Was ist in den ersten Schwangerschaftswochen zu beachten?

Ob Wunschbaby oder freudige Überraschung – die Zeit vor der zu erwartenden Regelblutung ist mindestens genauso spannend wie die ersten Wochen einer frühen Schwangerschaft. Paare, die gemeinsamen Nachwuchs planen, fiebern dem monatlichen Zyklus der Frau besonders entgegen. Aber auch unter jenen Frauen, bei denen die Schwangerschaft unerwartet eintritt, gibt es einige, die bereits vorm Ausbleiben der Periode ahnen, dass sich in ihrem Körper etwas verändert hat.

Die ersten 12 Schwangerschaftswochen werden unter dem Begriff 1. Trimester (manchmal auch 1. Schwangerschaftsdrittel) zusammengefasst. Die Rechnung beginnt sozusagen bei Woche 1 und endet mit der 12. Schwangerschaftswoche. In der ersten Zeit ist der Nachwuchs besonders sensibel und verletzlich gegenüber schädlichen Einflüssen. Schließlich ist das kleine Wunder gerade erst im Begriff zu entstehen – und dies verlangt dem weiblichen Organismus Höchstleistungen ab.

Alkohol & Nikotin

Aufgrund der Verwundbarkeit des Embryos sollten Frauen mit Kinderwunsch und vor allem jene, die bereits einen konkreten Schwangerschaftsverdacht haben, ein paar Aspekte ihres Lebensstils sorgsam überdenken und gegebenenfalls ändern. Dies betrifft in erster Linie den Konsum von so genannten Genussmitteln. Alkohol ist das ungeborene Baby beispielsweise ungeschützt ausgesetzt. Es spielt jedoch eine Rolle, wie viel eine Frau trinkt und in welcher Schwangerschaftsphase sie sich befindet. In den ersten 3-4 Wochen gilt das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“. Das Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Faktoren entscheidet in dieser Zeit, ob es zu einer erfolgreichen Einnistung kommt oder ob der Körper vielleicht doch noch nicht bereit ist. Ab der 4. Schwangerschaftswoche kann Alkoholkonsum bereits Schäden anrichten, die jedoch erst später sichtbar werden (z.B. Fehlentwicklung eines Organs). MedizinerInnen sind sich einig, dass sich starker Alkoholkonsum (0,5 Liter Bier oder eine halbe Flasche Wein täglich) mit großer Wahrscheinlichkeit negativ auf das ungeborene Baby auswirkt. Auch von mäßigem und leichtem Alkoholkonsum ist abzuraten, da noch nicht restlos geklärt ist, welche Folgen er nach sich zieht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte in Anbetracht einer möglichen Schwangerschaft also komplett auf Alkohol verzichten.

Es ist hinlänglich bekannt, dass Rauchen dem Körper schadet. Dies gilt natürlich in der Schwangerschaft, aber auch schon davor. Nikotin hemmt die Fruchtbarkeit der beiden Geschlechtspartner, dies kann dazu führen, dass das Wunschkind länger auf sich warten lässt. Wenn die Mutter nichts an ihrem Rauch-Verhalten ändert, obwohl es bereits zu einer erfolgreichen Befruchtung gekommen ist, dann kann dies einige, teils schwerwiegende Komplikationen, nach sich ziehen. Unter Nikotineinfluss kommt es häufiger zu Fehl- oder Frühgeburten. Darüberhinaus besteht ein höheres Risiko für die Entstehung einer Lippenspalte. Außerdem haben Kinder von rauchenden Müttern häufig ein sehr geringes Geburtsgewicht. ÄrztInnen raten Raucherinnen daher, bereits bei bestehendem Kinderwunsch, den Nikotinkonsum zu reduzieren oder (im Idealfall) das Rauchen komplett aufzugeben. Informationen und Hilfestellungen zur Nikotinentwöhnung erhalten Betroffene beim betreuenden Arzt/der betreuenden Ärztin oder dem zuständigen Sozialversicherungsträger.

Medikamente

Bei der Einnahme von Medikamenten ist während der gesamten Schwangerschaft, insbesondere aber in den ersten Wochen Vorsicht geboten. Bestimmte verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Medikamente könnten den Embryo schädigen, da manche Wirkstoffe direkt bis zum ungeborenen Kind vordringen. Wer unter einer chronischen Krankheit leidet (z.B. Asthma, Diabetes) und auf eine regelmäßige Medikamenten-Dosis angewiesen ist, sollte bereits vor der Schwangerschaft mit einem Arzt/einer Ärztin abklären, welche Vorgehensweise (in Hinblick auf eine potentielle Schwangerschaft) die größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind bietet. Tipp: wenn sich der Nachwuchs unerwartet ankündigt, sollte man auf eigenmächtiges Reduzieren der Medikation verzichten. Auch das könnte dem Baby schaden. Es empfiehlt sich, so rasch wie möglich, also bei den ersten Verdachtsmomenten, den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin sowie einen Gynäkologen/eine Gynäkologin aufzusuchen.

