Was passiert wenn das Herz vom Embryo nicht schlägt?

Fehlgeburt – das traurige Ende einer Schwangerschaft

Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt ab
der 13. Schwangerschaftswoche

Für eine werdende Mutter steht das Wohl des Ungeborenen im Vordergrund – ein gesundes Baby zur Welt zu bringen wird mitunter zur höchsten Priorität. Verständlich, dass bei vielen Schwangeren die Sorge entsteht, das Kind zu verlieren. In den 19 Jahren BabyCare haben wir von vielen Teilnehmerinnen Fragen zu diesem Thema erhalten. Einige Informationen dazu haben wir heute zusammengefasst.

  • Gibt es Phasen in der Schwangerschaft, in denen das Risiko für eine Fehlgeburt besonders hoch ist?
  • Nimmt das Fehlgeburtsrisiko ab, wenn die Herzfunktion des Kindes bereits zu sehen ist?
  • Steigt das Risiko für eine Fehlgeburt, wenn ich in einer früheren Schwangerschaft bereits eine Fehlgeburt erlitten habe?

Gibt es Phasen in der Schwangerschaft, in denen das Risiko für eine Fehlgeburt besonders hoch ist?

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Fehlgeburt kommt, nachdem Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt die Schwangerschaft diagnostiziert hat, liegt insgesamt bei etwa

15 bis 20 Prozent. Die meisten Abgänge (ungefähr 80 Prozent) geschehen in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft (sogenannte Frühaborte). Bis zur 8. Woche ereignen sich 29 Prozent und weitere 39 Prozent in der 9. bis 10. Woche. Somit sind Aborte ab der 13. Woche nur noch selten.

Zudem werden sehr frühe Abgänge oft noch gar nicht als solche erkannt, da die Schwangerschaft noch nicht diagnostiziert war. Daher kann die Zahl der Fehlgeburten auch nicht komplett erfasst werden. Mit den fortschreitenden Schwangerschaftswochen nimmt das Risiko für eine Fehlgeburt dann aber immer weiter ab.

Nimmt das Fehlgeburtsrisiko ab, wenn die Herzfunktion des Kindes bereits zu sehen ist?

Ja! Das Risiko für eine Fehlgeburt sinkt deutlich, wenn per Ultraschalluntersuchung Herzaktivitäten festgestellt werden können. Es ist also ein sehr gutes Zeichen. Normalerweise kann der Herzschlag des Embryos etwa ab der achten oder neunten Schwangerschaftswoche im Ultraschall nachgewiesen werden. Machen Sie sich jedoch nicht allzu viele Sorgen, wenn das bei Ihnen noch nicht der Fall sein sollte. Es ist durchaus möglich, dass die Berechnung der Schwangerschaftswoche zu Beginn der Schwangerschaft fehlerhaft war und Sie noch gar nicht so weit sind.

Steigt das Risiko für eine Fehlgeburt, wenn ich in einer früheren Schwangerschaft bereits eine Fehlgeburt erlitten habe?

Das ist leider tatsächlich so: Das Risiko, eine weitere Fehlgeburt zu erleiden, steigt nach einer Fehlgeburt auf bis zu 25 Prozent, nach zwei und mehr Fehlgeburten steigt das Risiko dann auf bis zu 30 Prozent.

Obwohl diese Zahlen sehr hoch erscheinen, können sie auch von der anderen Seite betrachtet werden: In vielen Fällen geht es bei einer erneuten Schwangerschaft gut. Wir raten Ihnen, sich jetzt nicht allzu große Sorgen zu machen und zuversichtlich zu bleiben. Denn auch diese Gedanken können Ihre Schwangerschaft beeinflussen.

Sind Sie nach einer Fehlgeburt erneut schwanger, gehen Sie wenn irgend möglich allen körperlichen und seelischen Stressfaktoren aus dem Weg. Informieren sie außerdem unbedingt Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt über zurückliegende Fehlgeburten, falls sie nicht ohnehin davon wissen. Nur so kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie optimal begleiten.

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Nicht immer gelingt es, dass sich aus der Verbindung einer Ei- und einer Samenzelle ein gesunder Mensch entwickelt. Die Ursachen für eine Fehlgeburt sind unterschiedlich.

Als Fehlgeburt bezeichnet man die vorzeitige Geburt des Kindes, bevor es lebensfähig war. Wenn es ohne Lebenszeichen geboren wurde, bis zu einem Geburtsgewicht von 500 Gramm. Die meisten Fehlgeburten geschehen wegen einer grundlegenden Störung bei der Befruchtung oder bei der Einnistung: Bei Unregelmäßigkeiten im „Bauplan“ bricht der Körper die Arbeit meist kurzerhand ab. Man schätzt, dass in Wirklichkeit deutlich mehr als 11 bis 15 Prozent aller festgestellten Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt enden. Vermutet wird auch, dass ungefähr die Hälfte aller Frühschwangerschaften unbemerkt endet, bevor die Regelblutung ausbleibt, weil der Embryo nicht überlebensfähig gewesen wäre. Ein Schutz der Natur.

