Bereit, wenn sie es sind mr

Vorab:
Ich kenne Thomas Harris gleichnamigen Roman nicht und bewerte diesen Film daher als eigen-
st�ndiges Werk bzw als Teil der �Hannibal Lecter�-Reihe mit Sir Anthony Hopkins in der Hauptrolle.

�Das Schweigen der L�mmer�

aus dem Jahr 1991 ist einer der bekanntesten und besten Thriller der 1990er Jahre und setzte den Grundstein der �Hannibal Lecter�-Trilogie (1991 bis 2002) mit Sir Anthony Hopkins in der Hauptrolle. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Harris aus dem Jahr 1988 ist einer der wenigen Filme, der (zurecht!) die f�nf wichtigsten Oscars - bester Film, bester Hauptdarsteller (Sir Anthonie Hopkins - mit knapp unter 25 Minuten Spielzeit nach David Niven 1959�f�r �Getrennt von Tisch und Bett� (1958) die zweit k�rzeste Spielzeit, f�r die ein Hauptdarsteller je einen Oscar erhielt!), beste Hauptdarstellerin (Jodie Foster), beste Regie (Jonathan Demme) sowie bestes Drehbuch nach einer Vorlage (Ted Tally) - gewonnen hat und das Einspielergebnis von rund 272 Millionen Dollar bei einem�Budget von gerade einmal 19 Millionen Dollar kann sich auch sehen lassen; so viel mal zu den Grundfakten!

Handlungstechnisch spielt der Film�nach �Blutmond� (1986) bzw dessen Neuverfilmung, �Roter Drache� (2002), die zu dieser Trilogie geh�rt, an dessen Ende Clarice Starling (Jodie Foster) angek�ndigt wird�und da Dr. Lecter�im Film bereits seit acht Jahren im Gef�ngnis sitzt, spielt der Film Erscheinungsjahr seiner Romanvorlage, also 1988. Die FBI Anw�rterin Clarice Starling (Jodie Foster) wird vom FBI Agenten�Jack Crawford (Scott Glenn) beauftragt den im Hochsicherheitsgef�ngnis inhaftierten kannibalistischen Serienm�rder Dr. Hannibal Lecter (Sir Anthony Hopkins) dazu zu bewegen bei bei der Ergreifung des Serienm�rders Buffelo Bill (Ted Levine) zu helfen, da das FBI hier in einer Sackgasse steckt und dann auch noch Christine Martin (Brooke Smith), Tochter der Senatorin�Ruth Martin (Diane Baker), von Buffelo Bill entf�hrt wird.

�Quid pro quo�

Der Film ist vor allem dank der agierenden Darsteller sehr gelungen. Sir Anthony Hopkins stellt den intelligenten, b�sen Gefangenen hier erstmals dar und dies derma�en �berzeugend, ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln, das ich absolut verstehe, wieso er ausgerechnet in diese Rolle zweimal zur�ckkehren wird. Jodie Foster, die Dr. Lecter viermal trifft und vereinbarungsgem�� bei jedem Treffen auch etwas von sich erz�hlen muss, sie wird praktisch analysiert, spielt gut, auch wenn ihre Leistung meiner Meinung nach hinter Hopkins steht. Daf�r erh�lt sie aber mehr Spielzeit, um insgesamt ebenfalls �berzeugen zu k�nnen. Die Mischung aus (gespielter) Unerfahrenheit / Unsicherheit, Zielstrebigkeit und ihr Handeln ziehen den Zuschauer aber in ihren Bann. Bleibt nat�rlich noch der wahnsinnige, transsexuelle�Serienm�rder, gespielt Ted Leveni, der wohl eine Mischung aus Ted Bundy, Gary Heidnick�und�Ed Gein�darstellt und wirklich herrlich b�se, psychopathisch r�ber kommt.

In Fankreisen soll der / das Workprint (siehe Schnittbericht) auch teils beliebt sein, diesen kenne�ich pers�nlich aber nicht.
Da der Film in der Kinofassung f�r mich�aber bereits relativ lang ist, hier h�tte f�r meinen Geschmack eher etwas gek�rzt werden sollen -�etwa am�Anfang und am Ende; nicht aber beim inhaftierten�Kannibalen.�Ich belasse es daher bei der mir bekannten Kinoversion. Das einzige andre Manko, das ich sonst noch ankreiden muss, ist dass der Film relativ schlecht gealtert ist - wobei mich vor allem diese Computer / Monitore zu Beginn des Films zum schmunzeln gebracht habe -�was mir vor allem dadurch so stark auff�llt, da ich die Trilogie zumeist in der handlungstechnisch chronologischen Reihenfolge anschaue und ich den Anfang 2000 gedrehten Fortsetzungen das Alter kaum anmerken. Vor allem das Ende des ersten Treffens�zwischen Clarice Starling�und Dr. Hannibal Lecter finde ich zu kitschig aufgel�st.

