Die erste Geburt ist etwas Magisches, Besonderes und mit nichts zu vergleichen. Schon lange vorher drehen sich unzählige Gedanken um diesen Moment. Gleichzeitig tun sich bei vielen Erst-Eltern eine Vielzahl an Fragen auf. Was brauche ich denn überhaupt, wenn ich dann mit dem Baby daheim bin? Und was brauchen wir gleich nach der Geburt und was hat erst einmal Zeit?
Gerade „Erst-Eltern“ sind von dem unüberschaubaren Angebot an Babyausstattung (und den Preisen) oft überwältigt. Viele werdende Eltern betreten mit der Schwangerschaft eine völlig neue Welt und haben von den vielen neuen Marken und Babyprodukten vorher vielleicht noch nie gehört.
Das ist völlig normal und die gute Nachricht ist – ein Baby braucht im ersten Jahr eigentlich nur wenig an Erstausstattung. Daneben gibt es viele schöne Dinge und praktische Helfer, die uns Eltern die ersten Monate mit unserem Baby erleichtern. Aber es gibt auch sehr viele unnötige oder ungeeignete Babyprodukte. Sehr hilfreich ist es deshalb, wenn man sich mit anderen Eltern darüber austauschen kann, welche Anschaffungen wirklich sinnvoll und empfehlenswert sind.
Unter dem Motto “Tipps von Eltern für Eltern” haben
wir Eltern-Bloggerinnen und Blogger gebeten, ihre persönlichen Erfahrungen mit euch zu teilen:
Folgendes wollten wir wissen:
So individuell wie Familien sind, so interessant und unterschiedlich sind auch die Antworten. Auch ein paar „Must-Haves“ gibt es, die bei kaum jemandem fehlen durfen. Schaut selbst:
Anna von Berlinmittemom
Außerdem unverzichtbar war für mich bei allen drei Babys eine geeignete Tragehilfe. Bei den beiden Großen war es ein Tragetuch, bei der Kleinsten dann ein Beco Baby Carrier.
Ebenfalls ein Fehlkauf war der Sonnenschirm für den Kinderwagen. Der war mir immer eher lästig und hat sowieso nie die Sonne abgehalten bzw. das Baby abgeschirmt. Ich habe den Wagen einfach immer entgegen der Sonne gedreht wenn es zu sonnig war für’s Baby. Den Schirm habe ich früh entsorgt.
Henriette von Super Mom
Gebraucht haben wir den Windelmülleimer nicht, der staubte nur ein und ich bin froh, dass wir am Ende keinen Heizstrahler gekauft haben. Es war zwar noch sehr kalt, Ende Februar, aber sooooooo frisch ist es in einer Wohnung nicht. Da schwitzen Mama und Papa mehr als dass das Baby warm und mollig ist.
Mia von Mama Mia
Wenn ich nur eine Sache nennen dürfte, mit der ich mich für ein Baby begnügen müsste, dann wäre das eine Tragehilfe. Je nach Geschmack ein Tuch oder eine Trage. Das Baby so nah am Körper zu tragen ist nicht nur wunderschön, es ist auch so praktisch, wenn man die Hände frei hat! Meinen Sohn habe ich fast 1,5 Jahre in der Trage getragen, danach hatte er leider keine Lust mehr.
An zweiter Stelle steht mein Stillkissen auf der Liste der besten Anschaffungen. Man braucht ganz sicher kein Stillkissen, man kann sich zum Beispiel mit jedem normalen Kissen behelfen, aber ich habe meins einfach geliebt und tue das bis heute. Es liegt noch immer in meinem Bett und ich liege jeden Abend darauf, wenn ich im Bett noch etwas lese.
Auf Platz drei würde ich ein sogenanntes Activity-Center aus Holz nennen. Das haben beide Jungs geliebt. Nach den ersten Monaten als Baby haben sie es genutzt, um das Drehen zu üben und schließlich haben sie es wie einen Rollator vor sich hergeschoben und das Laufen geübt.
Mia hat in ihrem Blog eine umfangreiche kommentierte Checkliste für das Babyshopping zusammengestellt.
Sophie von BerlinFreckles
Wichtig ist, auf eine gute Qualität zu achten, denn sie müssen viele Wäschen in der Waschmaschine überstehen. Meine Empfehlung sind die Tücher von „Aden & Anais“. Die gibt es auch in großen Größen, die man auch als Sichtschutz beim Stillen und als Sonnenschutz für Babyschale und Kinderwagen nutzen kann.
In ihrem Blog schreibt Sophie, was man an Umstandsmode wirklich braucht.
Marisa von Baby, Kind & Meer
Und dann besitzen wir noch ein Newborn Set für unseren Hochstuhl. Damit befindet sich Tom bei gemeinsamen Mahlzeiten von Anfang an auf unserer Höhe. Die Babyschale stelle ich mir auch besonders praktisch für die Zeit des Breifütterns vor. Und zuletzt möchte ich auf keinen Fall auf unsere Tragetücher verzichten, denn Tom wird ständig von uns getragen. Zu Hause und unterwegs. So haben wir zwischendurch beide Hände frei – für den Haushalt und die beiden Geschwisterkinder und können Tom trotzdem ganz intensiven Körperkontakt schenken.