In der Frühschwangerschaft

Im ersten Schwangerschaftsdrittel bis zur zwölften Woche nach Beginn der letzten Regelblutung entwickeln sich die Organe des Embryos, des winzigkleinen Kindes. Um die zwölfte Woche herum übernimmt auch die kleine Plazenta die hormonelle Versorgung, die bisher vor allem von den Eierstöcken geleistet wurde. Die Schwangerschaft ist in dieser Zeit besonders anfällig für Störungen. Wenn das Kind in dieser Zeit stirbt, nennt man das eine Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft.

Manchmal wird das winzige Kind überraschend geboren, begleitet von Blutungen und krampfartigen Schmerzen. Oder es wird bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt, dass das Herz nicht mehr schlägt, und die mehrfache Bestimmung des Schwangerschaftshormons HCG zeigt einen deutlichen Abfall. Wenn eindeutig feststeht, dass die Schwangerschaft nicht mehr intakt ist, wird meist ein operativer Eingriff vorgenommen: Die Gewebereste werden in Vollnarkose abgesaugt und mit einer Ausschabung (Kürettage) aus der Gebärmutter vollständig entfernt. Gewebereste der Plazenta könnten sonst unter Umständen später zu Blutungen führen. In der Regel wird der Muttermund drei bis vier Stunden vorher durch ein krampflösendes oder prostaglandinhaltiges Medikament als Gel, Zäpfchen oder Tablette auf diesen Eingriff vorbereitet. Dadurch öffnet er sich leichter und wird auch im Hinblick auf kommende Schwangerschaften möglichst geschont.

Wenn die Schwangere einige Tage braucht, um das körperliche Band mit ihrem Kind auch in ihrer Seele zu lösen, innerlich Abschied zu nehmen und ihren Gefühlen Raum zu geben, kann man sich mit der Operation meist Zeit lassen, solange keine akuten Probleme wie starke Blutungen vorliegen. In dieser Zeit kann sie sich von einer Hebamme begleiten lassen, die für ihre Fragen und ihre seelische Situation ein kompetentes Gegenüber ist. Sie kann auch mit ihrer Frauenärztin besprechen, ob eine Ausschabung überhaupt erforderlich ist.

Im zweiten Trimenon

Stirbt das Kind zwischen der zwölften Schwangerschaftswoche und dem Zeitpunkt bevor es 500 Gramm schwer ist (etwa bis zur 24. Schwangerschaftswoche), wird dies als späte Fehlgeburt bezeichnet. Das Kind ist in diesem Zeitraum bereits zu groß für eine Ausschabung in Vollnarkose. In diesem Fall wird die Geburt meist mithilfe von Medikamenten eingeleitet: Die Mutter bringt ihr kleines totes Baby auf natürlichem Weg selbst zur Welt. Für sie ist diese Vorgehensweise mit den geringsten medizinischen Risiken verbunden. Die Vorstellung, dass sie eine Geburt durchzustehen hat, löst meist große Ängste bei der Mutter aus. Dennoch wird gerade diese selbst vollbrachte Geburt von ihr später oft als wichtig und richtig gesehen. Die Geburt kann auch von selbst beginnen, wenn vorzeitige Wehen einsetzen und der Muttermund sich öffnet oder durch einen vorzeitigen Fruchtblasensprung. Unter Umständen ist auch nach einer natürlichen Geburt eine Ausschabung unter Narkose erforderlich, damit keine Plazentareste zurückbleiben.

Nach der Geburt oder dem operativen Eingriff kann die Mutter in der Regel nach vier bis sechs Stunden wieder nach Hause entlassen werden.

Die Wehen abwarten

Aus medizinischer Sicht ist es normalerweise möglich, den natürlichen Beginn der Wehen abzuwarten. Das kann mehrere Tage, selten auch einmal zwei Wochen dauern. Die Schwangere sollte dabei von einer Hebamme und/oder Ärztin betreut werden.

Wenn sich das gestorbene Kind in seiner Hülle abgekapselt hat, über mehrere Tage kein Herzschlag zu finden ist, keine Kindsbewegungen spürbar und auch die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG abgenommen hat, kann es sich um eine verhaltene Fehlgeburt handeln, auch „missed abortion“ genannt. Wenn auch nach längerer Zeit keine Blutungen einsetzen und kein Gewebe ausgeschieden wird, kann medizinisch nachgeholfen werden, damit es längerfristig nicht zu Komplikationen wie Gerinnungsstörungen kommt.

