Warum kratzen Hunde auf dem Sofa

Scharren wird von Hunden als Markierung eingesetzt und wird meist nach dem Urinieren und / oder Koten gezeigt. Der Hund kann damit auf beinahe allen Ebenen der Kommunikation eine Botschaft setzen.

Auf olfaktorischer, also geruchlicher, Ebene sorgt das Scharren dafür, dass der Boden durch die aufgescharrte Erde an Geruch gewinnt. Darüber hinaus wird auch der eigene Geruch durch das Absondern von Schweiß aus den Schweißdrüsen an den Pfotenballen hinzugefügt.

Außerdem wird die Stelle von anderen Hunden dadurch besser gesehen, womit eine visuelle Komponente hinzukommt. Auch durch die imponierende Körperhaltung während des Scharrens wird diese Ebene bedient.

Manche Hunde fügen dem Scharren zusätzlich ein Knurren bei - wodurch sie auch gehört werden.

Die These, dass Hunde ihre Hinterlassenschaften durch das Scharren zudecken möchten, kann als Mythos abgetan werden. Sämtliche körpersprachlichen Signale, die während des Scharrens ausgesendet werden, sprechen dagegen. Außerdem trifft kaum ein Hund durch das Scharren die zuvor markierte Stelle.

Bestimmt hast du schon mal deinen eigenen Hund oder einen fremden bei diesem Verhalten beobachtet: nachdem er sein Geschäft gemacht hat, scharrt er mit den Hinterpfoten. Manchmal fliegen einem dabei förmlich die Grasfetzen um die Ohren, so heftig sind einige Vierbeiner bei der Sache. Ich habe schon oft daneben gestanden und mich gefragt, warum mein Hund das macht.

Die Gründe für dieses Verhalten und noch mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis anzeigen

1 Mein Hund scharrt: wieso macht er das?

1.1 Scharren als Markierungsverhalten

1.2 Scharren als Imponierverhalten

1.3 Ungewöhnliches Scharren

2 Fazit

Mein Hund scharrt: wieso macht er das?

Hunde scharren auf den unterschiedlichsten Untergründen, zum Beispiel auf Asphalt, auf Gras oder im Sand. Manche Vierbeiner scharren immer nach dem großen Geschäft, andere nach dem kleinen und wieder andere nur gelegentlich. Sowohl unkastrierte als auch kastrierte Rüden und Hündinnen können dieses Verhalten zeigen. Das Scharren ist somit etwas, das sich nicht auf eine einzige Situation eingrenzen lässt, sondern in verschiedenen Zusammenhängen auftreten kann. Doch was sind die Gründe dafür?

Scharren als Markierungsverhalten

Unsere Vierbeiner nehmen den größten Teil ihrer Umwelt über die Nase wahr. Sie haben eine weitaus feinere Nase als wir Menschen und riechen Dinge, die wir nicht wahrnehmen können. In unserem Artikel über tierische Spürnasen erfährst du darüber mehr.

Hunde haben extrem feine Nasen.

An ihren Pfoten haben Hunde Drüsen mit ihrem ganz persönlichen Duft. Wenn sie über den Boden scharren, hinterlassen sie an dieser Stelle ihren Geruch wie eine Visitenkarte. Sie markieren diese Stelle mit ihrem Duft. Der nächste Hund, der dies riecht, gewinnt dadurch Informationen.

Das Scharren ist somit eine Form der Kommunikation zwischen Hunden. Was genau der scharrende Hund mitteilen möchte, können wir nur vermuten. Das liegt daran, dass wir nur das deuten können, was wir sehen oder hören. Viele Feinheiten der hundlichen Kommunikation bleiben uns daher verborgen.

Doch weshalb scharrt dein Hund nun?

  • Ein möglicher Grund ist es, dass dein Hund sein Revier markieren möchte. Er hinterlässt seinen Duft und steckt es damit ab.
    Wichtig zu wissen: Nicht jedes Markieren oder Scharren drückt zwangsläufig „Achtung, das ist mein Revier“ aus. Es kann auch einfach nur bedeuten „Hallo, ich war hier.“
  • Dein Hund hatte gerade Kontakt zu einem anderen Vierbeiner und wird dadurch zum Scharren angeregt.
  • Es hat sich etwas in eurem Umfeld verändert. Vielleicht ist zum Beispiel ein neuer Hund in die Gegend gezogen.
  • Scharren kann auch ein Zeichen für einen Konflikt sein, in dem sich dein Hund befindet. In diesem Fall wäre es eine Übersprungshandlung.
Durch das Markieren übermittelt ein Hund Informationen.

