Was tun gegen Wasserbläschen im Gesicht?

Ein Hautausschlag um Mund und Nase ist typisch für die periorale Dermatitis (Mundrose). Eine mögliche Ursache kann übermäßige Hautpflege sein

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Von Dr. med. Irmela Manus (Redaktion), Aktualisiert am 05.10.2021

  • Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie
  • Beratende Expertin

Periorale Dermatitis – Kurz erklärt

Die periorale Dermatitis (auch Mundrose genannt) ist eine relativ verbreitete, nicht ansteckende Hauterkrankung, die üblicherweise nur im Gesicht auftritt. Am häufigsten sind Frauen vom Teenageralter bis etwa Mitte vierzig betroffen. Es können aber auch schon Kinder erkranken.

Symptome: Es bildet sich ein juckender oder mit Spannungsgefühl einhergehender Hautausschlag um den Mund herum. Seltener sind Stirn, Nase und/oder Augenlider betroffen.

Ursachen: Die genauen Ursachen sind unbekannt. Ein übermäßiger Gebrauch von Hautpflege- und kortisonhaltigen Produkten kann wohl zum Auslöser werden.

Diagnose: Die typischen Symptome ermöglichen meist schon die Diagnose. Wichtig ist es, andere Hautkrankheiten wie Akne, Rosazea oder Neurodermitis abzugrenzen.

Therapie: Oft besteht der wichtigste Therapieschritt darin, alle Kosmetikprodukte für eine Weile abzusetzen. Kortisonhaltige Cremes oder Salben müssen strikt gemieden werden. Allenfalls einzelne, gut verträgliche medizinische Hautpflegemittel sollten nach ärztlicher Anleitung angewendet werden.

Heilungschancen: Werden die ärztlichen Empfehlungen zur Hautpflege eingehalten, ist die Prognose gut. Meistens heilt die periorale Dermatitis nach einer Anfangsverschlechterung innerhalb von wenigen Wochen narbenlos ab. Sie kann allerdings auch wiederkehren.

Symptome: Wie zeigt sich eine periorale Dermatitis?

  • Bei der perioralen Dermatitis bildet sich ein Hautausschlag im Gesicht.
  • Üblicherweise ist der Bereich um den Mund herum (lateinisch: perioral) betroffen. Typisches Merkmal ist, dass der Ausschlag einen schmalen Streifen unmittelbar um die Lippen herum ausspart.
  • Auch Kinn, Wangen, Nasenpartie, Stirn oder Augenlider können betroffen sein. Selten breiten sie sich auf das ganze Gesicht oder den Hals aus.
  • Oft sind die Hautveränderungen symmetrisch auf beiden Gesichtshälften zu finden.
  • Die Gesichtshaut ist an den betroffenen Stellen gerötet und trocken, sie brennt und spannt. Manchmal juckt sie auch leicht.
  • Es bilden sich wenige Millimeter große rote Knötchen (Papeln) und oft auch kleine, mit Eiter gefüllte Pusteln. Eine leichte Schuppenbildung ist möglich.

So kann eine periorale Dermatitis aussehen

© dermis net

Ursachen: Wie entsteht eine periorale Dermatitis?

Was eine periorale Dermatitis genau verursacht, wird noch erforscht. Viele Betroffene haben anlagebedingt eine empfindliche Haut oder eine gewisse Bereitschaft zu allergischen Krankheiten (Atopie). Das bedeutet nicht, dass sie auch spürbar an einer Allergie oder an einer Neurodermitis erkrankt sein müssen.

  • Ausgangspunkt der perioralen Dermatitis kann wohl eine Irritation der Haut sein. Als möglicher und häufiger Auslöser gilt die übermäßige Anwendung von Hautpflege-Produkten oder kortisonhaltigen Mitteln.
  • Wird die Haut übermäßig oder falsch gepflegt, leidet die natürliche Hautbarriere.
  • Die Haut kann Flüssigkeit nicht mehr richtig speichern. Sie trocknet aus und reagiert gereizt. Vermutlich fördert das eine periorale Dermatitis.
  • Die Haut ist schlechter vor Krankheitserregern geschützt. Es kommt leichter zu Hautinfektionen.
  • Auch das Tragen medizinischer Gesichtsmasken fördert die Entstehung einer perioralen Dermatitis.
  • Um die Beschwerden und das Spannungsgefühl zu lindern, intensivieren Betroffene manchmal ihre Hautpflegemaßnahmen, was die Situation weiter verschlechtern kann.

Sonnenlicht beziehungsweise UV-Licht, mechanische Reizung und hormonelle Schwankungen können die Beschwerden verstärken.

Diagnose

Der Arzt oder die Ärztin erkennt eine periorale Dermatitis meistens an den charakteristischen Symptomen und Hautveränderungen.

Zur Sprache kommen außerdem die Hautpflege-Gewohnheiten und die verwendeten Hautpflege-Produkte. So lässt sich abschätzen, ob die Haut womöglich falsch oder einfach zu viel gepflegt wurde.