Warum?

Die Gründe, warum sich ein Kind in den ersten Wochen der Schwangerschaft wieder verabschiedet, sind unterschiedlich.

Chromosomenstörungen
Bei einmaligen Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel findet man in 50 bis 70 Prozent der Fälle Auffälligkeiten bei der Anzahl der Chromosomen des Embryos. Auch bei Fehlgeburten nach der 14. Schwangerschaftswoche ist dies noch zu 20 Prozent die Ursache für die Entwicklungsstörung. Es können einzelne Chromosomen statt wie üblich paarweise, entweder nur einzeln (Monosomie) oder dreifach (Trisomie) vorhanden sein. Damit ist eine weitere Entwicklung – bis auf einige Ausnahmen – meist nicht möglich.

Fehlerhafte Einnistung
Die Einnistung des Embryos in die Gebärmutter kann ebenfalls Probleme bereiten: etwa durch Verklebungen oder Narben in der Gebärmutter nach Entzündungen oder operativen Eingriffen, wie auch durch Fehlbildungen der Gebärmutter oder große Myome (gutartige Gewächse).

Weitere Ursachen

Auch andere Ursachen können zu Fehlgeburten führen, wie eine Schwäche des Muttermundes (Cervixinsuffizienz), Infektionen, Schadstoffe und Genussgifte wie Alkohol oder Drogen, hormonelle oder immunologische Abwehrreaktionen durch Antikörper. In sehr seltenen Fällen auch Stoffwechselstörungen der Mutter, wie Diabetes mellitus oder Funktionsstörungen der Schilddrüse, wenn diese nicht ausreichend medizinisch behandelt worden sind.

Seelischer Stress
Auch seelische Belastungen können die Ursache für eine Fehlgeburt sein. Das Immunsystem wird dadurch beispielsweise geschwächt und kann schlechter Infektionen abwehren, die die Schwangerschaft gefährden.

Fehlgeburten in Folge

Wenn Fehlgeburten dreimal oder noch häufiger hintereinander auftreten, sprechen Mediziner von „habituellen Aborten“. Dies kommt ungefähr bei ein bis zwei Prozent aller Frauen im fruchtbaren Alter vor. Gründe können in einer angeborenen oder erworbenen Anomalie der Gebärmutter (beispielsweise einer zweigeteilten Gebärmutter) oder in der Gesundheit der Mutter liegen. Sehr selten sind genetische Anomalien eines der Elternteile der Grund oder immunologische Ursachen, eine ausgeprägte Abwehrreaktion des mütterlichen Organismus auf die fremden Zellen des Embryos. Häufig ist keine Ursache zu finden.

Nach einer Fehlgeburt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein solches Erlebnis wiederholen kann. Nach zwei Fehlgeburten hintereinander liegt die Wahrscheinlichkeit bei 19 bis 35 Prozent, nach drei Fehlgeburten bei 25 bis 46 Prozent. Selbst bei mehrmals hintereinander aufgetretenen Fehlgeburten besteht also immer noch eine sehr gute Chance, dass sich die folgende Schwangerschaft problemlos entwickeln wird.

Was passiert wenn Embryo kein Herzschlag?

Wenn sich das gestorbene Kind in seiner Hülle abgekapselt hat, über mehrere Tage kein Herzschlag zu finden ist, keine Kindsbewegungen spürbar und auch die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG abgenommen hat, kann es sich um eine verhaltene Fehlgeburt handeln, auch „missed abortion“ genannt.

Wieso kann das Herz des Babys im Bauch aufhören zu schlagen?

Manches Mal stellt sich in der zweiten oder dritten Vorsorgeuntersuchung heraus, dass die Entwicklung des Fötus nicht zeitgerecht ist und das kleine Herz nicht mehr schlägt oder nie zu schlagen begonnen hat. Bei anderen Frauen setzen als Zeichen einer Fehlgeburt Blutungen ein, die immer stärker werden.

Wie hoch ist die Gefahr einer Fehlgeburt nachdem der Herzschlag da war?

Konnte die Herzaktivität des ungeborenen Kindes mittels Ultraschall festgestellt werden, ist das Risiko für eine Fehlgeburt schon weniger als 10%. Ab der 15. Schwangerschaftswoche zwischen 1 und 3%, abhängig vom Alter der Schwangeren. Das Alter der Schwangeren.

Wie oft fängt Herz nicht an zu schlagen?

Der Sinusknoten ist der „Schrittmacher" des Herzens. Er gibt vor, wie häufig das Herz pro Minute schlägt - bei gesunden Menschen in Ruhe etwa 60- bis 70-mal.

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