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Sie möchten noch während oder direkt nach der Elternzeit an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren? Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihren Wiedereinstieg am besten vorbereiten – gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber, aber auch mit Ihrer Familie.
Ausgangssituation / Rechtliche Situation
- Nach der Elternzeit haben Sie den Anspruch, auf einen „gleichwertigen Arbeitsplatz“ zurückzukehren, dass bedeutet, dass der Arbeitsplatz nicht mit einer Schlechterstellung, insbesondere einem geringeren Entgelt, verbunden sein darf. Wichtig ist hier außerdem, was im Arbeitsvertrag steht.
- Unter bestimmten Bedingungen können Sie schon während der Elternzeit in Teilzeit (bis zu 30 Wochenstunden) arbeiten. Wenn Sie das möchten, ist es empfehlenswert, bereits bei der Anmeldung der Elternzeit mit dem Arbeitgeber über den Teilzeitwunsch zu sprechen. Nach Ende der Elternzeit müssen Sie aber zu der Arbeitszeit zurückkehren, die vor der Elternzeit galt. Möchten Sie weniger arbeiten als vor der Elternzeit, ist eine Reduzierung Ihrer Arbeitszeit gegebenenfalls nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz möglich. Auskunft darüber gibt die Broschüre „Teilzeit – alles, was Recht ist“.
Vorbereitung des Wiedereinstiegs
- Planen Sie Ihren beruflichen Wiedereinstieg so früh wie möglich und reden Sie möglichst schon in der Schwangerschaft mit Ihren Vorgesetzten über Ihre Pläne. Das hat für beide Seiten Vorteile: Ihrem Arbeitgeber erleichtert es die Personalplanung und Sie selbst wissen, was Sie nach Ihrer Rückkehr erwartet.
- Halten Sie während der Elternzeit Kontakt zum Arbeitgeber und zu Ihren Kolleginnen und Kollegen. Lassen Sie sich ab und zu sehen und nehmen Sie beispielsweise an hausinternen Veranstaltungen oder Fortbildungen teil.
- Wenn Sie eine geeignete Betreuung für Ihr Kind haben, können Sie möglicherweise anbieten, Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen (bis zu 30 Wochenstunden) zu übernehmen.
- Überlegen Sie, ob und wie Sie die Elternzeit auch nutzen können, um mit Weiterbildungen Ihre Qualifikation zu erhalten oder auszubauen.
- Sie denken darüber nach, noch während der Elternzeit in Teilzeit wieder in den Beruf einzusteigen? Vielleicht können Sie mit Ihrem Arbeitgeber auch flexible Arbeitszeiten oder Home-Office-Tage vereinbaren. Sprechen Sie mit ihm darüber, welche familienfreundlichen Möglichkeiten es gibt.
Den Wiedereinstieg organisieren
- Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, wie die Arbeitsteilung in der Familie nach Ihrem Wiedereinstieg aussehen kann und soll.
- Suchen Sie frühzeitig eine möglichst passende Kita oder Tagespflegestelle.
- Planen Sie für den Start Ihres Kindes in der Kita ausreichend Eingewöhnungszeit ein – diese kann bis zu mehreren Wochen dauern.
- Entwickeln Sie auch Notfallpläne für die Betreuung des Kindes, etwa wenn die Tagesmutter ausfällt oder die Kita geschlossen ist.
- Überlegen Sie auch, welche Hilfe Sie im Haushalt und mit den Kindern in Anspruch nehmen können und wollen, z.B. für Putzarbeiten, Einkaufen, das Abholen und Bringen der Kinder und Ähnliches. Das können, falls das finanziell möglich ist, bezahlte Hilfen sein. Aber auch Großeltern, andere Verwandte oder Freunde können Sie vielleicht unterstützen. Oder Sie bilden mit anderen Eltern ein Netzwerk gegenseitiger Unterstützung.
- Überlegen Sie, ob Sie nach Ihrem beruflichen Wiedereinstieg weiter stillen möchten und wie Sie das organisieren könnten. Weitere Informationen dazu finden Sie bei Stillen und Erwerbstätigkeit.
Was zu beachten ist
- In Sachen Wiedereinstieg passen die Erwartungen der in den Beruf zurückkehrenden Eltern und der Arbeitgeber nicht immer zusammen – etwa was die Arbeitszeit nach dem Wiedereinstieg oder das Aufgabenprofil für Teilzeitarbeitende betrifft. Deshalb ist es wichtig, Ihren Wiedereinstieg in Gesprächen mit Ihren Vorgesetzten zu planen, gegebenenfalls Kompromisse zu finden und die Gesprächsergebnisse möglichst schriftlich festzuhalten.
