lädst du dich und deinen Partner ein, euch selbstständig Gedanken zu machen und euch darüber klar zu werden, was ihr wollt.

3. Deine Lieblingsposition im Drama-Dreieck kennen

Wenn du deine Lieblingsposition im Drama-Dreieck kennst, kannst du viel besser kritische Situationen erkennen, in denen du ins Dreieck gehst. Vielleicht hast du schon eine intuitive Idee, welche Position du am häufigsten besetzt. Du kannst deine Vorahnung ruhig vertrauen. 

So könnte es aussehen, wenn man aus seinen gewohnten Rollen aussteigt:

  • Als Retter: Dein Partner klagt über sein Leid auf der Arbeit. Du hast schon gefühlte 1 Million Tipps gegeben. Du weißt, dass der Retter deine Lieblingsposition ist. Deswegen entscheidest du dich beim nächsten Klagelied anders.
    Du hörst nur zu, statt Tipps zu geben. Du musst dir ganz schön auf die Zunge beißen, aber du schaffst es. Dadurch, dass du dieses mal keinen Tipp gegeben hast, eskaliert das Abendessen-Gespräch nicht zu einem Streit.
  • Als Opfer: Du traust dir häufig nicht zu eigene Entscheidungen zu treffen und fragst deswegen deinen Partner, wie er dein Outfit findet. Sein Urteil beeinflusst aber dein Gefühlsleben so stark, dass wenn er was Falsches sagt, der Abend gelaufen sein könnte.
    Deswegen entscheidest du dich, das anzuziehen, was dir gefällt und deine Gefühle von Unsicherheit auszuhalten. Wegen der Unsicherheitsgefühle suchst du dir einen Coach, um damit besser umgehen zu lernen.
  • Als Verfolger: Du weißt, dass du andere schnell verurteilst. Du fühlst dich gern überlegenen. Das gibt dir Sicherheit. Jedoch kommst du immer wieder in Streitigkeiten mit anderen. Es haben sich sogar schon Leute von dir distanziert. Das tat ganz schön weh, auch wenn du das vielleicht nicht nach außen zeigst.
    Deswegen entscheidest du dich, beim nächsten Urteil den Mund zu halten und über diese Frage nachzudenken: “Wie würde ich mich verhalten, wenn ich die gleiche Lebensgeschichte hätte, wie mein Gegenüber?” Das bringt dich in Kontakt mit deinem Mitgefühl und der Drang nach einem zu harten Urteil lässt nach.

Wenn dir die Rollen des Drama-Dreiecks bekannt vorkommen, kannst du dir auch eine Grundsatzfrage stellen.

Hast du wirklich noch Lust auf dieses anstrengende Beziehungs-Drama?

Falls nicht, kannst du deine eigene Lieblingsposition überdenken:

Das sind Ideen, wie du aus dem Drama-Dreieck aussteigen kannst. Um das größere Ganze besser zu verstehen, empfehle ich dir mein Buch zu lesen. In ihm erhältst du umfassende Kenntnisse über das Drama-Dreieck und wie du dich aus seinen zerstörerischen Fängen befreien kannst:

Schluss mit Drama!

Schnell zu lesen: Der Bestseller, zum Drama-Dreieck. Beziehungskonflikte beenden.

Weitere Beziehungstipps erhältst du hier.

3. Probleme vermeiden - Konkrete Schritte

Wenn du Beziehungsprobleme hast, ist das kein Weltuntergang. Vielmehr ist es ein Aufruf an dir selbst und der Beziehung zu arbeiten. Trennt ihr euch, nimmst du dein nicht entwickeltes Selbst sowieso nur mit in die nächste Beziehung.

Dich selbst zu entwickeln, und deine Beziehung, bringt dir langfristig gesehen Fähigkeiten, die dich in allen Lebensbereichen weiterbringen:

  • Beruf und Karriere
  • Finanziell
  • Familiär
  • Freunde
  • Gesundheit
  • Spiritualität

Deswegen finde ich es toll, dass du aktiv an deiner Beziehung arbeitest und zum Beispiel diesen Artikel bis zu Ende gelesen hast.

Als nächste konkrete Schritte empfehle ich dir:

  1. Fasse für dich zusammen, welche Aha-Erlebnisse du aus diesem Artikel gezogen hast
  2. Teile mit deinem Partner deine neuen Erkenntnisse - Triff dabei Ich-Aussagen: “Ich habe den Artikel gelesen und dabei für mich verstanden…”
  3. Bestelle dir mein Buch: “Beziehungsratgeber” - In ihm wird das größere Ganze der Beziehungsgestaltung erklärt

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So kannst du deine Beziehungsprobleme in den Griff bekommen. Falls du Fragen hast, Kommentare, konstruktives Feedback oder einfach nur ein paar nette Worte über diesen Artikel loswerden möchtest, nutze die Kommentarfunktion.

Ich freue mich, wenn meine Mühe für’s Schreiben Anerkennung findet.

Viele Grüße
Dein Steffen

Über den Autor: Steffen Raebricht 

Gründer von TA+

Transaktionsanalyse-Trainer, Selbstständig, Universitäts-Dozent (UT-Dallas), Trainer, Coach, Autor, Imker

Hier erfährst du mehr über Steffen

Was tun wenn man sich nicht geliebt fühlen vom Partner?

Statt zu erwarten, dass der Partner so denkt, fühlt und handelt wie wir, sollten wir ihn in seinem Anderssein akzeptieren. Statt den Partner ständig zu kritisieren oder uns gekränkt von ihm zurückzuziehen, können wir unserem Partner, wenn wir seine Bedürfnisse kennen, mit Liebe begegnen.

Wie merke ich dass die Beziehung kaputt ist?

Ihr schweigt euch eher an als miteinander zu sprechen? Dann ist das ein klares Zeichen, dass das Interesse am anderen nicht mehr vorhanden ist. Das Aus an Kommunikation bedeutet über kurz oder lang auch das Aus der Beziehung. Versucht euch und euren Partner zu beobachten, wenn ihr diskutiert oder streitet.

Was tun wenn man sich nicht verstanden fühlt?

Stellen Sie sich also vor, Ihr Gegenüber liegt für sich auch gerade in diesem Moment in seiner individuellen Sichtweise richtig und tut, denkt, fühlt eben genau das, was er oder sie gerade fühlt, denkt und tut.

Warum bin ich so genervt von meinem Partner?

Das liegt vor allem daran, dass ihr mal verliebt wart. Jeder Mensch hat Schwächen. Aber wenn du frisch verliebt bist, siehst du ganz automatisch über die Schwächen deines Partners hinweg. Dieses Phänomen - das zwischen 12 und 36 Monaten andauern kann - beschreibt die “rosarote Brille” ganz gut.

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