Folsäure

Folsäure, manchmal auch Folat genannt, ist ein Vitamin der Gruppe B. In den ersten Wochen einer Schwangerschaft spielt es eine besonders große Rolle, da es maßgeblich zur gesunden Entwicklung des Embryos beiträgt. Folsäure ist für den Zellaufbau und die  Ausbildung des Nervensystems verantwortlich. Beides geschieht bereits in einer sehr frühen Schwangerschaftsphase dh. der Körper benötigt so rasch wie möglich eine gesteigerte Folsäure-Zufuhr. Verfügt der Körper über ausreichend Folsäure-Depots, dann kann dadurch auch der so genannte Neuralrohr-Defekt, der sich schädigend auf die Wirbelsäule, das Rückenmark und das Gehirn auswirkt, verhindert werden. Idealerweise wenden sich Frauen bereits bei Kinderwunsch an ihren Frauenarzt/ihre Frauenärztin. Studien haben nämlich gezeigt, dass die Folsäure-Speicher rechtzeitig aufgebaut werden müssen, um später positiv auf die Kindesentwicklung einwirken zu können. Normalerweise verschreibt der Arzt/die Ärztin daher ein Folsäurepräparat, welches bereits ab dem Zeitpunkt, ab dem die Verhütung ausgesetzt wird, eingenommen werden sollte.

Schwangerschaftstest

Es gibt sowohl eindeutige z.B. das Ausbleiben der Periode als auch weniger eindeutige (Müdigkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten) Anzeichen für eine Schwangerschaft. Gerade in der Frühschwangerschaft ähneln die Symptome jenen, die viele Frauen kurz vor Eintreten der Regelblutung wahrnehmen. Erste Gewissheit kann ein Schwangerschaftstest bieten. Die gängigsten Tests messen den HCG-Wert im Urin und sind in Apotheke oder Drogeriemärkten erhältlich. Wie verlässlich das Ergebnis ist, hängt maßgeblich davon ab, wann der Test durchgeführt wurde. So genannte Schwangerschaftsfrühtests versprechen Ergebnisse bereits wenige Tage vor Ausbleiben der Regel. Diese sind jedoch nicht sehr zuverlässig. Grundsätzlich gilt: je länger man wartet, desto genauer lässt sich bestimmen, ob tatsächlich eine Schwangerschaft eingetreten ist oder ob sich die Regelblutung aus verschiedenen Gründen (Stress, Einnahme von Medikamenten) einfach nur verzögert.

Bei Ausbleiben der Regel empfiehlt es sich grundsätzlich, die betreuende Ärztin/den betreuenden Arzt aufzusuchen. Sie/er kann mittels Ultraschalluntersuchung feststellen, ob die Eizelle befruchtet wurde und ob sie sich an der richtigen Stelle eingenistet hat. Außerdem wird der Fortschritt der Schwangerschaft also die exakte Schwangerschaftswoche berechnet. Zusätzlich kann ein Bluttest verordnet werden. Im Blut lässt sich eine Schwangerschaft ebenfalls relativ früh (etwa 10 Tage nach der erfolgreichen Befruchtung) feststellen. Praktisch: mittels Blutbild werden gleich gewisse Parameter, die für die Schwangerschaft relevant sind wie z.B. Rötel-Antikörper, Blutgruppe, Rhesusfaktor, abgeklärt.

Was soll man in den ersten Schwangerschaftswochen vermeiden?

Folgende Nahrungsmittel sind in der Schwangerschaft tabu:.
rohes und nicht durchgegartes Fleisch..
rohe und nicht durchgegarte Wurstwaren..
rohe und geräucherte Fische und Meeresfrüchte..
Innereien..
rohe oder wachsweiche Eier..
Speisen aus rohem Ei (wie Tiramisu oder frische Mayonnaise).
Rohmilchkäse und Weichkäse..
Edelschimmelkäse..

Wie verhalte ich mich in den ersten Schwangerschaftswochen?

Die Entwicklung deines Babys erfolgt zu großen und wichtigen Teilen in der Frühschwangerschaft. Deshalb solltest du diese Entwicklung so gut es geht unterstützen. Sobald du weißt, dass du schwanger bist, trinke bitte keinen Alkohol mehr. Falls du rauchst, solltest du darauf auch verzichten.

Was sollte man im ersten Trimester nicht machen?

Das 1. Trimester ist für die meisten Schwangeren mit großen Unsicherheiten verbunden..
rohe Eier..
nicht durchgegartes Fleisch..
rohe Meeresfrüchte..
roher oder geräucherter Fisch..
Käsesorten aus Rohmilch, z. B. Feta, Bergkäse, Camembert oder Blauschimmelkäse..

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