Verfassung
Die Verfassung eines Staates regelt die wichtigsten Angelegenheiten in diesem Land. In einer Verfassung ist die Gewaltenteilung festgelegt, dort sind die wichtigsten Institutionen eines Staates aufgelistet und ihre Machtfülle dargestellt und dort wird auch die Einhaltung der
Menschenrechte definiert.
Es gibt unterschiedliche Arten von Verfassungen: Die meisten sind geschriebene Dokumente (eine Ausnahme bildet die ungeschriebene Verfassung Großbritanniens). Manche Verfassungen können relativ leicht geändert werden (z.B. jene in Großbritannien), andere nur sehr schwer (z.B. jene in den USA).
In Österreich ist für eine Änderung der Verfassung (diese stammt aus den
1920er Jahren) eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Wird eine Gesamtänderung der Verfassung gewünscht, bedarf es noch der Zustimmung der Wähler und Wählerinnen in einer Volksabstimmung (das war z.B. beim EU-Beitritt der Fall).
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Verfassung (Deutsch)[Bearbeiten]
Substantiv, f[Bearbeiten]
die Verfassung | die Verfassungen |
der Verfassung | der Verfassungen |
der Verfassung | den Verfassungen |
die Verfassung | die Verfassungen |
Worttrennung:
Aussprache:
IPA: [fɛɐ̯ˈfasʊŋ]Hörbeispiele:Bedeutungen:
[1] qualitativer Zustand, in dem sich jemand oder etwas körperlich oder geistig befindet[2] Recht: grundlegender Gesetzestext, auf dem das Rechtssystem eines Staates aufbautHerkunft:
Synonyme:
[1] Befindlichkeit, Stimmung, Zustand[1, 2] KonstitutionSinnverwandte Wörter:
[2] GrundgesetzUnterbegriffe:
Beispiele:
[1] Seit sie Sport treibt, ist sie in guter Verfassung.[1] „Meazza bemerkte Botas Verfassung und beschäftigte sich deshalb damit, die dünnen Konfitürereste mit dem Löffel hin und her zu schieben und konzentriert auf sein Tellerchen zu schauen.“[2][1] „Mit Rücksicht auf ihre Verfassung hielt man die Veröffentlichung des Romans zurück, bis er endlich, zwei Jahre nach seinem Abschluss, in einer Erstauflage von zweitausend Exemplaren erschien.“[3][1] „Pierre befand sich in der behaglichen Verfassung, in die er nach dem Diner zu geraten pflegte.“[4] [1] „Ich war im Besitz von etwa hundert Zechinen, in bester Verfassung und stolz auf meinen Streich, bei dem ich mir, wie mir schien, nichts vorzuwerfen hatte.“[5][2] Das Gesetz konnte nicht verabschiedet werden, da es gegen die Verfassung verstieß.[2] „Das 20. Jahrhundert brachte für Frauen erheblich verbesserte Bildungsmöglichkeiten; außerdem wurde im Jahr 1920 durch einen Zusatzartikel zur Verfassung endlich in allen Bundesstaaten das Frauenwahlrecht eingeführt.“[6][2] „Solange sich Parlament und Regierung an die Verfassung halten, müssen ihre Beschlüsse Vorrang haben vor den Entscheidungen aller anderen gesellschaftlichen Teilsysteme, dem Militär etwa oder der Ökonomie.“[7][2] „Für Bolivien entwarf er eine Verfassung, auf die er sein Leben lang stolz war, die aber viele befremdete.“[8][2] „1931 erhält das Land eine Verfassung.“[9][2] „Anders als das Grundgesetz regelt die amerikanische Verfassung nur elementare Kompetenzen, Prinzipien und Verfahren.“[10]Wortbildungen:
Adjektive: [2] verfassunggebend, verfassungsfeindlich, verfassungsgemäß, verfassungskonform, verfassungsmäßig, verfassungstreu, verfassungswidrigSubstantive:[2] Verfassungsänderung, Verfassungsartikel, Verfassungsänderung, Verfassungsauftrag, Verfassungsbeschwerde, Verfassungsbruch, Verfassungsfeind, Verfassungsfreund, Verfassungsgericht, Verfassungsgerichtshof, Verfassungsklage, Verfassungsordnung, Verfassungsrealität, Verfassungsrecht, Verfassungsrechtler, verfassungsrechtlich, Verfassungsrichter, Verfassungsschutz, Verfassungschützer, Verfassungsstaat, Verfassungstext, Verfassungstreuer, VerfassungsurkundeÜbersetzungen[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Konstitution“[2] Wikipedia-Artikel „Verfassung“[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Verfassung“[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Verfassung“[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Verfassung“[1, 2] The Free Dictionary „Verfassung“[1, 2] Duden online „Verfassung“Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort fassen.
- ↑ Eugen Uricaru: Scheiterhaufen und Flamme. 1. Auflage. Verlag der Nation, Berlin 1984, ISBN 3-88680-500-X, Seite 255.
- ↑ Jürgen Goldstein: Blau. Eine Wunderkammer seiner Bedeutungen. Matthes & Seitz, Berlin 2017, ISBN 978-3-95757-383-4, Seite 173.
- ↑ Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 714. Russische Urfassung 1867.
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 287.
- ↑ Geert Mak: Amerika!. Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Siedler, München 2013, ISBN 978-3-88680-0023-6, Seite 382.
- ↑ Michael Sauga: Le Pen und der Primat der Politik. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 1, 2016, Seite 32-33 Zitat: Seite 32.
- ↑ Marianne Wellershoff: Stratege der Freiheit. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 40-45, Zitat Seite 44.
- ↑ Gesa Gottschalk: Haile Selassie - König der Könige. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 126-135, Zitat Seite 134.
- ↑ Katja Ridderbusch: Supreme Court in den USA – Ein Gericht als ideologische Waffe?. In: Deutschlandradio. 27. September 2022 (Deutschlandfunk/Köln, Sendereihe: Hintergrund, Text und Audio zum Download, Dauer 18:58 mm:ss, URL, abgerufen am 28. September 2022).