In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen erforderlich, um andere Erkrankungen wie eine Neurodermitis, Akne, Rosazea oder eine Kontaktallergie abzugrenzen. Dazu erfolgt bei Bedarf eine Blutuntersuchung oder die Entnahme einer kleinen Hautprobe unter örtlicher Betäubung.

Therapie: Was hilft gegen eine periorale Dermatitis?

Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist nicht bekannt. Deshalb gibt es keine spezielle Therapie

Nicht immer ist eine Behandlung nötig. Die Krankheit bessert sich manchmal nach einiger Zeit von selbst. Bei manchen Betroffenen bleibt die Mundrose allerdings ohne Therapie jahrelang bestehen.

Bewährt hat sich die sogenannte Nulltherapie: An den betroffenen Hautstellen wird mehrere Wochen lang konsequent auf alle Hautpflegemittel verzichtet. Dazu zählen Hautcremes, Waschlotionen, Kosmetika und vor allem auch kortisonhaltige Salben.

Manchen Betroffenen fällt das schwer, denn sie haben sich über viele Jahre an ihre Pflegemittel gewöhnt. Anfangs kann es vorkommen, dass sich die Beschwerden zunächst verschlimmern.

Eventuell verschreiben Arzt oder die Ärztin für die Phase der Kosmetika-Enthaltsamkeit einzelne, gut verträgliche medizinische Hautpflegemittel oder bestimmte örtlich wirksame Arzneien. Sie sollten nach genauer ärztlicher Anweisung verwendet werden.

Bei einer ausgeprägten perioralen Dermatitis können auch antientzündliche rezeptpflichtige Cremes (mit dem Wirkstoff Pimecrolimus), antibiotische Cremes zur örtlichen Anwendung oder Antibiotika-Tabletten (meist Tetrazykline) kurzzeitig zum Einsatz kommen.

Der Erfolg der Therapie sollte nach spätestens drei Wochen überprüft und die Behandlung gegebenenfalls angepasst werden.

Wie lange dauert eine periorale Dermatitis?

Werden die Empfehlungen einhalten, ist die Prognose der perioralen Dermatitis üblicherweise gut. Die Beschwerden klingen in der Regel nach wenigen Wochen vollständig und ohne Narben ab.

Die Krankheitsschübe können allerdings wiederkehren – insbesondere dann, wenn die alten Gewohnheiten übermäßiger Kosmetika-Anwendung wieder aufgenommen werden.

Am besten klären Betroffene individuell in ihrer hautärztlichen Praxis, welches Make-up oder welche Cremes in ihrem Fall optimal sind, und welche Pflegeprodukte sie längerfristig verwenden sollten.

Professorin Dr. med. Silke Hofmann

Beratende Expertin

Professorin Dr. med. Silke Hofmann, Fachärztin für Dermatologie, Allergologie, Berufsdermatologie (ABD) und Medikamentöse Tumortherapie, ist Chefärztin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie am HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal sowie Inhaberin des Lehrstuhls für Dermatologie der Universität Witten-Herdecke. Sie ist Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).

Quellen:

Jason Reichenberg, MD, "Perioral (periorificial) dermatitis", ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc. //www.uptodate.com (Abgerufen im Juni 2021)

//www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-8-2020/vorsicht-mundrose (20.02.2020, abgerufen September 2021)

//www.altmeyers.org/de/dermatologie/periorale-dermatitis-969 (13.01.2021, abgerufen September 2021)

Moll I: Dermatologie, Duale Reihe, 8. Auflage, Stuttgart Thieme Verlag 2016

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten

Wie bekommt man Wasserbläschen weg?

Kratzen Sie nicht an juckenden Pusteln. Kalte Kompressen auf den betroffenen Hautpartien können hilfreich sein. Die Haut sollte trocken gehalten werden. Ein sanftes Peeling kann den verstopften Schweißdrüsen vorbeugen, indem beispielsweise tote Hautzellen entfernt werden.

Was bedeuten Wasserbläschen auf der Haut?

Sie können bei Infektionen (beispielsweise Herpes simplex, Herpes zoster (Gürtelrose), Pocken), Autoimmunerkrankungen wie Pemphigus vulgaris oder auch bei allergischen Reaktionen auftreten. Blutige Bläschen findet man vor allem bei Gefäßentzündungen (Vaskulitis) oder Blutgerinnungsstörungen.

Warum bekommt man Wasserbläschen?

Die Flüssigkeit besteht aus Wasser und Eiweißen, die aus dem verletzten Gewebe sickern. Blasen bilden sich gewöhnlich als Reaktion auf eine bestimmte Verletzung wie Verbrennungen und Hautreizungen und betreffen in der Regel die obersten Hautschichten. Diese Blasen heilen meist rasch und hinterlassen keine Narben.

Welche Salbe bei Bläschen im Gesicht?

Die Bepanthen® Sensiderm Creme stabilisiert die Hautschutzbarriere und lindert so Juckreiz und Hautirritationen. Bepanthen® Sensiderm Creme enthält Lipide, die sich aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung in die Hautschutzbarriere eingliedern. Dadurch lässt der Juckreiz nach und die Haut kann sich regenerieren.

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