- Immer wieder berichten besonders Frauen, dass sie nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit im alten Betrieb „nicht mehr erwünscht“ waren oder auf uninteressante Stellen gesetzt wurden, die nicht ihrer Qualifikation entsprachen – besonders dann, wenn sie in Teilzeit arbeiten wollten. Suchen Sie in solchen Fällen zunächst das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber. In größeren Betrieben können der Betriebsrat oder die Frauenbeauftragte wichtige Ansprechpartner sein. Sie können sich auch an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden.
- Die Neuverteilung der Hausarbeit und Kinderbetreuung zwischen den Partnern ist ein wichtiger „Nebenschauplatz“ des beruflichen Wiedereinstiegs. Denn wenn die häusliche Arbeit nicht neu verteilt wird, führt das schnell zu Überlastung und eingeschliffenen Routinen. Das hat auch berufliche Folgen: Oft bleibt es bei einer niedrigen Stundenzahl, die sich dann wieder negativ auf die weitere berufliche Entwicklung auswirkt.
Stand: 01.02.2018
Weitere Informationen
Die Elternzeit ermöglicht es berufstätigen Müttern und Vätern, zur Betreuung ihres Kindes eine Auszeit vom Job zu nehmen oder ihre Arbeitszeit vorübergehend zu reduzieren. Das Einkommen, das durch die Elternzeit wegfällt, kann teilweise durch Elterngeld oder ElterngeldPlus ersetzt werden.
Geprüft: 18.10.2017
In die Elternzeit zu gehen, muss nicht heißen, dass man eine Zeitlang ganz aus dem Job aussteigt. Man kann auch weniger Stunden arbeiten. Dadurch ist es möglich, beruflich aktiv zu bleiben und gleichzeitig mehr Zeit für das Kind zu haben.
Geprüft: 18.10.2017
Die Broschüre des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) enthält ausführliche Informationen und die gesetzlichen Regelungen zu allen Fragen rund um Elterngeld, EltengeldPlus und Elternzeit. Zum Bestellen oder Herunterladen.
Geprüft: 14.10.2022
Das Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesfamilienministeriums bietet vielfältige Leitfäden, Checklisten und Best-practice-Beispiele für eine familienfreundliche Arbeitsorganisation im Betrieb.
Geprüft: 14.10.2022
Die Checkliste gibt Hinweise, welche Fragen bei der Entscheidung für eine Weiterbildungsmaßnahme zu klären sind und was bei der Auswahl eines passenden Angebots hilfreich sein kann.
Geprüft: 14.10.2022
Das Portal wendet sich an Menschen, die nach einer längeren familienbedingten Erwerbsunterbrechung wieder in den Beruf zurückkehren möchten. Es hilft bei der Klärung vieler Fragen und gibt ausführliche Informationen und Tipps.
Geprüft: 14.10.2022
Professionelle Beratung hilft bei der beruflichen (Neu-)Orientierung sowie bei der Planung und Umsetzung des Wiedereinstiegs. Über die Beratungsstellensuche im Portal „Gleichstellung am Arbeitsmarkt – Perspektiven schaffen“ finden Sie eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe.
Geprüft: 17.05.2022
In einigen Agenturen für Arbeit gibt es spezielle Ansprechpartnerinnen und -partner zum Thema Wiedereinstieg. Sie informieren unter anderem zu folgenden Themen: Möglichkeiten eines Lohnkostenzuschusses für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger, Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufsrückkehrerinnen, Berufsorientierungskurse, Übernahme der Kinderbetreuungskosten bei Weiterbildungsmaßnahmen. Am besten, Sie fragen direkt vor Ort bei Ihrer Agentur für Arbeit an.
Geprüft: 14.10.2022
Das Programm „Stark im Beruf“ möchte Migrantinnen beim beruflichen Ein- und Wiedereinstieg unterstützen. Auf dieser Internetseite finden Sie eine Liste bereits bestehender Projekte.
Geprüft: 14.10.2022
In der Datenbank des Kompetenzzentrums Frauen und Wissenschaft kann nach Familienservicestellen vor Ort gesucht werden, die zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf an der Hochschule beraten und unterstützen.
Geprüft: 17.05.2022
Die Broschüre des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales informiert über alle rechtlichen Fragen rund um die Teilzeittätigkeit. Hier gibt es auch Informationen zum Anspruch auf eine Teilzeittätigkeit nach der Elternzeit.
pdfGeprüft: 17.05.2022
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