Druckerprobleme mit macOS 10.15 Catalina. Die HP-Software Easy Scan für Multifunktionsdrucker und Scanner funktioniert im Zusammenspiel mit der jüngsten macOS-Version nicht mehr richtig: Der Drucker lässt sich nicht länger über die Easy-Scan-Software vom Mac aus ansteuern, wie Nutzer nach dem Betriebssystem-Upgrade feststellen mussten. Dabei ist Easy Scan keine verwaiste 32-Bit-Software, die App wird in einer 64-Bit-Version von HP im Mac App Store zum Download angeboten. macOS 10.15 führt nur noch 64-Bit-Apps aus.
Kein Scannen mehr möglich mit HP Easy Scan
Nach Apples erstem Bugfix-Update für macOS 10.15 erscheine zwar der ausgewählte Drucker wieder in der Software, schreiben Betroffene, melde aber stets, "automatischer Vorlageneinzug ist leer, keine Vorlagen im automatischen Vorlageneinzug erkannt". Ein Scannen ist über das Programm weiterhin nicht möglich.
Als Workaround können HP-Nutzer zum Scannen auf die Apple-Software "Digitale Bilder" zurückgreifen, die jedem Mac im Ordner "Dienstprogramme" beiliegt. Diesen Umweg empfehlen auch HP-Mitarbeiter im Support-Forum des Herstellers – darauf könnten alle Besitzer von DeskJet-, OfficeJet- und All-in-One-Druckern zurückgreifen.
HP arbeite gemeinsam mit Apple daran, die Easy-Scan-Probleme zu lösen, heißt es dort weiter. Das lasse sich nur "partnerschaftlich ausräumen", bis dahin werde HP Easy Scan unter macOS 10.15 nicht unterstützt. Aktualisierte Druckertreiber für HP-Modelle lassen sich über HP Easy Start beziehen, so der Support-Mitarbeiter.
Kann ein Betriebssystem Treiber blockieren? Diese Frage ist eindeutig zu bejahen. Ältere Versionen von Windows ärgern dich nicht damit, dass durch fehlende digitale Signaturen der Treiber der Drucker nicht installiert werden kann. Bei PC mit Windows 10 ist Microsoft an dieser Stelle aus Gründen der Systemsicherheit jedoch ziemlich konsequent. Auch bei Windows 8.1 kannst du mit genau diesem Problem bei der Druckerinstallation und der damit verbundenen Druckertreiber konfrontiert werden und es kommt zu einer Fehlermeldung.
Hast du einen älteren Drucker gebraucht gekauft oder geschenkt bekommen und er lässt sich nicht installieren, gibt es einen kleinen Trick. Du kannst das Betriebssystem deines Rechners dazu zwingen, auch die unsignierten Treiber zu akzeptieren und damit zu arbeiten. Dafür musst du (je nach Alter deines PC) in der BIOS oder der UEFI die Erzwingung der Treibersignaturen abschalten. In die BIOS kommst du, indem du beim Hochfahren eine bestimmte Taste drückst.
Welche Taste das ist, hängt von der konkreten Konfiguration der Startoptionen durch den Hersteller des Computers ab. In Frage kommen sowohl die F-Tasten über der Ziffernreihe als auch die Tasten „Entf“ oder „Esc“. Die UEFI kannst du auf dem Login-Bildschirm aufrufen. Dafür klickst du per Maustaste auf den rechts befindlichen Button mit dem Power-Symbol. Anschließend drückst du die Großschreibetaste (Shift) und klickst gleichzeitig die Position „Neu starten“ an.
Wenn der Druckerhersteller für deinen (älteren) Drucker keinen Treiber für Windows 10 zur Verfügung stellt, lade den Treiber für Windows 8.1 herunter und teste, ob dein Drucker sich damit ansteuern lässt.
Was du dabei beachten muss, um andere, hinderliche Fehler auszuschließen, erfährst du in folgendem Video:
Die PC-Software „HP Smart“ dient dazu, HP-Drucker in Betrieb zu nehmen, und bietet nach der Ersteinrichtung einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Doch beim Betrieb mit Multifunktionsdruckern verlangt sie für den Zugriff auf die Scan-Funktion, ein Nutzerkonto bei HP einzurichten.