�Die meisten Serienm�rder behalten eine Art Troph�e von Ihren Opfern.��
�Tat ich nie.�
�Nein. Nein, Sie haben Ihre gegessen.�

Handwerklich gesehen, kann der Film allemale �berzeugen. Die Kameraarbeit, vor allem durch die vielen 'Close-Ups' der Gesichter der beiden Hauptdarsteller, also wenn die Kamera so nah ans Gesicht ranzoomt, dass man ausschlie�lich dieses sieht, finde ich sehr gut in Szene gesetzt, aber auch etwa am Anfang wenn Clarice Starling�mit Barney (Frankie Faison) spricht und die unruhige Kamera begleitet durch das Piepen im Hintergrund alle Anwesenden zeigt, erzeugt dies auf Anhieb Spannung und Atmosph�re, man ist richtig aufgew�hlt nach dieser Runde. Der Soundtrack bzw allgemein�die musikalische Untermalung, die Drehweise, auch etwa am Ende im dunklen Haus mit dem Nachtsichtger�t, ist absolut gelungen.�Zus�tzlichen kommen diese kleinen Details, welche geschickt und teils gar nicht offensichtlich eingestreut werden, die diesen Film mit ausmachen. Der Film und sein Drehbuch sind komplett durchdacht, strukturiert und verweisen in sich auf vorheriges. Bei mehrfachen Anschauen, f�llt einem dan pl�tzlich auf, dass die Katzen (englisch Cat) im Hintergrund im Elternhaus�des ersten Opfers und das Vorankommen bei der Suche nach dem Opfer CAThrine durchaus eine Anspielung beinhaltet oder etwa die Tatsache, dass Dr. Chilton (Anthony Heald) eingangs erw�hnt, als Hannibals Puls bei�einem Angriff auf eine�Krankenschwester nie �ber�85�stieg und Hannibals Puls im Rettungswagen gem�� Sanit�ter bei 84 liegt, dies wie ein Puzzle zusammenpasst. Dabei wirkt keine Szene gestellt, an den Haaren herbei gezogen oder sonstwie unglaubw�rdig (au�er oben erw�hnte).

Besonders beim ersten Treffen der beiden Hauptdarsteller finde ich die eingestreuten witzigen Szenen auch sehr lustig - �Ich kann deine Fotze riechen.� (...) �... das vermag ich nicht.� oder auch die Anspielungen auf Bauerntrampel - b�se, aber ulkig.

Bei �Das Schweigen der L�mmer� sieht man auch mal wieder wie nichtssagend das R-Rating ist und immer war. Die 16er Freigabe der FSK passt hier wie �blich bedeutend besser, da die Klasse des Films nicht aus den paar Leichen und Morden, die gezeigt werden, sondern o.g. Aspekten resultiert. Klar sieht man insgesamt vier Morde - Dr. Lecter t�tet zwei Polizisten und den Sanit�ter, Clarice Starling�erschie�t Buffelo Bill - erf�hrt, dass Buffelo Bill bereits f�nf Frauen ermordet hat, sieht eine dieser Leichen, den Kopf eines Toten und �ber Hannibals Opfer wird auch lebhaft diskutiert usw, aber insgesamt ist es alles im Rahmen einer 16er Freigabe - heute, wie damals.�

�Haben die L�mmer aufgeh�rt zu schreien?�

PS:
Auf dem coverzierenden Falter ist kein normaler�Totenkopf sondern mehrere nackte Menschen zu sehen. Dies wurde auch bei dem Cover von z.B. �The Descent� (2005), ebenfalls ein sehr guter Horror Thriller mir herrlich, klaustrophobischen Szenen (!), abgebildet!


Fazit:
Auch wenn der Film etwas gealtert ist und mir �Roter Drache�, man m�ge es mir verzeihen, besser gef�llt, ist und bleibt �Das Schweigen der L�mmer� ein wirklich sehr guter Film, den ich als Kultfilm ansehe und alle paar Jahre wieder sichte.

08 von 10 Punkten

8/10

Woher kommt der Spruch bereit wenn Sie es sind?

"Ready when you are" - dieses stilprägende Filmzitat aus "Das Schweigen der Lämmer" setzt der inhaftierte Dr. Hannibal Lecter respektive Anthony Hopkins immer dann ein, wenn seine Wärter kommen, um ihm die Zwangsjacke für einen Zellenausgang überzustreifen...

Wie beginnen wir zu begehren?

Dieses Zitat von Hannibal Lecter aus dem Film "Schweigen der Lämmer" wird aktuell durch eine Studie vom Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) bestätigt.

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