Andreas von Papa-Online
Vielleicht noch ein kleiner Profi-Tipp von mir für alle werdenden Eltern, die sich in die Babymärkte stürzen. Outet Euch nie, wirklich niemals als Erstlings-Eltern. Ihr tragt sofort das Prädikat „leichte Beute“ auf der Stirn mit Euch herum und bekommt immer nur das teuerste gezeigt. Wenn Ihr Euch dann doch outen wollt oder müsst, fügt auf jeden Fall hinzu, dass Eure Schwester schon mehrere Kinder hat und Ihr da eine Menge an Erfahrungen sammeln konntet.
Mareike von Lulus Stern
Neben diesen Basics, gibt´s noch ein paar weitere Dinge, die ich lieben gelernt habe. Dazu gehört mein Trockner – nicht wirklich der sexy Kauf, aber ich möchte nie mehr ohne diesen Schatz sein. Zu Anfang geht es sicherlich ohne, aber ihr werdet ihn schnell lieben lernen.
Und das wundervolle Babybay. Dabei handelt es sich um ein Beistellbett, was direkt ans Elternbett geschoben werden kann. Euer Baby ist so in direkter Reichweite, ihr könnt es hören, spüren, aber zugleich ist es sicher aufgehoben und ihr habt etwas mehr Bewegungsfreiheit für euch. Ich fand das wirklich sehr angenehm! Zusätzlich könnt ihr das Babybay mit Rollen ausstatten und tagsüber auch in alle anderen Räume mitnehmen. Stubenwagen somit überflüssig!
Beide meine Mäuse lagen tagsüber unglaublich gern in ihrer Babywippe (von Babybjörn) und das am liebsten unter einem farbenfrohen Spielbogen. Denn mit wenigen Wochen können sie zwar noch nicht greifen, aber sie lieben es Dinge zu betrachten. Den Rest der Zeit wollen Sie ohnehin am liebsten zum Kuscheln auf Mamis Arm. Damit ihr eure Hände aber auch mal für etwas anderes gebrauchen könnt, sollte eine Babytrage (z.B. Ergobaby) her.
Was ich übrigens auch ziemlich praktisch fand, waren Sterilisationsbeutel von Meleda für die Mikrowelle. Und all diejenigen, die nicht lang oder gar nicht stillen, die werdem mit einem Vorportionierer für Milchpulver und vielleicht auch dem Cool Twister (DM) glücklich. Kein Muss – aber nice to have.
Auch viel Spielzeug braucht ihr in den ersten Monaten nicht, vielleicht eine Spieluhr oder Kuscheltier. Aber am liebsten spielen die Kleinen irgendwann mit Alltagsgegenständen, die ihr auch nutzt. Schachteln und Becher zum Stapeln, Schubladen zum Ein- und Ausräumen macht das Baby glücklich. Der Rest liegt meist nur herum. Nur einmal benutzt habe ich übrigens einen Flaschenwärmer – Zimmertemperatur ist auch ok und Milch sollte ohnehin nicht lange warm gehalten werden.
Katrin von Baby Gadgets
Nicole von Alltagstipps
Auch ein Tragetuch / Tragehilfe leistete mir bei beiden Kindern immer sehr gute Dienste. Durch Tragen konnte ich meine Kinder viel besser in den Schlaf begleiten, da das Tragen und meine Stimme eine beruhigende Wirkung zu haben schien. Zudem half das Tragen auch über Tage hinweg, an denen meine Töchter Bauchschmerzen hatten oder sonst am kränkeln waren. Ich empfehle aber allen Mamis, eine ordentliche Trageberatung zu machen, da es mittlerweile sehr viele schlechte Tragen auf dem Markt gibt, die schädlich für die Kinder sind.
Ansonsten war für uns als Eltern noch ein Beistellbett wichtig, dass man ans Elternbett montieren konnte, so dass wir in der Nacht immer schnell reagieren konnten, wenn unsere Kinder ein Bedürfnis hatten.
Wir persönlich hatten z. B. bei beiden Kindern keinen Heizstrahler. Ein gut gewärmtes Zimmer/Bad hat immer völlig gereicht. Auch haben wir auf Badeeimer und sündhaft teure Windelsysteme verzichtet, weil eine normale Baby-Badewanne und die Windeln in den Müll zu werfen, der ohnehin ständig geleert wird, völlig ausreichend waren.
Zudem hatten wir viel zu viele Fläschchen und Schnullis eingekauft, die wir am Ende überhaupt nicht gebraucht haben. Wenn welche von Nöten sein sollten, dann lieber erst probieren, wenn das Kind da ist. Jedes Baby ist anders und nicht jeder Nucki wird von jedem Kind genommen.