Scharren kann also verschiedene Gründe haben, nicht nur Revierverhalten. Dies zu wissen, ist wichtig, damit du angemessen damit umgehen kannst.

Scharren als Imponierverhalten

Scharren kann auch auftreten, wenn dein Vierbeiner einem anderen imponieren möchte. Damit verbunden ist eine entsprechende Körpersprache: er macht sich groß, läuft steifbeinig, hält seine Rute sowie den Kopf nach oben und seine Ohren sind nach vorne gerichtet. Es kann dabei auch sein, dass der Hund knurrt. Er scharrt über den Boden und läuft anschließend oftmals im Imponiertrab los. Durch das Scharren möchte er Aufmerksamkeit erzielen und sein vorheriges Markierverhalten unterstützen.

Obwohl Imponierverhalten zum natürlichen Verhalten von Hunden zählt, kann dies zu Problemen zwischen den Vierbeinern führen. Wenn dein Tier dazu neigt, häufig aus diesem Grund zu scharren, solltest du ihm helfen, ein alternatives Verhalten zu erlernen. Das trägt dazu bei, Stress zwischen ihm und anderen Hunden zu reduzieren.

Tipp:
Gib deinem Fellfreund eine positive Aufgabe, zum Beispiel einen leichten Trick. Damit lenkst du seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes und sorgst für eine positive Stimmung.

Kleine Tricks können im Alltag hilfreich sein.

Ungewöhnliches Scharren

Dein Hund scharrt auf dem Teppich oder an anderen Stellen in der Wohnung? Oder dein Hund scharrt draußen auf einmal nicht mehr, obwohl er es sonst meistens macht? In beiden Fällen ist es sinnvoll, genauer hinzuschauen. Wenn dein Hund in der Wohnung scharrt, kann dies eher in den Bereich des Buddelns fallen. Vielleicht möchte er sich seinen Liegeplatz so gestalten, dass er sich wohlfühlt und kratzt deshalb an der Decke oder dem Teppich.

Wenn dein Hund sonst häufiger beim Gassigehen scharrt und es auf einmal nicht mehr macht, können dafür Schmerzen der Grund sein. Beobachte, ob sich auch sonst etwas an seinem Verhalten verändert hat und er zum Beispiel steifbeiniger läuft oder humpelt. Wenn du unsicher bist, solltest du dein Tier durch einen Tierarzt untersuchen lassen.

Fazit

Eine meiner Hündinnen scharrt so gut wie nie, die andere ab und zu. Beide dürfen dieses Verhalten ausleben, denn es ist eine wichtige Form der hundlichen Kommunikation. Manchmal klebt mir danach zwar etwas Dreck an der Hose, aber meistens kann ich rechtzeitig zur Seite gehen. Zeigt dein Hund jedoch zusätzlich Imponiergehabe und führt dies dauernd zu Problemen mit anderen Hunden, solltest du das Scharren auf positivem Wege unterbrechen und ihm Alternativen beibringen.

Was bedeutet es wenn ein Hund auf dem Bett kratzt?

Eine weitere Vermutung ist, dass Hunde dem Schlafplatz durch das Scharren ihren Duft verleihen, da ihre Pfoten über viele Duftdrüsen verfügen. So markieren sie ihre Liegefläche, können aber anhand eines vorhandenen Geruchs auch feststellen, ob der Platz vielleicht durch einen anderen Hund genutzt wird.

Warum kratzen Hunde auf Polster?

Zum einen kann er über die Schweißdrüsen in den Pfoten seinem neuen Schlafplatz eine eigene Duftnote verpassen. Damit markiert er sein Territorium. Zum anderen prüft er mit der Nase, ob schon eine Duftmarke eines anderen Hundes vorhanden ist.

Wie halte ich meinen Hund von der Couch fern?

Damit kannst Du dem Hund die Couch abgewöhnen..
Schenke ihm ein eigenes „Sofa“ Eine gemütliche Alternative kann Wunder bewirken. ... .
Mach die Couch unbeliebt. Wenn Dein Liebling das Sofa mit negativen Dingen verbindet, wird er es meiden. ... .
Hinterlasse Deinen Duft. ... .
Lass ihm keinen Platz. ... .
Bleibe konsequent..

Warum scharrt mein Hund in der Wohnung?

Wenn dein Hund in der Wohnung scharrt, kann dies eher in den Bereich des Buddelns fallen. Vielleicht möchte er sich seinen Liegeplatz so gestalten, dass er sich wohlfühlt und kratzt deshalb an der Decke oder dem Teppich.

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