Mit Blick auf Handhabung und Datenschutz ist es wenig erfreulich, für eine Hauptfunktion eines Kombidruckers ein Konto einrichten zu müssen. Zumal, wenn dafür auch noch eine E-Mail-Adresse angegeben werden muss. Im Drucker-Test der Stiftung Warentest führt das darum zur Note Ausreichend in der Bedienung.
Ärgerlich. Zum Scannen verlangt die HP-Smart-App ein Nutzerkonto. © Quelle: Hewlett Packard, Screenshot Stiftung Warentest
Mit HP Smart scannen ohne Konto – so gehts
Zum Glück lässt sich das Problem aber recht leicht umgehen: Man muss nur ein anderes Programm zum Scannen nutzen als HP Smart. Das kann zum Beispiel das Windows-eigene Tool Windows-Fax und -Scan sein, zu finden im Startmenü unter „Windows-Zubehör“. Wer mehr Funktionen braucht, kann zu kostenlosen Programmen wie zum Beispiel dem quelloffenen NAPS2 greifen. Für beide Lösungen braucht man kein Nutzerkonto – warum auch?
Was ist HP+?
Beim Einrichten bestimmter Tintendrucker-Modelle – die mit einem „e“ am Ende des Namens wie beispielsweise der Officejet 8012e – verwirrt HP Smart neuerdings zusätzlich. Die Nutzer werden aufgefordert, einen Dienst namens „HP+“ zu aktivieren. Dieser Dienst ermöglicht es, Druckaufträge übers Internet auch aus der Ferne zu erteilen und soll per „Fernüberwachung“ für mehr Sicherheit sorgen.
Zusätzlich lockt HP bei Aktivierung von HP+ mit einer Garantieverlängerung um ein Jahr und einem kostenlosen Probe-Zeitraum für das Tinten-Abo „Instant Ink“. Dessen Dauer variiert je nach Druckermodell.
Verwirrend. Bei Druckern mit einem „e“ am Namensende wirbt HP Smart für HP+. © Quelle: Hewlett Packard, Screenshot Stiftung Warentest
HP+ bedeutet: Lebenslang ohne Fremdtinte drucken
Erst auf der nächsten Seite im Einrichtungs-Dialog enthüllt HP die Nachteile – garniert mit kleinen grünen Häkchen, die sie wohl wie Vorteile aussehen lassen sollen. Zur Nutzung ist – wieder einmal – ein Nutzerkonto nötig. Ist HP+ einmal aktiviert, muss der betroffene Drucker immer mit dem Internet verbunden sein, um zu funktionieren. Und ein Betrieb mit günstiger Tinte von Drittanbietern ist danach nicht mehr möglich.
Lebenslänglich. HP+ verhängt Konto-, Online- und Originaltinten-Zwang – und zwar für immer. © Quelle: Hewlett Packard, Screenshot Stiftung Warentest
Besonders erstaunlich: Einmal aktiviert, lässt sich HP+ für den betroffenen Drucker nie wieder abschalten. Wer keine Lust auf ein HP-Konto hat oder seinen Drucker irgendwann mal offline oder mit Fremdtinte betreiben will, sollte also die Finger von HP+ lassen.
Tipp: Günstige Tintenpatronen von Drittanbietern finden sie in unserem Druckertinten-Test.
HP+ bei Laserdruckern: Entscheidung vor dem Kauf
Noch etwas anders ist die Lage bei Laserdruckern. Laut HP gibt es sie jeweils in zwei Varianten: Einmal mit und einmal ohne „e“ am Ende. Bei HP-Laserdruckern, deren Modellbezeichnung mit einem „e“ endet, ist HP+ bereits ab Werk aktiviert und lässt sich auch nicht mehr abschalten.
Fazit: HP setzt vermehrt auf Online
Drucker, die nur online funktionieren, Scannen nur mit Nutzerkonto: Mit HP Smart und HP+ versucht HP offenbar zunehmend, sich vom klassischen Gerätehersteller zum internetbasierten Dienstleister zu entwickeln. Wer das nicht mag, sollte zumindest von HP-Laserdruckern mit einem „e“ am Ende der Modellbezeichnung Abstand nehmen. Bei anderen HP-Druckern lassen sich Konto- und Online-Zwang zumindest bisher noch umgehen.
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