Eva Dorothée von Mamaclever
Unverzichtbar sind auch genügend Mulltücher, am liebsten welche, die schön bunt sind und nicht nur langweilig weiß. Die dienen wahlweise als Spucktuch, als Unterlage zum Draufliegen oder als Sonnenschutz am Kinderwagen – mein Sohn liebt sie heute noch zum Kuscheln. Eine Wärmelampe fand ich auch für mein Sommerbaby sehr angenehm. Und ohne Lanolin-Salbe für die wunden Brustwarzen hätte ich das Stillen sicher nicht so lange durchgehalten.
Eva hat bereits auf ihrem Blog über das Thema Erstausstattung geschrieben.
Karolin von Dachbuben (mit Tipps für Zwillinge und mehr)
- Die allererste, wirklich unverzichtbare und teuerste Anschaffung war ein anderes Auto. Mein Cabriolet war in der Tat nicht für drei kleine Kinder geeignet. Ein Familienvan musste her. Einen, in welchen man den Zwillingskinderwagen laden kann, ohne diesen in Einzelteile zerlegen zu müssen.
- Damit sind wir schon beim nächsten Punkt: Ein neuer Kinderwagen musste her. Mit dem Einlingswagen unserer Tochter konnten wir nun nicht mehr allzu viel anfangen.
- Ein zum Zwillingswagen passendes Rollbrett für die große Tochter wurde auch schnell gekauft. Zwei Kinderwagen gleichzeitig zu schieben hätte mich zugegebenermaßen doch etwas überfordert.
- Mein Stillkissen, welches ich für meine große Tochter gekauft hatte, konnte ich weiter verwenden. So war es nahezu ein Kinderspiel *Ironieoff* die Zwillinge synchron anzudocken. Wobei ich nun wundervoll zum nächsten Punkt überleiten kann.
- Quark ohne Ende. Am besten einen ganzen Vorrat davon einfrieren. Nur mit dem abwechselnden Auflegen von kalten Quarkwickeln und warmen Dinkelkissen überstand ich diverse Milchstaus und Brustentzündungen. (Hier kann man Näheres dazu nachlesen.)
- Babywippen in doppelter Ausfertigung. Das war die perfekte Lösung für uns, den Zwillingen gleichzeitig ihre Fläschchen zu geben.
- Ein Laufstall! Denn irgendwann muss man auch als Mama mal aufs WC, den einzigen Ort, an welchem man wenigstens für ein paar Minuten alleine ist. Im zweiten Jahr haben wir unseren Laufstall übrigens umfunktioniert: Wir bauten unseren Weihnachtsbaum im Laufstall auf, so dass unsere Jungs ihn nicht abdekorieren konnten!
- Fixierte Stationen im Auto, in welche man die Babyschalen mit einem Klick einrasten kann. Ideal, wenn man mit mehreren Kindern alleine unterwegs ist.
- Farblich sortierte Schnuller, wobei je eine Farbe für einen Zwilling festgelegt ist. So können auch Oma und Opa (und manchmal auch Mama und Papa) die Zwillinge auf einen Blick unterscheiden. Das Alter, in welchem sie die Schnullis bewusst tauschen, kommt erst noch.
- Mir fällt noch etwas sehr wichtiges ein, das man aber nirgendwo kaufen kann: Humor! Diesen sollte man nach Möglichkeit als Zwillingseltern niemals verlieren! Das ist nicht immer leicht, das gebe ich offen zu. Aber es erleichtert so manche Situation, wenn man einfach darüber lachen kann. Zumindest rückt die Verzweiflung ein bisschen weiter weg.
- Windeleimer mit Folienkassetten: Die Folien sind unheimlich teuer und Geruch kommt dennoch durch. Lieber täglich den Windeleimer leeren. Bei drei Wickelkindern war der Eimer ohnehin ständig voll.
- Das allseits beliebte Tragetuch wurde hier leider von Kinderseite verschmäht.
- Sämtliche Kuscheltiere außer die bis heute geliebten Einschlaftiere. Zum Kuscheln hatten sie stets den jeweiligen Zwilling greifbar.
- Hightech-Ohrthermometer: Schön wäre es, wären diese Teile zuverlässig…sind sie aber nicht.
- Flaschenwärmer fürs Auto… Das Erwärmen dauerte unheimlich lange. Nichts für ungeduldige Zwillinge, die ihr Fläschchen auf der Stelle brauchen!
Wir bedanken uns bei unseren Interviewpartnern für diese vielen ausführlichen und hilfreichen Tipps und das Teilen ihrer persönlichen Erfahrungen. Wir hoffen, die Antworten und Erfahrungsberichte sind euch beim Babyshopping eine Hilfe.
Wenn ihr noch Fragen zum Thema Erstausstattung, schreibt uns bitte. Und wenn ihr die ersten Monate mit eurem Baby schon erlebt habt – teilt eure Erfahrungen mit werdenden Eltern: was fand ihr besonders nützlich? Und was habt ihr nicht gebraucht? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
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