Mögliche Ursachen für geschwollene Lymphknoten in der Leiste sind zum Beispiel
- Infektionskrankheiten wie Pfeiffersches Drüsenfieber, Masern, Röteln, HIV,
- Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, weicher Schanker, Lymphogranuloma venereum oder Genitalherpes,
- Infektionen der Beine/Füße, etwa Wundrose,
- Krebserkrankungen wie Leukämie, Lymphome, Peniskrebs oder Vulvakrebs.
Geschwollene Lymphknoten in der Leiste durch Infektionskrankheiten
Die Lymphknoten in der Leiste (und in anderen Körperbereichen) können bei verschiedenen systemischen – also den ganzen Körper betreffenden – Infektionskrankheiten anschwellen. Einige Beispiele:
Eine mögliche Ursache vergrößerter Lymphknoten ist das Pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose), an dem vor allem Jugendliche und junge Erwachsene erkranken. Die Virusinfektion macht sich durch geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen, vergrößerte Mandeln und Fieber bemerkbar. Auch die Milz ist häufig vergrößert. Sind die Lymphknoten geschwollen, betrifft dies meist den Hals. Aber auch in den Achselhöhlen oder an beiden Seiten der Leiste können die Schwellungen auftreten.
Häufig sind auch Kinderkrankheiten für geschwollene Lymphknoten an verschiedenen Körperstellen verantwortlich. Zum Beispiel Röteln: Neben einem Hautausschlag zählen Fieber, erkältungsähnliche Beschwerden, Bindehautentzündung und vergrößerte Lymphknoten zu den möglichen Symptomen. Vor allem hinter den Ohren und im Nacken sind bei Röteln vergrößerte Lymphknoten zu finden, aber auch in der Leiste können die Gewebeknoten anschwellen.
Geschwollene Lymphknoten in der Leiste durch Geschlechtskrankheiten
Sind Lymphknoten in der Leistenregion geschwollen, können verschiedene Geschlechtskrankheiten die Ursache sein. Einige Beispiele:
Auslöser der Syphilis (Lues) ist das Bakterium Treponema pallidum, das vor allem durch sexuellen Kontakt übertragen wird. Dort, wo die Erreger in den Körper gelangt sind – mehrheitlich im Genitalbereich –, bildet sich etwa 14 bis 24 Tage nach der Ansteckung ein kleines Knötchen, das sich zu einem Geschwür entwickelt. Zugleich schwellen häufig die Lymphknoten in der Leiste an.
Auch Bakterien aus der Gruppe der Chlamydien können verschiedene Erkrankungen auslösen. Eine davon ist die Geschlechtskrankheit Lymphogranuloma venereum. An der Eintrittstelle bildet sich etwa 5 bis 21 Tage nach der Infektion zunächst ein schmerzloses Bläschen, das häufig unbemerkt bleibt. Im weiteren Verlauf schwellen die Lymphknoten in der Leiste und im Bereich der Oberschenkel (meist einseitig) an. Die Schwellung ist sehr schmerzhaft und aus den Lymphknoten kann Blut oder Eiter austreten. Darüber hinaus fühlen sich die Betroffenen deutlich krank und haben Fieber.
Bei der ebenfalls durch Bakterien ausgelösten Geschlechtskrankheit Ulcus molle (weicher Schanker) entstehen Geschwüre an der Scheide oder am Penis. Darüber hinaus können sich umliegende Lymphknoten entzünden und anschwellen.
Geschwollene Lymphknoten in der Leiste: Steckt Krebs dahinter?
Häufig sind geschwollene Lymphknoten in der Leiste relativ harmlos. Seltener steckt eine bösartige Erkrankung dahinter, zum Beispiel eine Leukämie oder ein malignes Lymphom. Bei einem malignem Lymphom sind bestimmte weiße Blutkörperchen des lymphatischen Systems krankhaft verändert: die Lymphozyten. Sie vermehren sich unkontrolliert und breiten sich im Körper aus. Geschwollene Lymphknoten in der Leiste oder an anderen Körperstellen sind eines von mehreren möglichen Symptomen.
Sind speziell die Lymphknoten in der Leiste geschwollen, können auch Tumore in umliegenden Körperbereichen dahinterstecken. Dazu zählen zum Beispiel Penis- oder Vulvakrebs.
Im Rahmen einer Krebserkrankung sind geschwollene Lymphknoten in der Leiste meist nicht schmerzhaft, sodass sie oft längere Zeit unbemerkt bleiben. Umgekehrt heißt das jedoch nicht, dass ein schmerzlos vergrößerter Lymphknoten ein Beweis für Krebs ist.