Mit Bedingungen in Excel rechnen
Falls mehrere Bedingungen in Excel geprüft werden sollen, werden oft mehrere WENN-Funktionen ineinander verschachtelt. Werden zu viele Bedingungen ineinander verschachtelt, sind die WENN-Bedingungen schlecht zu lesen sowie aufwändig zu ändern und zu prüfen. Es gibt eine ganze Reihe von Funktionen, die den Einsatz mehrerer Bedingungen in Excel übersichtlicher machen.
Mehrere Bedingungen in Excel – Alternativen zur WENN-Funktion
In dem folgenden Beispiel sollen unterschiedliche Funktionen gegenübergestellt werden, mit denen Sie Bedingungen in Excel prüfen können:
Zu mehreren Autoländerkennzeichen soll das jeweilige Land ermittelt werden.
Das Tabellenblatt sieht folgendermaßen aus:
Bedingungen in Excel mit der Funktion WENN
Beim Einsatz der WENN-Funktion sieht die Formel in Zelle B2 folgendermaßen aus:
=WENN(A2=“D“;“Deutschland“;WENN(A2=“NL“;“Niederlande“;WENN(A2=“A“;“Österreich“;WENN(A2=“CH“;“Schweiz“;““))))
Bedingungen in Excel mit der Funktion WENNS
Anwender, die Excel 365, Excel 2019 oder Excel 2016 einsetzen, können die WENNS-Funktion nutzen. Sie macht in diesem Anwendungsfall das Rechnen mit Bedingungen in Excel
kürzer und die Formel leichter lesbar:
=WENNS(A2=“D“;“Deutschland“;A2=“NL“;“Niederlande“;A2=“A“;“Österreich“;A2=“CH“;“Schweiz“;WAHR;““)
Die WENNS-Funktion prüft die Bedingungen von links nach rechts. Es wird der Wert genommen, der bei der ersten erfüllten Bedingung eingetragen wurde. Trifft keine der Bedingungen zu, können Sie am Ende der Formel einen Standardwert definieren, in dem Sie als vorletztes Argument WAHR eingeben und als letztes Argument den Standardwert selbst. In unserem
Beispiel wird der Text ausgegeben, wenn in der Spalte ein Länderkennzeichen eingetragen wurde, das von der WENNS-Funktion vorher nicht gefunden wurde.
Bedingungen in Excel mit der Funktion ERSTERWERT
Diese Funktion können ebenfalls nur Anwender verwenden, die mindestens die Version Excel 2016 einsetzen.
Die Formel lautet für Zelle B2:
=ERSTERWERT(A2;“D“;“Deutschland“;“NL“;“Niederlande“;“A“;“Österreich“;“CH“;“Schweiz;““)
Diese Funktion ist noch kürzer, da die Zelle A2,
die geprüft wird, nur einmal angegeben wird. Diese Funktion arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die WENNS-Funktion. Das Formelergebnis hängt von der ersten erfüllten Bedingung ab. Wenn keine der angegebenen Bedingungen erfüllt ist, können Sie am Ende der Formel als letztes Argument einen Standardwert definieren. In unserem Fall ist es der Ausdruck . Wenn Sie auf den Standardwert verzichten und keine der Bedingungen zutrifft, erscheint in der Formelzelle der Fehlerwert #NV.
In allen drei
Fällen sieht das Tabellenblatt mit den Ergebnissen so aus:
Bedingungen in Excel mit der Funktion SVERWEIS
Eine weitere Möglichkeit mit Bedingungen in Excel zu rechnen und ineinander geschachtelte WENN-Bedingungen zu vermeiden, ist in diesem Fall der klassische SVERWEIS. Er hat den Vorteil, dass die Liste mit den Länderkennzeichen beliebig erweitert werden kann. Um das Land zu einem Autoländerkennzeichen zu ermitteln, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
Erstellen Sie in Spalte A und B die folgende Liste und geben Sie dem Zellbereich A11:B14 den Namen Länderkennzeichen.
- Geben Sie in der Zelle B2 folgende Formel ein:
=WENNFEHLER(SVERWEIS(A2;Länderkennzeichen;2;FALSCH);““)
Das Tabellenblatt sieht folgendermaßen aus:
Wird ein Autoländerkennzeichen in der Tabelle nicht gefunden, sorgt die Funktion WENNFEHLER dafür, dass anstelle des Fehlerwertes #NV der Ausdruck als Formelergebnis ausgegeben wird. Achten Sie bei der Funktion SVERWEIS darauf, dass Sie als vierten Parameter den Ausdruck FALSCH eingeben, damit in der Liste nach einer genauen Übereinstimmung gesucht wird.
Bedingungen in Excel mit Funktion WAHL
Die Funktion WAHL erlaubt Berechnungen mit Bedingungen in Excel, wenn der Wert eines Ausdrucks 1, 2, 3 usw. beträgt. Diese Funktion kann ebenfalls die WENN-Funktion ersetzen. Im folgenden Beispiel dient die Funktion dazu, eine Beschreibung für Filmbewertungen auszugeben:
Das Tabellenblatt sieht folgendermaßen aus:
Die Formel in Zelle C2 lautet:
=WAHL(LÄNGE(B2);“schlecht“;“uninteressant“;“ok“;“gut“;“sehr gut“)
Mit dieser Formel wird zunächst die Funktion LÄNGE verwendet, um die Anzahl der Sterne in der Zelle B2 zu ermitteln: Die
WAHL-Funktion arbeitet folgendermaßen:
Wenn in der Zelle nur ein Stern erscheint, wird der Film als schlecht bewertet. Bei zwei Sternen ist das Ergebnis uninteressant usw. Allgemein arbeitet die Funktion nach dem folgenden Prinzip:
=WAHL(zu prüfender Ausdruck;Ausdruck wenn Wert=1; Ausdruck wenn Wert=2; Ausdruck wenn Wert=3;…)
Sollte kein Stern in der Zelle stehen, wird der Fehlerwert #WERT ausgegeben. Diesen Fehlerwert können Sie vermeiden, indem Sie die Funktion WAHL in die Funktion
WENNFEHLER einbetten:
=WENNFEHLER(WAHL(LÄNGE(B2);“schlecht“;“uninteressant“;“ok“;“gut“;“sehr gut“);“ohne Bewertung“)
Hinweise
- Die Funktion ERSTERWERT kann bis zu 126 Fälle unterscheiden. In der englischsprachigen Version heißt die Funktion SWITCH. Sie können mit dieser Funktion nur genaue Übereinstimmungen prüfen. Operatoren wie > oder < sind nicht möglich.
- Die Funktion WENNS kann bis zu 127 Bedingungen prüfen. Im Vergleich dazu: Sie können maximal 64 WENN-Bedingungen ineinander verschachteln.
Autor
Ich unterstütze unsere Kunden in erster Linie durch Programmierung von Datenbankanwendungen und Zusatzmodulen von Microsoft Office. In Seminaren und Tipps auf unserer Blogseite gebe ich mein Wissen weiter.